Bushaltestelle in Rosenheim am Mittwoch
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Angst vor der Pleite: Busunternehmen streiken heute

Angst vor der Pleite: Busunternehmen streiken heute

Zwölf private Busunternehmen in den Landkreisen Rosenheim, Mühldorf, Traunstein und Berchtesgadener Land wollen am Mittwoch mit einem Streik auf ihre schwierige Lage aufmerksam machen. Hintergrund sind gestiegene Kosten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Im Südosten Oberbayerns streiken heute 12 private Busunternehmen. Viele Linien im ländlichen Raum werden deswegen bis 9 Uhr nicht befahren, was vor allem Berufspendler und Schüler trifft.

Streik als Hilferuf an die Politik

Gedacht ist der Streik als Hilferuf an die Politik. In den zuständigen Ministerien sei die Dramatik der Lage nicht angekommen, so Isabelle Brodschelm vom Landesverband bayerischer Omnibusunternehmen (LBO ). Viele Unternehmen hätten große Probleme, ihre Liquidität zu sichern, die Grundversorgung im ÖPNV sei in Gefahr. "Wir sehen uns gezwungen zu demonstrieren, welchen wichtigen Beitrag wir für die Mobilität der Bevölkerung leisten. Wenn wir nicht mehr da sind, bleiben Schulen und Arbeitsstätten leer," so Claudia Hollinger, Busunternehmerin aus Bad Aibling.

Diesel und AdBlue sind viel teuerer geworden

Das große Problem seien die gewaltigen Kostensteigerungen der letzten Zeit, beim Diesel um hundert, bei AdBlue um 300 Prozent. Die Finanzierungslücke werde bei ihrem Betrieb immer größer, so Hollinger. "Wir leben vom Ersparten." Ähnliche sieht es auch das Busunternehmen Reiter in Aschau am Chiemsee. Man stehe wegen der gestiegenen Treibstoffkosten enorm unter Druck. "Auf Unterstützung von Seiten der Politik warten wir bisher vergeblich", heißt es auf der Webseite des Unternehmens. "Eine Tariferhöhung wurde abgelehnt. Die wirtschaftliche Situation zwingt uns zum Handeln."

Nach Corona sind die Reserven aufgebraucht

Die hohen Energiekosten treffen eine Branche, die schon wegen des Lockdowns in große Nöte geraten war. "Ein Rettungsschirm war uns schon im letzten Jahr versprochen worden", so Stephan Rabl, Geschäftsführer des LBO, "ist aber bis heute nicht verabschiedet." Der Verband fordert eine Steuerreduzierung auf Dieseprodukte, ähnlich wie es sie in der Landwirtschaft gibt. Notwendig sei außerdem eine schnelle Liquiditätshilfe für die Verkehrsunternehmen und die Anerkennung ihrer Leistungen in der Daseinsvorsorge. Nach Rabls Darstellung gebe es in vielen Familienunternehmen in der Branche Überlegungen, den Betrieb einzustellen, wenn es nicht rasche Hilfe gebe.

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