Einen sehr schönen Bücherschrank gibt es im Münchner Stadtteil Au. Eigentlich ist es eine "Bücherhütte".
Bildrechte: BR / Sandra Demmelhuber

Einen sehr schönen Bücherschrank gibt es im Münchner Stadtteil Au. Eigentlich ist es eine "Bücherhütte".

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Außergewöhnliche Bücherschränke in München und Oberbayern

Lockdown-Zeit ist Lesezeit. Doch man muss gute Bücher nicht immer kaufen oder ausleihen. Es gibt sie sogar kostenlos, denn in immer mehr Orten in München und Oberbayern stehen offene Bücherschränke für alle. Einige davon sind besonders schön.

Nehmen, geben oder tauschen - das ist das Prinzip der offenen Bücherschränke. Mittlerweile gibt es sie nicht nur in größeren Städten, sondern auch in vielen kleineren Orten auf dem Land. In den meisten Fällen kümmern sich Ehrenamtliche um sie.

Drei Reporterinnen aus dem BR-Studio Oberbayern haben ein paar besondere Bücherschränke in München und Oberbayern besucht.

München: Reger Büchertausch in fast allen Stadtteilen

In München gibt es mittlerweile in fast allen Stadtteilen Bücherschränke. Der erste und älteste steht vor dem Nordbad in Schwabing. Er wurde im Dezember 2013 eröffnet, unter anderem durch den Zeichner und Autor Ali Mitgutsch. Heidrun Eberle vom Kulturverein Ackermannbogen e.V., der sich mit zwölf ehrenamtlichen Bücherpatinnenn und -paten um die zwei öffentliche Bücherschränke im Viertel kümmert, schätzt, dass am Nordbad rund 50 Bücher täglich ihre Besitzer wechseln. "Egal, wann man vorbeikommt, irgendwer steht immer vor dem Schrank und schaut sich die angebotenen Bücher an."

Der vielleicht schönste, zumindest aber idyllischste Bücherschrank in München steht ganz versteckt in der Au. Eigentlich ist es eine "Bücherhütte". Mehrere Anwohner kümmern sich ehrenamtlich um sie und sorgen dafür, dass die Bücher darin gut sortiert und ordentlich aufgestellt sind.

Bislang ist dieser Bücherschrank fast noch ein Geheimtipp, den noch nicht so viele Münchner kennen. Das liegt wohl auch an der Lage. Er befindet sich direkt in einem Wohngebiet (Am Herrgottseck 2) und ist auch nur zu Fuß zu erreichen.

Einen ungewöhnlichen und etwas versteckten Bücherschrank gibt es auch im Münchner Westend: Er hängt wie ein Apothekerschränkchen an einer Hauswand. Wer es nicht weiß und beim Vorbeigehen nicht ganz genau hinschaut, kann ihn leicht übersehen.

  • Eine Übersicht vieler Bücherschränke in und um München gibt es hier.

Eine englische "Tauschzelle" in Traunstein

Der Bücherschrank in Traunstein war früher einmal ein englisches Telefonhäuschen. Es stammt aus der Partnerstadt Haywards Heath, die in Midsussex zwischen London und Brighton liegt.

Die Telefonzelle war ein Geschenk und wurde im April 1994 aufgestellt, in Traunstein gab's nämlich auch schon einen roten Briefkasten aus England. Man konnte in der Zelle früher ganz normal mit Münzen und Karten telefonieren, doch ab etwa 2010 hatte sie kaum noch jemand benutzt.

2019 kam Maria Öttl aus Traunwalchen dann auf die Idee, die Telefonzelle in eine etwas andere Bibliothek umzufunktionieren. Der damalige Bürgermeister Christian Kegel gab grünes Licht für die neue Nutzung. Seither kann jeder in die "Tauschzelle" Bücher reinstellen und rausnehmen.

Hinweis: Wenn Sie die unten angefügte Bildergalerie auf dem Handy anschauen, dann bitte einmal auf das erste Bild klicken, damit die Beschreibung angezeigt wird.

In Poing stehen drei Bücherwale für Kinder

In Poing im Landkreis Ebersberg stehen auf dem Piratenspielplatz drei Bücherschränke in Walform. Das Besondere daran: Die Bücherwale aus Holz sind nur für Kinder gedacht, sie dürfen deshalb auch nur mit Kinderbüchern "gefüttert" werden.

Die großen Leser kommen in der Gemeinde im Münchner Osten aber auch nicht zu kurz: Auf dem Marktplatz gibt es einen weiteren offenen Bücherschrank, und zwar eine große Holzhütte mit einer umfangreichen Auswahl an Büchern.

Altötting hat ein winziges "Buchschrankerl"

Im Wallfahrtsort Altötting gibt es ein kleines "Buchschrankerl", es befindet sich an einem Zaun direkt neben der Stadtbücherei. Das Schrankerl ist noch ziemlich neu, es wurde erst Anfang Januar eröffnet und wird unter anderem von der Stadtbücherei Altötting gefüllt.

Da das "Buchschrankerl" ziemlich klein ist, können dort nur Bücher entnommen, aber keine eigenen abgegeben werden.

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