Bahnreisende haben es in Bayern weiter schwer. Auch fünf Tage nach dem Schneefall vom vergangenen Wochenende funktioniert der Verkehr an vielen Stellen nicht. Dazu kommt jetzt noch der nächste drohende Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL.
Wann ist der Bahnstreik?
Die Lokführergewerkschaft GDL hat den Streik im Personenverkehr für 24 Stunden angesetzt: Von Donnerstagabend um 22 Uhr bis Freitagabend um die gleiche Zeit. Die Deutsche Bahn erwartet bereits vor Beginn des Streiks ab etwa 18 Uhr zusätzliche Ausfälle und Verspätungen.
Wie lange dauert der Bahnstreik?
Nach dem Ende des Ausstands am Freitag um 22 Uhr wird es nach den Erfahrungen der Deutschen Bahn noch einige Stunden dauern, bis der Verkehr wieder normal läuft. Bis Samstag früh um 3 Uhr sei noch mit Unregelmäßigkeiten durch den Streik zu rechnen, so die Bahn. Der Verkehr am Samstagmorgen wäre demnach nicht mehr betroffen. Auch die GDL rechnet damit, dass Reisen am Samstag durch ihren Streik nicht beeinträchtigt werden.
Welche Züge fallen aus?
Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass durch den GDL-Streik ihr Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr bundesweit massiv beeinträchtigt sein wird. Das Unternehmen will zwar grundsätzlich einen stark reduzierten Notfallfahrplan fahren, bei dem rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten werden. Das gilt nach Angaben eines Konzernsprechers jedoch nicht für Bayern, wo der Bahnbetrieb ohnehin weiter mit den Folgen des Schneefalls am vergangenen Wochenende kämpft.
Für den Freistaat rechnet die Deutsche Bahn damit, dass ihr Verkehr weitgehend zum Erliegen kommt. Auch die private Bayerische Regiobahn (BRB), die viele Strecken in Oberbayern und Schwaben bedient, ist vom GDL-Streik betroffen. Allerdings geht die BRB lediglich von geringen Einschränkungen aus, da nur wenige ihrer Beschäftigten bei der GDL organisiert seien.
Welche Züge fahren trotz des Streiks?
Die Münchner S-Bahn will während des Streiks auf ihren Linien zumindest einen 60-Minuten-Takt fahren. Die S 8 zum Flughafen soll in einem 20-Minuten bis 40-Minuten-Takt verkehren.
Eine Reihe privater Bahnunternehmen in Bayern ist generell nicht vom Streik betroffen: Weder GoAhead in Schwaben, noch Agilis in der Oberpfalz und Oberfranken werden bestreikt. Auch die Länderbahn mit ihren Marken Alex, Oberpfalzbahn und Waldbahn fährt weiter. Wobei die Waldbahn noch immer mit vielen Streckensperrungen wegen umgestürzter Bäume kämpft.
Im Prinzip geht die Länderbahn davon aus, das bisherige Zugprogramm auch während des Streiks weiter fahren zu können.
Falls Mitarbeiter der Deutschen Bahn auch in Stellwerken die Arbeit niederlegen sollten, würde das jedoch auch die eigentlich unbeteiligten Unternehmen betreffen.
Wie geht es weiter, wann ist der nächste Streik?
Nach diesem Streik soll nach Angaben der Lokführergewerkschaft erst einmal für einige Wochen Ruhe sein. Der Weihnachtsverkehr soll nicht durch den Arbeitskampf beeinträchtigt werden. Bis zum 7. Januar werde nicht mehr gestreikt, sicherte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky zu. Gleichzeitig arbeitet seine Gewerkschaft aber an einer noch härteren Drohkulisse. Sie lässt ihre Mitglieder über einen unbefristeten Streik abstimmen. Das Ergebnis der Auszählung wird für den 19. Dezember erwartet. Die bisherigen GDL-Aktionen sind Warnstreiks.
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