Handwerker mit Bauplan beim Bau eines Holzhauses
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Bauen mit Holz: Warum das gut fürs Klima ist

Bauen mit Holz: Warum das gut fürs Klima ist

Nachdem Holz von Beton, Stahl oder Ziegel verdrängt wurde, galt der natürliche Baustoff lange Zeit als rückständig. Doch in Zeiten des Klimawandels haben Holzbauten wieder Konjunktur, denn Bäume können CO2 speichern.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

In der Menschheitsgeschichte war der Baustoff Holz immer unverzichtbar. Doch mit der Industrialisierung und dem Aufkommen der fossilen Rohstoffe änderte sich das. Stahl und Beton wurden die bevorzugten Bauträger. Mittlerweile gibt es ein Umdenken. Denn die Art und Weise, wie wir heute das Holz einsetzen können, hat eine andere Dimension erreicht.

Holz - ein einzigartiger ökologischer Werkstoff?

Der Werkstoff Holz ist nicht nur deswegen attraktiv, weil das leichte und dennoch robuste Multitalent mit großer Gestaltungsbandbreite direkt vor unserer Haustür wächst. Holz hat die Fähigkeit, beim Wachstum CO2, also Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen.

"Das bleibt so lange abgelagert, bis wir das Holz zurückführen in Kohlendioxid. Das passiert entweder, indem Pilze und Insekten das Holz abbauen, oder über die Verbrennung. Solange wir das verzögern, bleibt Holz eine Senke für Kohlenstoff." Prof. Klaus Richter, Leiter des Forschungslaboratoriums Holz der Technischen Universität München

Bauen mit Holz: Positiv für die Klimaziele?

CO2 gehört zu den Stoffen, die den Klimawandel befeuern. Bauen mit Holz kann also die deutsche Klimabilanz positiv beeinflussen:

1. Deutschlands Wälder speichern in der lebenden Biomasse rund 1,23 Milliarden Tonnen Kohlenstoff

Das ist das Ergebnis der Kohlenstoffinventur 2017 - eine Art kleine forstliche Bestandsaufnahme, die das Thünen-Institut für Waldökosysteme zwischen den großen, alle zehn Jahre stattfindenden Bundeswald-Inventuren organisiert.

2. Holz wächst mit regenerativer Sonnenenergie

Mineralische Baustoffe wie Beton, Klinker, Stahl oder Zement verbrauchen dagegen endliche Ressourcen – allen voran Sand. Bei ihrer Herstellung werden zudem große Mengen CO₂ freigesetzt.

"Laut einer europäischen Statistik ist der Bausektor in Europa für 50 Prozent des Primärenergieverbrauches verantwortlich. Etwa 5 bis 10 Prozent davon können dabei allein den Materialien zugeordnet werden." Prof. Annette Hafner, Lehrstuhl für ressourceneffizientes Bauen an der Ruhr-Universität Bochum

Gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Holzforschung hat Prof. Annette Hafner vom Lehrstuhl für ressourceneffizientes Bauen an der Ruhr-Universität Bochum ausgerechnet: ungefähr 1,43 Millionen Tonnen CO₂ ließen sich jährlich einsparen, wenn bis 2030 die Hälfte der Einfamilienhäuser und 15 Prozent der Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise errichtet würden. Circa 1,9 Millionen Kubikmeter mehr Holz wären dafür nötig. Da aber Wald 32 Prozent unserer Landesfläche bedeckt, stellt das Fachleuten zufolge kein Problem dar – zumindest vorerst:

"Das sind ungefähr vier Prozent des jährlichen Vorrates, was wir leicht aus den nationalen Wäldern in Deutschland generieren bis 2050." Prof. Annette Hafner, Lehrstuhl für ressourceneffizientes Bauen an der Ruhr-Universität Bochum
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