Die Stadtbibliothek in Rosenheim bietet weit mehr als nur einen Platz zum Lesen und Bücher zum Ausleihen an.
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Bayerischer Bibliothekspreis geht zweimal nach Oberbayern

Bayerischer Bibliothekspreis geht zweimal nach Oberbayern

Vorlesefriseur, Hochbeete, Platz für alle: Bibliotheken in Bayern bieten weit mehr als nur Bücher an. Zwei Büchereien in Oberbayern haben nun den Bayerischen Bibliothekspreis vom Kunstministerium erhalten - für ihre Ideen jenseits der Bücherausleihe.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Ein Gemüsebeet, Tanzkurse und eine Kleidertauschbörse: Die Stadtbibliothek in Rosenheim bietet weit mehr als nur einen Platz zum Lesen und Bücher zum Ausleihen an. Für ihr Angebot wurde die Bücherei nun mit dem Bayerischen Bibliothekspreis vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Dotiert ist der Hauptpreis mit 10.000 Euro. Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis erhält die Stadtbücherei Bad Aibling. Das teilte das Kunstministerium am Mittwoch mit. In beiden Städten ist die Freude über den Gewinn groß.

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Bayerischer Bibliothekspreis: Rosenheim erhält 10.000 Euro

Der Hauptpreis des Bayerischen Bibliothekspreises sei Ergebnis einer sehr guten Teamleistung, sagt die Leiterin der Stadtbibliothek Rosenheim, Susanne Delp. "Wir waren sehr überrascht, dass in diesem Jahr der Preis tatsächlich an uns nach Rosenheim geht." Unter anderem wurde die Bücherei für ihr innovatives Bibliotheksangebot ausgezeichnet. Dazu gehören etwa die Angebote auf dem Stadtplatz vor der Bibliothek. Dort stehen Gemüsebeete, Arbeitsplätze und Liegestühle bereit, zudem werden Tanzkurse und ein Open-Air-Kino veranstaltet.

Stadtbibliothek Rosenheim barrierefreies Angebot

Das Kunstministerium lobte an der Rosenheimer Stadtbibliothek auch die hochwertige und innovative Ausstattung im Inneren. Diese solle jeder, unabhängig von Alter und Herkunft, auch ohne Ausweis nutzen können, sagt die Leiterin der Rosenheimer Stadtbibliothek, Susanne Delp. Täglich kämen viele Schüler und Studenten in die Stadtbibliothek, um allein oder in Gruppen zu arbeiten. "Sie genießen es einfach, sich in einem schönen und hochwertig ausgestatteten Raum aufzuhalten, sowie dass sie hier WLAN haben und dass sie hier an schönen Tischen sitzen können. Aber ohne, dass man dafür gleich seinen Geldbeutel zücken muss", berichtet Delp.

"Bibliothek der Dinge" in Rosenheim

Ausleihen kann man in Rosenheim neben Büchern, Spielen und Filmen auch Werkzeug und Sportgeräte. "Wir waren eine der ersten Bibliotheken, die neben ihrem Medienangebot auch eine 'Bibliothek der Dinge' eingeführt hat", sagt Bibliotheksleiterin Delp. Dort gebe es sowohl eine Nähmaschine als auch Schneeschuhe, eine Bohrmaschine, ein Stand-up-Paddle-Board und Küchengeräte.

Sonderpreis geht nach Bad Aibling

Mit Freude und Überraschung reagierte auch die Stadtbücherei Bad Aibling auf den Gewinn des Bayerischen Bibliothekspreises. "Wir wollen trotz unserer Größe immer am Puls der Zeit bleiben", erklärt die stellvertretende Leiterin, Gabriele Huber. So lud die Bücherei etwa einen Friseur ein, der Schülern beim Vorlesen von Texten in ihrer Heimatsprache die Haare schnitt.

Als Nächstes plant die Bücherei in Bad Aibling einen Bücherturm aus gelesenen Büchern. Anstelle der Bücher werden Buchrücken aneinander geheftet und als eine Art Papierbahn im Innenhof des Rathauses angebracht. Bis zum Ende des Sommers soll der "Bücherturm" so hoch sein wie das Rathaus in Bad Aibling.

Kunstminister Blume: Büchereien schaffen Inspiration

Bibliotheken würden Menschen verbinden, Inspiration schaffen und das städtische Leben mit unendlichen Möglichkeiten bereichern, sagte Kunstminister Markus Blume (CSU). Ute Eiling-Hütig, Vorsitzende des Bayerischen Bibliotheksverbandes, bezeichnete Bibliotheken als Medientempel, Kommunikationsort, Lernort und Kultureinrichtung. "Mit freiem Zugang zu Information und Wissen bieten uns Bibliotheken ein hohes Gut, das wir in dieser herausfordernden Zeit sehr zu schätzen wissen", sagt Eiling-Hüting. Mit dem Bayerischen Bibliothekspreis wolle man die wertvolle Arbeit und das große Engagement der Bibliotheken würdigen.

In den vergangenen Jahren sind bayernweit einige neue Bibliotheken entstanden. Längst sind sie nicht mehr nur Umschlagplätze für Bücher, sondern kulturelle Zentren mit Strahlwirkung für ganze Gemeinden und Städte.

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