Bei dem Projekt "Leasinghühner" im Forchheimer Seniorenzentrum Johann Hinrich Wichern betreuen einige Senioren, zusammen mit der Heimleitung, rund 40 Hühner, die im Garten in einem großen Gehege leben. Die 88-Jährige Hildegard Kreller, die noch zu den fitten Bewohnern gehört, mag die Tiere besonders gerne und kommt zum Füttern der Hühner fast täglich vorbei. Sie hat als Kind schon auf einem Bauernhof gelebt und fühle sich durch die Tiere an ihre Kindheit erinnert.
Kontakt zu Tieren ist für Senioren wichtig
Durch die Hühner kommen demenzkranke Bewohner und Pfleger leichter ins Gespräch. Für den Heimleiter Jochen Misof sei der Kontakt zu den Tieren bei manchen demenzkranken Bewohnern für die Biografie-Arbeit wichtig. Wenn man sie am Gehege anspreche, erzählten einige Bewohner von früher und man erfahre durch Gespräche, was die Senioren schon alles erlebt haben.
Hühner können "geleast" werden
Die Hühner in dem Seniorenheim haben auch noch einen weiteren positiven Effekt: Sie können für 60 Euro im Jahr "geleast“ werden. Dafür kriegt man jede Woche fünf frische Eier. Die Nachbarin Susanne Weidt kommt wöchentlich vorbei und holt sich persönlich die Eier ab. Sie hat, seitdem es das Projekt gibt, ein eigenes "Leasinghuhn" mit dem Namen Berta, das für sie täglich Eier legt. "Wenn die Leute von außerhalb Eier abholen, kommen sie häufig mit den Senioren ins Gespräch", so der Einrichtungsleiter Misof. Das sei sehr gut für die alten Menschen, weil sie so auch mit Nachbarn ins Gespräch kämen.
Mit Preisgeld soll ein neuer Stall gebaut werden
Für das Projekt "Leasinghühner“ hat das Seniorenheim in diesem Sommer vom Gesundheits- und Pflegeministerium den Bayerischen Demenzpreis erhalten. Damit werden Ideen ausgezeichnet, welche die Integration von Demenzkranken in der Gesellschaft fördern. Mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro soll ein neuer Hühnerstall gebaut werden, damit das Projekt erfolgreich weiterläuft, so Misof. So können sich auch in den kommenden Jahren noch Senioren, Pfleger und Nachbarn über die Hühner freuen und durch sie ins Gespräch kommen.
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