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Bayerns Arbeitsmarkt erweist sich in bewegten Zeiten als robust

Bayerns Arbeitsmarkt erweist sich in bewegten Zeiten als robust

Corona, Krieg und Energiekrise: 2022 war ein bewegtes Jahr. Es gab Befürchtungen, dass sich das auch auf Bayerns Arbeitsmarkt auswirken könnten. Doch der erweist sich bisher als robust – trotz gestiegener Arbeitslosenzahl im Dezember.

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Die Temperaturen sinken, die Zahl der Arbeitslosen steigt, denn Bauarbeiten ruhen, ebenso wie die Landwirtschaft. Außerdem stellen Arbeitgeber kurz vor Jahresschluss seltener neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und warten für Neueinstellungen den Jahreswechsel ab. Das sind die für den Winter üblichen Entwicklungen. Das zeigt sich auch aktuell: Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen in Bayern angestiegen, um rund 5.000 auf aktuell 237.000. Auf die Arbeitslosenquote hat das allerdings keine Auswirkungen. Sie liegt wie auch im November im Freistaat aktuell bei 3,1 Prozent.

  • Zum Artikel: "Trotz ständiger Krisen: Rekord bei der Erwerbstätigkeit"

"Arbeitsmarkt kam robust durch bewegtes Jahr"

In der aktuellen Arbeitsmarktstatistik zeigt sich folgende Entwicklung: Hauptsächlich durch die Zuwanderung von Geflüchteten aus der Ukraine ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um knapp 14.000 höher als ein Jahr zuvor. Ohne diesen Zuwachs wäre die Arbeitslosigkeit in Bayern innerhalb eines Jahres sogar gesunken, heißt es von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Viele der Geflüchteten besuchen aber inzwischen Integrationskurse und können anschließend in Arbeit vermittelt werden.

Rückblickend war 2022 ein sehr bewegtes Jahr, sagt der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart. Dennoch habe sich der bayerische Arbeitsmarkt als robust erwiesen. Er sei darüber hocherfreut. Inzwischen zeige sich angesichts der Energiekrise allerdings eine Teilung des Arbeitsmarktes in Bayern, erklärt Holtzwart: Es gebe Unternehmen und Betriebe, die von den hohen Preisen belastet sind und deren Existenz gefährdet sei. Andere wiederum – etwa aus dem Bereich Umwelttechnologie oder Wärmedämmung – könnten sich vor Aufträgen kaum retten.

Mitarbeiter dringend gesucht

Nach wie vor werden Mitarbeiter gesucht – die Beschäftigung in Bayern wächst. Das zeigen die aktuellsten Zahlen vom Oktober 2022: Zu diesem Zeitpunkt waren im Freistaat 5,95 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ein neuer Höchststand und 100.000 mehr als vor einem Jahr. Auch Industriebetriebe, das sogenannte verarbeitende Gewerbe, suchen wieder neue Mitarbeiter. "Es hat in den Vorjahren ein bisschen gekränkelt, aber scheint sich gut erholt zu haben", sagt Holtzwart. Dass Unternehmen Stellen nicht besetzen können, sei inzwischen limitierend, so Holtzwart: "Weil die Wirtschaft nur dann wachsen kann, wenn sie über ausreichend Arbeitskräfte verfügt".

Etwa 80 Prozent der offenen Stellen seien Angebote für Fachkräfte, heißt es von den bayerischen Arbeitsagenturen. Allerdings fehlt es den gemeldeten Arbeitslosen an der Qualifikation, denn die Hälfte von ihnen sucht Arbeit auf Helferniveau. In der Konsequenz bedeutet das, dass sich offene Stellen nicht mit Arbeitslosen besetzen ließen. Arbeitsagenturen und Jobcenter bieten ihre Unterstützung an, sollten Arbeitgeber sich dazu entschließen, Personal innerhalb des Betriebes weiterzubilden.

Arbeitsagenturen rechnen mit üblichem Jahresverlauf

Nach der Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Krieges scheinen Prognosen sehr schwierig geworden zu sein. Der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart, sieht derzeit jedoch keine Anzeichen dafür, dass sich Krisen und Krieg auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Er rechnet damit, dass sich die Zahlen in den kommenden Monaten wie üblich entwickeln werden. Das heißt, dass die Arbeitslosigkeit im Januar, vielleicht auch im Februar steigen könnte, bevor die Frühjahrsbelebung einsetzt und die Arbeitslosigkeit wieder sinkt.

Unter den bayerischen Regierungsbezirken verzeichnet im Dezember Schwaben mit 2,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. An zweiter Stelle steht die Oberpfalz mit 3,0 Prozent. Schlusslicht bleibt Mittelfranken mit einer Quote von 3,7 Prozent. In Bezug auf die bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte sind sowohl der bayernweit höchste als auch der niedrigste Wert in Unterfranken zu finden: Mit einer Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent ist der Landkreis Main-Spessart Spitzenreiter. Die Stadt Schweinfurt verzeichnet mit 6,6 Prozent bayernweit die höchste Arbeitslosigkeit.

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