Jäger und Tierschützer befürchten, Gämsen könnten in manchen Regionen Bayerns bald ausgerottet sein. Das bezweifelt die Bayerische Staatsforsten. Um Klarheit über den aktuellen Zustand der Gämsen zu bekommen, hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) nun ein neues Forschungsprojekt gestartet.
Gämsen-Population erforschen
Von dem neuen Forschungsprojekt erhofft sich Kaniber künftig genaue Angaben über die Population der Gämsen in den bayerischen Alpen. Die Spekulationen über die Abschusszahlen der Gämsen möchte Kaniber "auf eine sachliche Ebene zurückholen". Hintergrund ist die Auseinandersetzung zwischen Jägern und Tierschützern auf der einen Seite und der Bayerischen Staatsforsten auf der anderen Seite. Während Jäger und Tierschützer fürchten, dass Gämsen in manchen Regionen wie der Kürnach im Oberallgäu ausgerottet werden, spricht die Bayerische Staatsforsten von einer gesunden Gämsen-Population in den bayerischen Alpen.
Gewebeproben werden untersucht
Um mehr Klarheit in die Debatte zu bekommen, untersuchen nun Forscher von der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft in Freising Gewebeproben erlegter Gämsen. Ziel sind zuverlässige Aussagen über die genetische Vielfalt, die räumliche Verteilung und die Wanderrouten der Tiere.
Klimawandel und Tourismus schaden Gämsen
Das Bayerische Landwirtschaftsministerium finanziert das dreijährige Projekt mit rund 400.000 Euro. Bislang steht fest, dass Klimawandel und Tourismus den Tieren zusetzen. Tierschützer fordern deshalb, die Lebensräume der Gämsen zum Beispiel mit neuen Ski-, Wander- und sogar Flugrouten besser zu schützen.
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