Das Amtsgericht Augsburg hat gestern vier Männer wegen einer Gruppenvergewaltigung verurteilt. Drei der Angeklagten wurden laut Gericht zu einer Jugendstrafe von 2 Jahren und ein Angeklagter zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und 9 Monaten verurteilt. Die Jugendstrafen wurden jeweils zur Bewährung ausgesetzt. Alle vier Männer haben dem Gericht zufolge die Tat gestanden. Hintergrund der milderen Bestrafung des einen Angeklagten ist, dass dieser schon frühzeitig im Verfahren ein Geständnis abgelegt und Angaben zur Tat gemacht hatte.
Angeklagte gestehen die Vergewaltigung und zahlen Schmerzensgeld
Dem Urteil ging laut Amtsgericht eine Verständigung unter allen Verfahrensbeteiligten voraus. Das Gericht habe bei seinem Urteil insbesondere berücksichtigt, dass alle Angeklagten sich vollumfänglich geständig zeigten und bislang strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten seien. Außerdem habe es im Vorfeld der Hauptverhandlung einen Täter-Opfer-Ausgleich gegeben.
So hätten alle Angeklagten der Frau ein Schmerzensgeld in vierstelliger Höhe bezahlt und eine Vereinbarung mit ihr geschlossen, im Rahmen derer sich die Männer verpflichteten, sämtliche Kosten zu übernehmen, die sich als Folge der Tat darstellten, zum Beispiel Therapiekosten. Vor dem Hintergrund der Geständnisse war der Frau eine Aussage vor Gericht erspart geblieben.
Männer filmten die Tat
Die vier Männer im Alter von 17 und 18 Jahren haben laut Anklage im vergangenen August eine 15-Jährige vergewaltigt. Einer der Angeklagten soll die Tat gefilmt haben. Die Männer waren wegen Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und dem Besitz jugendpornographischer Inhalte angeklagt worden.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!