Bischof Bertram Meier in der Osternacht vor dem Osterfeuer
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Die Menschen brauchen eine "Wende im Herzen" sagte der Bischof im Augsburger Dom.

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Bischof Bertram zu Ostern: "Wir brauchen eine Wende im Herzen"

Bischof Bertram zu Ostern: "Wir brauchen eine Wende im Herzen"

Bischof Bertram Meier hat im Augsburger Dom in der Osternacht den Gläubigen Mut gemacht. Viele aktuelle Ereignisse machten den Menschen Angst, so der Bischof, Ostern zeige aber den Weg aus der Angst in die Freiheit.

Bei seiner Predigt in der Osternacht im Augsburger Dom hat Bischof Bertram Meier zu einer "Wende im Herzen" aufgerufen, wie das Bistum mitgeteilt hat. Der Bischof sagte laut Mitteilung: "Seit Ostern kommt der Auferstandene auf uns zu. Das leere Grab ist kein wissenschaftlicher Beweis für die Auferstehung, nur die Begegnung mit dem Auferstandenen kann ein Erweis dafür sein, dass Jesus lebt.“ Ostern verlange nach einer "Wende im Herzen", so der Bischof.

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Ostern - "der eigentliche Wendepunkt der Geschichte"

Bischof Bertram Meier erinnerte in seiner Predigt an die anfängliche Verwunderung des Petrus, als er das leere Grab gesehen hat, und spannte einen Bogen zu heute: "Wie schwer fällt es uns, umzudenken, wenn wir herausgerissen werden aus den gewohnten Gleisen - gezwungen, unser Leben radikal zu ändern. Seit zwei Jahren herrscht Krisenmodus. Die Pandemie und der Ukrainekrieg sind nur zwei Beispiele dafür. Von einer Zeitenwende reden die einen, andere fordern‚ Transformationen im Lebensstil, in der Gesellschaft, in der Kirche. Ich spitze es zu: Transformation ja, unter der Voraussetzung: Der eigentliche Wendepunkt der Geschichte ist Ostern.

Bischof Bertram: Leben ohne Angst - Ostern bringt Freiheit

Derzeit gehe Angst um, so der Bischof: "Angst vor der Zukunft, vor Krieg und Inflation, Angst vor Autoritäten, Angst vor Begegnungen, die uns zwingen, manches neu zu sehen und zu ordnen. Der Auferstandene ist kein Angstmacher. Ostern bringt frische Luft: den Duft der Freiheit. Das hat Folgen, auch für die Kirche. Gottes Revolution fängt an, neues Leben ohne Angst, eine Kirche ohne Angst. Der Auferstandene durchkreuzt unser Leben."

Doch umgekehrt belebe Jesus auch das Kreuz der Menschen: "So viele Kreuze schleppen wir mit uns herum, auferlegte und selbst gebastelte: Kreuze von Herkunft und Erziehung, Kreuze von Elternhaus und Charakter, Kreuze gestörter Beziehungen, unabänderliche Kreuze von Krankheit und Ohnmacht. Im Heute leben heißt: Der Auferstandene belebt unser Kreuz."

Das Besondere dieser Nacht sei, so der Bischof: "Seit der Osternacht läuft der Auferstandene frei herum. Wollen wir ihn hereinlassen – wirklich? Dann wird sich etwas ändern. Dann könnte er uns ändern. Jesus lebt, mit ihm auch ich. Der mein Leben durchkreuzt hat, er hat mein Kreuz belebt."

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Regionalbischof Axel Pieper zu Gast in der Osternacht im Augsburger Dom

Die Feier der Osternacht bekam laut Bistum einen besonderen ökumenischen Akzent durch die Anwesenheit des evangelischen Regionalbischofs Axel Piper, der auf Einladung des Bischofs mit ihm gemeinsam die Osterkerze in den Dom trug und später eine Lesung hielt.

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