Bereits zum neunten Mal findet die spezielle Kontrollaktion, der sogenannte europaweite Speedmarathon, statt – und Bayern beteiligt sich wieder an diesem Blitzmarathon. Die Standorte wurden vorab vom Bayerischen Innenministerium bekannt gegeben.
In der folgenden Tabelle können Sie den Namen Ihrer Stadt oder Ihrer Gemeinde, Ihre Postleitzahl oder Ihren Landkreis eingeben – finden Sie heraus, wo auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen heute das Tempo kontrolliert wird:
Tabelle: Wo wird am Donnerstag in Ihrer Region kontrolliert?
In den großen bayerischen Städten München und Nürnberg werden erwartungsgemäß die meisten Messtellen aufgebaut – in Augsburg und Regensburg dagegen ist das Kontrollnetz deutlich lockerer. Dafür werden in einigen Landkreisen – etwa Rosenheim, Erlangen-Höchstadt und Rottal-Inn – über 60 Blitzer stehen. Straubing ist die einzige Stadt im Freistaat, für die im Datensatz des Innenministeriums keine Kontrolle am Donnerstag verzeichnet ist. Die folgende Karte gibt den Überblick, wie viele Messeinheiten, statisch oder mobil, pro Landkreis und kreisfreier Stadt eingeplant sind:
Karte: Hier stehen am Donnerstag die meisten Blitzer in Bayern
Bayern hat die Kontrollaktion in sein Programm "Bayern mobil – Sicher ans Ziel" eingebettet. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geht es nicht darum, möglichst viele Verwarnungen auszusprechen oder Bußgeldbescheide zu verschicken. Schließlich wird anders als sonst üblich vorab informiert, wo Geschwindigkeiten kontrolliert werden. Der Blitzmarathon soll alle Verkehrsteilnehmer "wachrütteln", sich an die Tempolimits zu halten.
Tausende Verstöße im vergangenen Jahr
Jahr für Jahr werden trotz vorheriger Bekanntgabe Tausende Kraftfahrer geblitzt. Da sind zum einen die Unverbesserlichen, die trotz Wissens um die Aktion geblitzt werden, und zum anderen die Ahnungslosen, die nicht darüber informiert sind. Beim Blitzmarathon im vergangenen Jahr wurden 7.036 Verkehrssünder ertappt. Wegen Corona fiel er 2020 aus, im Jahr davor waren knapp 11.000 Verstöße gemessen worden.
Nicht alle Bundesländer machen mit
Rund 20 europäische Länder nehmen am jährlichen Blitzmarathon teil, innerhalb Deutschlands ist eine Beteiligung in diesem Jahr bis jetzt nur aus Bayern und Rheinland-Pfalz bekannt. Möglich ist, dass nach 2020 auch in diesem Jahr wieder einige Bundesländer wegen aktuell hoher Infektionszahlen darauf verzichten. Andere haben sich schon vor einigen Jahren vom Blitzmarathon wegen Zweifels an der Wirksamkeit verabschiedet. Für eine Studie haben Forscher der Universität Passau vier Jahre lang Millionen Daten von Blitzmarathons ausgewertet. Ihr Ergebnis legten sie Ende 2019 vor. Demnach halten sich während des Blitzmarathons die meisten an Geschwindigkeitsbeschränkungen, der Effekt sei aber schon am nächsten Tag verflogen und dies, obwohl das Thema noch in den Medien präsent ist.
Viele Tote durch Geschwindigkeitsunfälle
Zu schnelles Fahren ist die Hauptursache bei tödlichen Verkehrsunfällen. 109 Menschen in Bayern kamen laut Bayerischem Innenministerium im vergangenen Jahr wegen zu hoher Geschwindigkeit ums Leben, bei 443 Unfalltoten insgesamt. Dass ein Blitzmarathon diesen Zahlen entgegenwirkt, zeigt die Passauer Studie ebenfalls: Die Forscher stellten zwar fest, dass es keinen Lerneffekt durch den Aktionstag gibt, dafür rund acht Prozent weniger Unfälle während des Blitzmarathons. Insofern sehen die Wissenschaftler in ihrer Studie einen weiteren Beleg dafür, dass Tempolimits und niedrigere Geschwindigkeiten Unfälle vermeiden helfen.
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