Die Menschen im Freistaat sind angesichts der aktuellen Lage beunruhigt wie nie zuvor in 25 Jahren BR-BayernTrend. 64 Prozent der Befragten finden, dass die Verhältnisse in Bayern derzeit eher Anlass zur Beunruhigung geben. Eher zuversichtlich zeigen sich aktuell 28 Prozent der Menschen. Zum Vergleich: Im Januar waren noch 48 Prozent eher zuversichtlich und nur 44 Prozent eher beunruhigt.
Gestiegene Preise beunruhigen viele Menschen stark
Besonders wirtschaftliche Ängste beschäftigen viele. So haben laut der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap 61 Prozent der Bayerinnen und Bayern große oder sehr große Sorgen, dass sie wegen stark gestiegener Preise ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Nur bei den Anhängern der Grünen hat eine deutliche Mehrheit (64 Prozent) im Freistaat diese Sorge nicht.
Grafik: Sorgen wegen steigender Preise
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Am pessimistischsten blicken Parteianhänger der AfD auf die Lage im Freistaat: 82 Prozent sehen eher Anlass zur Beunruhigung. Bei Unterstützern der Freien Wähler sind es 64 Prozent, bei Grünen-Anhängern 57 Prozent, bei SPD-Anhängern 59 Prozent. Auch bei Unterstützern der CSU herrscht überwiegend Pessimismus: Hier sind 57 Prozent eher beunruhigt. Allerdings ist der Anteil der eher zuversichtlichen Anhänger im Vergleich bei den Christsozialen mit 38 Prozent noch am höchsten.
Staatsregierung: 44 Prozent zufrieden, 54 Prozent nicht
Unterdessen sind aktuell deutlich mehr Menschen unzufrieden mit der Arbeit der bayerischen Staatsregierung als im Januar. 41 Prozent bezeichnen sich als weniger zufrieden, 13 Prozent als gar nicht zufrieden. Zusammengerechnet sind das zehn Prozent mehr als Anfang des Jahres. Entsprechend gesunken ist im gleichen Zeitraum der Anteil der Menschen, die mit der Koalition aus CSU und Freien Wählern zufrieden sind - von 54 Prozent auf derzeit 44 Prozent. Für die Staatsregierung ist das der niedrigste Zustimmungswert seit ihrem Start vor fast vier Jahren.
Auch die Zufriedenheit mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht nach zwischenzeitlich über 90 Prozent zu Beginn der Corona-Pandemie weiter zurück. Aktuell sind 50 Prozent der Menschen mit Söders Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden. 48 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Damit sind die Zustimmungswerte derzeit fast identisch mit den rund um die vergangene Landtagswahl im Herbst 2018 gemessenen. Im Vergleich der Ministerpräsidenten liegt Söder im Mittelfeld.
Zwei Drittel unzufrieden mit Ampel-Bundesregierung
Verglichen mit der Zustimmung zur Bundesregierung steht die bayerische Staatsregierung mit derzeit 44 Prozent allerdings noch gut da. Denn mit der Ampel-Koalition in Berlin zeigen sich gut zwei Drittel der Menschen in Bayern aktuell unzufrieden. Nur 29 Prozent der Befragten sind demnach zufrieden oder sehr zufrieden mit der Regierungsarbeit von SPD, Grünen und FDP im Bund. Bundesweit sind die Werte laut dem jüngsten ARD-DeutschlandTrend quasi identisch mit denen im aktuellen BR-BayernTrend. Im Januar waren in Bayern noch 48 Prozent mit der Ampel-Bundesregierung zufrieden.
Dabei sind die Sichtweisen erwartungsgemäß unterschiedlich: Bei den bayerischen Anhängern von SPD und Grünen sind rund zwei Drittel zufrieden mit der Ampel - bei Unterstützern von Freien Wählern und AfD sind es nur sieben bzw. zwei Prozent. Immerhin knapp ein Viertel (22 Prozent) der CSU-Anhänger ist mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden.
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Der BR-BayernTrend
Für den BR-BayernTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 7. bis 11. Oktober 1.157 Wahlberechtigte in Bayern. Es handelt sich um eine repräsentative Zufallsauswahl, die Befragung erfolgte mit Telefon- und Online-Interviews.