BR-BayernTrend im Oktober 2020
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BR-BayernTrend - Oktober 2020

BR-BayernTrend - Oktober 2020

Wenn in Bayern am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CSU auf 45 Prozent. Die Grünen würden 21 Prozent erreichen, die SPD und die AfD lägen bei 8 Prozent. Die Freien Wähler kämen auf 7 Prozent, FDP und die Linke jeweils auf 3 Prozent.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Wenn in Bayern am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CSU auf 45 Prozent und könnte damit knapp die absolute Mehrheit erreichen. Die Grünen kämen auf 21 Prozent, die SPD wäre mit 8 Prozent weiter einstellig und gleichauf mit der AfD. Die Freien Wähler lägen bei 7 Prozent. Die FDP wäre genauso wie die Linke mit 3 Prozent nicht im Landtag vertreten. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins Kontrovers.

Sonntagsfrage: CSU trotz Verlusten mit knapper absoluter Mehrheit

Im Vergleich zum Sommer büßt die CSU an Unterstützung ein. Bei einer Landtagswahl zum jetzigen Zeitpunkt könnte sie mit einem Wähleranteil von 45 Prozent rechnen. Damit gibt die CSU gegenüber dem letzten BayernTrend vom Juli 4 Punkte ab. Alle anderen Landtagsparteien liegen in der Wählergunst leicht höher als im Juli. Die Grünen kämen derzeit auf 21 Prozent (+1), die Freien Wähler erholen sich und würden 7 Prozent (+2) erreichen. AfD und SPD würden jeweils 8 Prozent erzielen (je +1). Den anderen Parteien bliebe der Einzug in den Landtag verwehrt, darunter FDP und Linkspartei (jeweils 3 Prozent).

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Die Ergebnisse der Sonntagsfrage im BR-BayernTrend

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Zum einen legen sich immer mehr Wähler kurzfristig vor einer Wahl fest, zum anderen hat die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern durch die Parteien zugenommen.

Zuspruch zum Corona-Krisenmanagement hoch, aber geringer als im Sommer

Auch im aktuellen BayernTrend wird der Staatsregierung für ihr Corona-Krisenmanagement ein gutes Zeugnis ausgestellt. Der Rückhalt bewegt sich weiter auf hohem Niveau, fällt aber geringer aus als im Sommer: Nach 87 Prozent im Juli bewerten nun 79 Prozent das Handeln der Staatsregierung in der Pandemie positiv, 21 Prozent sehen es kritisch.

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Zufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement der Staatsregierung

Auch rückblickend beurteilen viele Wahlberechtigte (75 Prozent) die bisherige Corona-Politik in Bayern seit dem Ausbruch der Pandemie alles in allem als angemessen. Als übertrieben bewerten sie 17 Prozent, und 7 Prozent hätten sich rückblickend weitergehende Maßnahmen gewünscht. Insgesamt stößt die Corona-Politik des Freistaats in fast allen Wählerlagern auf Zustimmung. Allein in den Reihen der AfD überwiegt die Kritik am Krisenmanagement der Staatsregierung beziehungsweise an der Ausrichtung der bayerischen Corona-Politik deutlich.

Das alles in allem positive Urteil in der aktuellen Umfrage schließt auch die Informationspolitik zu Alltagseinschränkungen und Auflagen ein. So äußern sich zu den entsprechenden Informationen von Behörden und staatlichen Stellen im Freistaat knapp sieben von zehn Wahlberechtigten (68 Prozent) zufrieden, 29 Prozent sind unzufrieden. Mehrheitliche Kritik kommt auch hier allein von den AfD-Anhängern (67 zu 32 Prozent).

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Zufriedenheit mit der Informationspolitik der Behörden

Hohe Zustimmung für ausgeweitete Maskenpflicht in Hotspots

Zu den jüngsten bayerischen Corona-Maßnahmen gehört, in Städten mit hohem Infektionsgeschehen wie München die bisherige Maskenpflicht vorübergehend auch auf belebte öffentliche Plätze auszuweiten. Für drei von vier Bayern (76 Prozent) geht diese Maßnahme grundsätzlich in die richtige, für 22 Prozent in die falsche Richtung. Abgesehen von den AfD-Anhängern findet diese Maßnahme Zuspruch in allen Anhängergruppen.

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Hohe Zustimmung für ausgeweitete Maskenpflicht in Hotspots

Bayern fürchten sich etwas mehr vor Ansteckung als im Sommer

Die Corona-Neuinfektionszahlen sind zuletzt in Bayern wieder gestiegen und damit auch die Sorgen vor einer Ansteckung, wenn auch nur leicht. Aktuell fürchten im Freistaat 29 Prozent, dass sie sich selbst oder Familienmitglieder mit Corona infizieren könnten. Mitte Juli hatten sich 27 Prozent entsprechend geäußert. Höher ist die Sorge bundesweit - hier gab im ARD-DeutschlandTREND gut jeder Dritte (36 Prozent) an, sich wegen der Gefahr einer Ansteckung zu sorgen.

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Bayern fürchten sich etwas mehr vor Ansteckung als im Sommer

Sorgen um die Wirtschaft bleiben

Die wieder steigenden Corona-Infektionszahlen prägen auch den Blick auf die wirtschaftliche Situation. So sind die Sorgen um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung seit dem Sommer nur leicht zurückgegangen: Nach 60 Prozent im Juli äußern aktuell 55 Prozent der Bayern - darunter überdurchschnittlich viele Anhänger der AfD (80 Prozent) - große bis sehr große Furcht, dass sich wegen der Pandemie die wirtschaftliche Lage im Freistaat verschlechtern könnte.

Deutlich geringer ist dagegen nach wie vor die Sorge um die eigene wirtschaftliche Situation. Ähnlich wie im Sommer befürchtet derzeit jeder fünfte bayerische Wahlberechtigte (20 Prozent; -2) Probleme auf diesem Gebiet. Mit 12 Prozent machen sich die älteren Bayern vergleichsweise weniger Sorgen um ihr eigenes wirtschaftliches Auskommen. Demgegenüber ist der Anteil der 40- bis 64-Jährigen, die sich wegen der Pandemie um ihre wirtschaftliche Lebenssituation sorgen, mit 24 Prozent doppelt so groß.

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55 Prozent der Bayern haben große bis sehr große Furcht, dass sich wegen der Pandemie die wirtschaftliche Lage im Freistaat verschlechtert.

Ungeachtet der sehr hohen Zustimmung zur Coronapolitik der Staatsregierung sieht die Hälfte der Bayern (50 Prozent) wegen der Pandemie den sozialen Zusammenhalt bedroht. Auffällig ist, dass es hier deutliche Unterschiede zwischen den Generationen gibt: Während sich 55 Prozent der Bayern über 65 Jahren sehr große oder große Sorgen um den sozialen Zusammenhalt machen, sind es bei den 18- bis 39-Jährigen lediglich 41 Prozent.

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55 Prozent der Bayern über 65 Jahren machen sich sehr große oder große Sorgen um den sozialen Zusammenhalt.

Verdi-Warnstreiks: für mehr als die Hälfte der Befragten gerechtfertigt

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei den aktuellen Tarifverhandlungen 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, fanden auch in Bayern bereits erste Warnstreiks statt. 56 Prozent der befragten Bayern halten diese Warnstreiks für gerechtfertigt, knapp vier von zehn (36 Prozent) nicht. Mehrheitliche Zustimmung finden die Streiks in den Reihen von SPD (72 Prozent), Grünen (65 Prozent) und Freien Wählern (58 Prozent). Die Anhänger von CSU (46 zu 47 Prozent) und AfD (49 zu 48 Prozent) sind in dieser Frage in etwa gleich große Lager gespalten.

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Meinung der Befragten zu den Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Studieninformationen

Für die Umfrage wurden von Infratest dimap im Zeitraum von 30. September bis 5. Oktober 2020 1.001 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch interviewt. Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl. Fehlertoleranz: 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte.