In Los Angeles warnt der nationale Wetterdienst vor einer erneuten Gefahr durch starke Winde, die die seit fast zwei Wochen wütenden Brände wieder anfachen könnten. Laut einer Mitteilung werden von Montag bis Dienstag "gefährliche Feuerwetterbedingungen" erwartet, die durch sehr niedrige Luftfeuchtigkeit und Böen von bis zu 130 Stundenkilometern geprägt sein werden.
Starke Winde könnten neue Feuer anfachen
Der Wetterdienst befürchtet, dass der Wind die Flammen erneut antreibt, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen könnte. Starke Winde könnten nicht nur bestehende Brände wieder aufflammen lassen, sondern auch die Ausbreitung neuer Feuer begünstigen.
Die Situation hatte sich am Wochenende zunächst etwas entspannt, als Feuerwehr und Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten gegen die zwei größten Brände Fortschritte meldeten. Die Flächenbrände, die sich explosionsartig ausgebreitet hatten, konnten teilweise eingedämmt werden. Besonders betroffen war die Region um Los Angeles, wo mehr als 16.000 Hektar Land zerstört wurden. Zahlreiche Anwohner, die evakuiert worden waren, konnten in die Wohngegenden zurückkehren.
Das Problem mit den Santa-Ana-Winden
Seit dem Ausbruch der Brände Anfang Januar warnen Meteorologen immer wieder vor der Gefahr durch die sogenannten Santa-Ana-Winde. Diese regional typischen Winde können Funken über weite Entfernungen treiben und so neue Feuer entfachen. Ein weiteres Problem ist das Löschen der Brände aus der Luft. Der starke Wind verweht das Wasser, bevor es den Boden erreicht, was den Löscheinsatz der Feuerwehr erheblich behindert.
Aufgrund der vorherrschenden extremen Trockenheit der Vegetation könnte sich die Situation in den nächsten Tagen wieder zuspitzen. Das "extreme Feuerwetter" wird vor allem in der Zeit vom späten Montag bis zum frühen Dienstag erwartet, so eine Meldung des amerikanischen Wetterdienstes. Die unberechenbare Ausbreitung der Brände stellt die Feuerwehr weiterhin vor enorme Herausforderungen.
Notfallvorsorge und Evakuierungen
Trotz der Fortschritte bei den Löscharbeiten bleibt die Bedrohung durch das Feuer bestehen. Das „Eaton“-Feuer bei Pasadena ist derzeit zu 73 Prozent unter Kontrolle, das „Palisades“-Feuer am Westrand von Los Angeles zu 49 Prozent. Die Behörden haben erneut Maßnahmen ergriffen, um die Anwohner auf die drohende Gefahr durch die kommenden Stürme vorzubereiten.
Die Bevölkerung wird aufgerufen, Notfalltaschen zu packen, ihre elektronischen Geräte aufzuladen und sich von Bäumen und Stromleitungen fernzuhalten. Die Feuerwehreinsätze sind weiterhin in vollem Gange und die Unsicherheit über den Verlauf der Brände und die Auswirkungen der neuen Windspitzen bleibt hoch. Derzeit werden weitere Evakuierungen in Erwägung gezogen.
Zahl der Opfer auf ist auf 27 gestiegen
Die Schäden, die die Brände bereits angerichtet haben, gehen in die Milliarden. Mehr als 12.000 Gebäude wurden durch die Flammen entweder zerstört oder schwer beschädigt. Die Zahl der bestätigten Todesfälle ist auf 27 gestiegen und mehrere Menschen werden weiterhin vermisst. Der Brand hat nicht nur die unmittelbaren Lebensgrundlagen vieler Menschen zerstört, sondern auch massive Auswirkungen auf die Infrastruktur und die Umwelt.
Große Gebiete wurden durch die Feuer verwüstet, und der Rauch hat die Luftqualität in der Region erheblich verschlechtert. In mehreren Nachbarstaaten ist der Rauch bis in die Metropolregionen vorgedrungen, was zu einer weiteren Gesundheitsgefahr für besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen führt.
Der Weg zu einer Stabilisierung
Trotz der Herausforderungen durch den Wind und die extreme Trockenheit gibt es Lichtblicke. Lokale Behörden berichten, dass die Löscharbeiten voranschreiten und es erste Erfolge im Kampf gegen das "Eaton"-Feuer sowie das "Palisades"-Feuer gebe. Dennoch bleibe abzuwarten, wie sich die Witterungsbedingungen weiterentwickelten und ob die Feuer tatsächlich bis Dienstag vollständig eingedämmt werden könnten.
Die Rolle der Politik
Während sich die Feuerwehr und Rettungsdienste auf die Bekämpfung der Brände konzentrieren, kündigte der designierte Präsident Donald Trump an, am Freitag in die Region zu reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Der neue US-Präsident wird im Rahmen seines Amtsantritts die Region besuchen und sich mit den Behörden und den Opfern der Brände austauschen. Die politische Unterstützung für die von den Bränden betroffenen Regionen wird als wichtig erachtet, insbesondere im Hinblick auf die langfristigen Wiederaufbaumaßnahmen.
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