Das Amtsgericht Weiden hat am Mittwoch drei Rentner (60, 66 und 70 Jahre alt) und einen 32-Jährigen, welcher der Sohn des Ältesten ist, zu Haftstrafen zwischen einem und zwei Jahren verurteilt. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Vater und Sohn stammen beide aus Weiden.
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Roulettekugel elektronisch manipuliert
Die Freunde aus der Gastronomie wollten mit einer von ihnen manipulierten Roulettekugel – Durchmesser 21 Millimeter, Vibrationsmotor, Akku und Ladeeinheit – im Casino mehrere Hunderttausend Euro ergaunern. Wo genau die ferngesteuerte Kugel zum Einsatz kommen sollte und auf was die Täter gesetzt hätten, bleibt unklar. Sie wurden noch vor dem ersten Einsatz der Kugel geschnappt. Ihr Fehler: Sie hatten über einen speziellen Messenger, einer Art WhatsApp für Gangster, kommuniziert, der vor zwei Jahren von französischen Behörden entschlüsselt worden war. Nach mehreren Telefonüberwachungen und aus Sorge vor einem Einsatz der Kugel im Ausland schlugen die Ermittler zu.
Manipulierte Kugel hätte funktioniert
Verurteilt wurden die Täter wegen "Anbahnung eines Verbrechens des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs". Zuvor saßen die bereits vorbestraften Männer für neun Monate in Untersuchungshaft. Im Zuge der Ermittlungen wurde die Kugel von zwei Weidener Staatsanwälten, einem Kommissar der Kripo Weiden, der Casinoleiterin und ihrem Sicherheitschef am Roulettetisch der Spielbank Bad Wiessee ausprobiert. Das Ergebnis: Wäre die Kugel tatsächlich zum Einsatz gekommen, dann hätte der geplante Coup trotz aller Sicherheitsvorkehrungen wohl funktioniert.
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