Polizeihauptkommissar Andy Laacke vom Polizeipräsidium Unterfranken mit der unterfränkischen Influencerin "Feli", die die Kampagne unterstützt.
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Polizeihauptkommissar Andy Laacke vom Polizeipräsidium Unterfranken mit der unterfränkischen Influencerin "Feli", die die Kampagne unterstützt.

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Chill mal, Oma: Präventionskampagne der Polizei Unterfranken

Im Kampf gegen so genannte Callcenter-Betrüger holt sich die Polizei Unterfranken jetzt Jugendliche mit ins Boot. Als Enkel sollen sie ihre Großeltern auf Betrugsmaschen am Telefon aufmerksam machen. Unterstützung kommt von einer Influencerin.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Das Telefon klingelt, Oma hebt ab. Am anderen Ende der Leitung erklärt ihr ein vermeintlicher Polizist, sie müsse sich vor Einbrechern schützen, die in der Gegend unterwegs seien. Um ihr Hab und Gut zu schützen, solle die Seniorin ihr gesamtes Bargeld an die Polizei übergeben. So geschehen erst letzte Woche in Kitzingen. Die 81-Jährige händigte einer vermeintlichen Polizeibeamtin 15.000 Euro aus. Um Vorfälle wie diese zu vermeiden, setzt die Polizei in Unterfranken jetzt auf die Hilfe von Jugendlichen.

  • Zum Artikel: "Bande von Callcenter-Betrügern in der Türkei festgenommen"

Jugendliche sollen Großeltern sensibilisieren

Denn die Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug sind weiterhin hoch. Die Opfer schildern im Nachgang oftmals, nichts über die Betrugsmaschen gewusst zu haben. Deshalb und wegen der damit verbundenen finanziellen Schäden, aber auch wegen der psychischen Folgen für die Betroffenen, hat das Polizeipräsidium Unterfranken eine neue Präventionskampagne ins Leben gerufen. Mit der Kampagne "Chill mal, Oma!" setzt das Polizeipräsidium Unterfranken nun auf die Unterstützung von jungen Menschen. Die sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen, ihnen Verhaltenstipps geben und so vor Betrügern schützen.

Präventionskampagne "Leg‘ auf!" seit 2020

Dafür hat das Polizeipräsidium Unterfranken bereits im Jahr 2020 die Präventionskampagne "Leg‘ auf!" gestartet und eine Postkarte mit einem Aufkleber entworfen. Polizeibeamte gehen ab Mitte Oktober in Schulen auf Jugendliche zu und klären sie über das Phänomen Callcenter-Betrug auf. Jugendliche Schüler sollen daraufhin mit ihren Großeltern über die Betrugsmaschen sprechen und ihnen den Flyer der Kampagne aushändigen oder gar einen der Aufkleber der "Leg‘ auf!-Kampagne" auf dem Telefon oder in dessen Nähe anbringen.

  • Zum Artikel: "Callcenter-Abzocke: Mit Bäckertüten gegen Betrüger"

Drei Millionen Follower auf TikTok: Influencerin Feli unterstützt

Unterstützt wird die Kampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken durch die Influencerin 'Feli', die seit mehreren Jahren ihre über drei Millionen Follower auf TikTok und die knapp 1,5 Millionen Follower auf Instagram mit Social-Media-Content versorgt. Die junge Frau erzählt in einem Video von ihrer Großmutter, die ebenfalls Opfer von Callcenter-Betrügern geworden ist. Betrüger sollen in Zukunft keine Chance mehr haben, sich an der Altersvorsorge der Älteren zu bereichern, so die Polizei.

Polizei betreibt Präventionsarbeit an Schulen

Dieses Jahr ist das Polizeipräsidium Unterfranken bereits mit der Kampagne "Ich schütze Oma&Opa!" auf Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe in allen unterfränkischen Schulen zugegangen und hat die Kinder darum gebeten, den Großeltern die Flyer der Polizei mit Verhaltenstipps zu überreichen. Gekoppelt war die Kampagne an ein Gewinnspiel. Zahlreiche Rücksendungen der Gewinnspielkarten zeigen laut Polizei deutlich, dass das Ziel der Kampagne erreicht wurde. Omas und Opas wurden auf das Phänomen Callcenter-Betrug aufmerksam gemacht und sensibilisiert.

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