Der "Chor gegen Krebs" trifft sich in den Räumen der Bürgerstiftung Rosenheim, die es nun bereits seit zwölf Jahren gibt.
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Der "Chor gegen Krebs" trifft sich in den Räumen der Bürgerstiftung Rosenheim, die es nun bereits seit zwölf Jahren gibt.

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Chor gegen Krebs – ein besonderes Angebot in Rosenheim

Chor gegen Krebs – ein besonderes Angebot in Rosenheim

Gemeinsam singen – das klingt nicht nur schön. Es kann auch heilsam sein, in vielerlei Hinsicht. In Rosenheim treffen sich regelmäßig an Krebs erkrankte Menschen, um miteinander zu musizieren. Aber auch um miteinander zu lachen und zu ratschen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Der "Chor gegen Krebs" in Rosenheim ist keine traurige Veranstaltung. Es wird nicht nur fröhlich gesungen, sondern es wird sich auch unterhalten. Zum Ende hin gibt es Kaffee, Tee und Kuchen.

Der Chor ist Teil der Bürgerstiftung Rosenheim. Die Stiftung wurde von Bürgerinnen und Bürgern mit dem Ziel gegründet, durch die geförderten Projekte die Rosenheimer Stadtgesellschaft zu stärken.

Sängerin: "Ich gehe glücklich nach Hause"

An einem Probenvormittag, wenn sich der "Chor gegen Krebs" trifft, sitzen etwa zehn Frauen im Halbkreis zusammen. Sänger, also Bässe und Tenöre, sind sonst auch dabei, aber es kommen nicht immer alle zu jeder Probe. In der Spitze hat der "Chor gegen Krebs" 18 Mitglieder, die einmal monatlich zusammenkommen. Sie gehe immer fröhlich nach Hause, meint eine Sängerin. Sie sei von Anfang an dabei, und das gemeinsame Singen gebe ihr viel. Das merke auch ihre Familie.

So sieht es auch eine Mitsängerin, die berichtet, dass ihre Erkrankung sie stark belaste. Singen sei einfach unheimlich heilsam, fügt sie hinzu. Eine dritte Sängerin bekennt, nicht alle Lieder singen zu können, Manches gehe ihr zu nahe.

Der Chor gegen Krebs – "ein Herzensprojekt"

Chorleiterin ist die Rosenheimer Opernsängerin Sieglinde Zehetbauer. Dieser Chor sei für sie ein Herzensprojekt, sagt sie. Für sie selbst sei Singen eine unglaubliche Energiequelle, die Freude und Kraft gebe. Dies wolle sie gern weitergeben. Außerdem fehle hier der ständige Druck zu einer Aufführung zu kommen. Man singe nur der Freude halber.

Berührungsängste habe sie keine gehabt, als ihr das Projekt angetragen wurde, erzählt Zehetbauer. Man müsse das Beste aus seinem Leben machen, egal, was man in seinem Leben bekomme. Und Musik könne einen aus manchen tiefen Tälern wieder herausholen, meint die Rosenheimer Sängerin, die den Chor mit sehr viel Empathie leitet.

Ein Angebot der Bürgerstiftung

Der Chor trifft sich in den Räumen der Bürgerstiftung Rosenheim, die es nun bereits seit zwölf Jahren gibt und die das Projekt finanziell stemmt. Spenden ermöglichen immer wieder weitere Schritte. Der Chor bekam so zum Beispiel schon neue Liederbücher.

Im Flyer der Bürgerstiftung Rosenheim heißt es: "Egal, ob Dir die Krankheit gerade die Luft raubt, ob Du, ohne Dich erklären zu müssen, andere Menschen treffen möchtest. Ob Du schon mal in einem Chor gesungen hast oder es zum ersten Mal probierst: Man freut sich auf jede Stimme!"

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