Der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel im Chiemsee in der Abenddämmerung.
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Christkindlmarkt auf der Fraueninsel sucht neuen Veranstalter

Christkindlmarkt auf der Fraueninsel sucht neuen Veranstalter

Der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel im Chiemsee zählt zu den schönsten seiner Art und gilt als touristisches Aushängeschild. Nachdem die Gemeinde Prien als Veranstalter wegfällt, will die kleine Insel ihren Markt nicht kampflos aufgeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der beliebte Christkindlmarkt auf der Fraueninsel im Chiemsee könnte ab dem kommenden Jahr der Vergangenheit angehören. Die Marktgemeinde Prien will ihn wegen zu hoher Kosten und anstehender Investitionen nicht mehr veranstalten. Jetzt wird der Bürgermeister der winzigen Seegemeinde aktiv.

Neue Ideen für rentables Konzept gesucht

"Wir suchen einen neuen Veranstalter, der das mit uns macht!" Bürgermeister Armin Krämmer klingt am Telefon recht optimistisch. Er sieht das Ende des Christkindlmarktes auf der Fraueninsel noch nicht endgültig gekommen. Freilich bräuchte es ein gutes Konzept, ein zu hohes Defizit dürfe nicht mehr entstehen, meint Krämmer.

Die Gemeinde Chiemsee, also die Fraueninsel, sei die kleinste Gemeinde im Landkreis Rosenheim und könne das unmöglich alleine stemmen. Es gehe nun darum, schnell einen neuen Veranstalter zu finden und die Konditionen zu besprechen. Es gebe auf der Insel gerade sehr viele Ideen, da müsse man schnell anpacken, so der Bürgermeister. Das Equipment sei ja da und für mögliche neue Hütten könne man sich ein Sponsoring überlegen.

Marktgemeinde Prien zieht sich als Veranstalter zurück

Hütten und Beleuchtung wären einer der größeren Posten gewesen, in die die Marktgemeinde Prien hätte investieren müssen. Dazu komme das große Defizit, das sich trotz Tausender Besucher angesammelt habe. Laut der Gemeinde resultiere es aus den coronabedingten Pausen 2020 und 2021. Zudem habe es sich inflationsbedingt enorm verteuert, die notwendige Infrastruktur auf die Insel zu bringen. Prien beziffert das Defizit mit 43.000 Euro für das Jahr 2022 und rechnet mit einer ähnlich hohen Summe für 2023. Nun hat die Marktgemeinde die Reißleine gezogen, nach über 20 Jahren als Veranstalter des Christkindlmarkts auf der Fraueninsel.

Auch Tourismusverband möchte nicht einspringen

Andere Unterstützer, etwa die Anliegergemeinden, wurden für den Christkindlmarkt auf der Fraueninsel offenbar nicht gefunden. Auch der Tourismusverband Chiemsee Alpenland möchte nicht mehr einspringen. Man habe den Markt bereits jedes Jahr mit einer fünfstelligen Summe bezuschusst, heißt es vom Tourismusverband auf Anfrage. Messbare Spitzen bei den Übernachtungszahlen, wie es zum Beispiel beim Oktoberfest der Fall sei, habe es bei diesem Markt, der überwiegend von Tagesgästen besucht worden sei, nicht gegeben.

Chiemsee-Schifffahrt wünscht sich mehr Engagement aus der Region

Auch die Chiemsee-Schifffahrt, ein Sponsor des Christkindlmarkts, äußert sich auf BR24-Anfrage. Betriebswirtschaftlich stehe den Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf ein sehr hoher Aufwand gegenüber, da für den Markt die gesamte Flotte mit enormem Aufwand bis kurz vor Weihnachten einsatzbereit gehalten werden müsse. Grundsätzlich bedauere man aber den Wegfall dieser überregional bekannten Veranstaltung, habe aber gleichwohl Verständnis dafür, dass der Markt Prien als Veranstalter das Defizit nicht alleine tragen könne.

"Kein Verständnis haben wir jedoch dafür, dass im regionalen Tourismus sehr viel Geld ausgegeben wird, um unsere Gegend bekannt zu machen, hier aber eine prinzipiell gut funktionierende Veranstaltung alleine gelassen wird. Da wären die Anliegergemeinden und die Tourismusverbände am Chiemsee sicher gut beraten, noch einmal nachzudenken", heißt es von der Chiemsee-Schifffahrt. Der Bürgermeister der Fraueninsel, also der Gemeinde Chiemsee, Armin Krämmer, will nun jedenfalls bald einen neuen Veranstalter finden und die möglichen Konditionen besprechen.

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