Coffee with a Cop
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Bei einer Tasse Kaffee kommen Polizisten und Bürger bei "Coffee with a Cop" ins Gespräch.

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"Coffee with a Cop": Polizei-Imagekampagne in Erlangen

Einfach mal mit der Polizei einen Kaffee trinken gehen. Unter normalen Umständen nicht so einfach. Doch bei der Aktion "Coffee with a Cop" geht es genau darum. Das Ziel: mehr Bürgernähe. Nun hat die Kampagne erstmals Halt in Mittelfranken gemacht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Auf dem Hugenottenplatz, einem der zentralsten Plätze Erlangens, stehen mehr als ein Dutzend uniformierte Polizisten und auch verschiedene Polizeifahrzeuge, bei einem blinkt das Blaulicht. Doch ein Großeinsatz ist hier nicht im Gange und ein Problem gibt es auch nicht. Die Polizisten, die hier stehen, wollen nur reden – und zwar bei einer Tasse Kaffee.

Die Imagekampagne der bayerischen Polizei "Coffee with a Cop" hat das erste Mal in Mittelfranken halt gemacht. Die Idee: Ganz zwanglos mit Polizisten ins Gespräch kommen, dabei eine Tasse Kaffee oder Tee trinken und alles in Erfahrung bringen, was die Bürger schon immer über Polizisten wissen wollten, aber sich nie getraut haben zu fragen.

Viele unterschiedliche Themen

Schon gleich zu Beginn kommen viele Interessierte auf die Beamten zu. Wer ein wenig zuhört, erkennt, dass ganz unterschiedliche Fragen gestellt werden. Ein Tandem aus Bürgern und Polizisten unterhält sich über Verkehrserziehung und den Fahrradführerschein. Am Tisch nebendran möchte eine Frau wissen, wer eigentlich Straßenschilder aufstellt. Nochmal einige Meter weiter fragt sich ein Herr, wem man eigentlich vermehrte Hackerangriffe melden kann. Auch Fragen zum Polizei-Nachwuchs und zum Alltag als Polizist werden gestellt.

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Ziel: mehr Präsenz und Bürgernähe

"Wir wollen mehr Präsenz zeigen durch die Aktion. Die Präsenz kommt oftmals zu kurz. Man sieht uns im Streifenwagen vorbeifahren, hier in der Fußgängerzone sind wir unmittelbar ansprechbar. [...] Das ist der Vorteil", sagt Klaus Wild, der Leiter der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt. Dadurch kämen die Beamten auch in Kontakt mit Personen, die sonst nur wenige "Berührungspunkte" mit der Polizei haben, etwa Senioren oder Kinder.

Am Ende soll die Beziehung zwischen Bürger und Polizei gestärkt und der Austausch Auge in Auge gefördert werden, so ein Polizeisprecher. Und wenn sich am Ende vielleicht noch junge Talente für eine Karriere bei der Polizei entscheiden, umso besser.

  • Zum Artikel: Innenministerium: Immer mehr Gewalt gegen Polizeibeamte

Idee aus Amerika

Termine dieser bayernweiten Imagekampagne waren unter anderem bereits im August 2022 in der Bamberger Fußgängerzone, wo die Polizei über betrügerische Schockanrufe informierte oder im Mai in München. Das Format tourt durch den gesamten Freistaat.

Die Idee dazu wurde 2011 in Amerika geboren, wo das Verhältnis zwischen Bürgerschaft und Polizei deutlich angespannter sein kann als hierzulande. Mittlerweile ist das Konzept nach Angaben der offiziellen Webseite in mehr als 15 Länder exportiert worden. Auch in Bayern wird es bis Ende September weitergeführt. Der nächste Termin in Mittelfranken findet am nächsten Dienstag, den 18. Juli, am Hallplatz in Nürnberg statt.

Polizisten und Bürger in der Fußgängerzone.
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"Coffee with a Cop" - Aktion in Erlangen, um Bürgerinnen und Bürger mit den Polizistinnen und Polizisten ins Gespräch zu bekommen.

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