Rund ein halbes Jahr nachdem die Polizei die Ermittlungen wieder aufgenommen hat, gibt es weitere Ansatzpunkte, um den Tod des Jugendlichen aus Wörth am Main im Lkr. Miltenberg doch noch aufzuklären. Es kämen nach wie vor neue Hinweise dazu, teilte ein Polizeisprecher in Würzburg mit. Die neuen Hinweisen beziehen sich laut Polizei hauptsächlich auf den Ablauf des Abends des Verschwindens von Klaus Berninger. Die Ermittler glauben, dass durch die vielen neuen Anhaltspunkte der Druck auf den oder die Täter deutlich erhöht wurde: "Zum jetzigen Zeitpunkt zeigen sich die beiden Altfallermittler mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen sehr zufrieden".
Rechtsmedizinische Untersuchung noch nicht abgeschlossen
Ob die Polizisten dem Täter mittlerweile relativ nah sind oder nur Vermutungen haben, dazu geben die Ermittler keine Auskunft. Unter anderem zur Frage, ob das am vermuteten Tatort gefundene Messer etwas mit dem Fall zu tun hat. Das Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung könne man zum derzeitigen Zeitpunkt nicht bekannt geben, da noch weitere Folgeuntersuchungen anstehen. Zudem seien bei den Ermittlungen zur Herkunft des Messers weitere Fragen aufgetaucht, die demnächst durch einen erneuten Zeugenaufruf beantwortet werden sollen.
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Ermittler finden Messer im Wald
Im April hatte die Polizei die Öffentlichkeit über die neuen Ermittlungen eines rund 20-köpfigen Teams informiert und eine großangelegte Anwohnerbefragung gestartet. Es folgte unter anderem eine Suchaktion im Wald, bei der das Messer mithilfe eines Metalldetektors gefunden wurde. Fahndungsplakate wurden aufgehängt. Weil der Anteil der türkischsprachigen Menschen in der Region sehr hoch ist, gab es sogar Plakate in türkischer Sprache.
Wem gehört der Schmuckanhänger?
Die Polizei sucht außerdem weiter den Besitzer eines Schmuckanhängers mit einem Waage-Symbol, der in der Nähe des Tatortes gefunden wurde. Hierzu seien zwar Hinweise eingegangen, einen Besitzer oder eine Besitzerin konnte die Polizei jedoch noch nicht ermitteln.
Auch ein Versandkatalog aus dem Jahr 1990 soll den Ermittlern helfen. Kurz vor der Tat soll der Getötete dort Gegenstände bestellt haben, die bis heute nicht aufgefunden wurden. "Es sind bereits verschiedene Exemplare des Schneider-Katalogs an die Kriminalpolizei herangetragen worden. Das benötigte Exemplar, welches weiterhin von hoher Bedeutung für die Ermittlungen ist, war jedoch noch nicht darunter".
Neue Techniken sollen Täter überführen
Der 16-jährige Klaus Berninger aus Wörth am Main (Lkr. Miltenberg) war am 20. Dezember 1990 verschwunden. Drei Tage später fanden zwei Spaziergänger morgens seine Leiche in einem Wald nahe der Kleinstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Die Polizei geht davon aus, dass der Jugendliche umgebracht wurde. Mit neuen Techniken und Auswertungsverfahren will sie nun endlich einen Täter überführen. Nach damaliger Erkenntnis starb der junge Mann durch Gewalteinwirkung mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals.
Mit Material von dpa.
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