Die wichtigsten Corona-News der Woche aus Oberbayern
- Warnung vor Mangel an Intensivbetten (5.12., 13.53 Uhr)
- 26 Corona-Impfzentren in Oberbayern geplant (5.12., 9.02 Uhr)
- Krisenstab appelliert an Ebersberger Pflegeheime (4.12., 17.45 Uhr)
- Inzidenz um 300: "Drive-In-Christkindlmarkt" in Erding darf aber starten (4.12., 16.45 Uhr)
- Corona-Inzidenz über 200: Ab Samstag strengere Regeln für Dachau (4.12., 16.15 Uhr)
- Corona Inzidenz-Zahlen in München weiter fast unverändert (4.12., 16.00 Uhr)
- LGL meldet 23 neue Todesfälle und 1.562 Neuinfektionen für Oberbayern (4.12., 15.00 Uhr)
- Flughafen-Betriebsräte fordern runden Tisch für Sozialpakt (4.12., 13.30 Uhr)
- Rosenheimer Klinikum öffnet wieder von Covid-Ausbruch betroffene Stationen (3.12.,18.45 Uhr)
- Fast 1.500 Neuinfektionen und 20 Tote (3.12., 14.16 Uhr)
- Miesbach errichtet Impfzentrum in Hausham (3.12., 11.00 Uhr)
- Münchens OB Reiter zu Krankenhäusern, Maskenpflicht und Oktoberfest (3.12., 8.20 Uhr)
- Coronavirus: Weitere Artikel und Hintergründe finden Sie hier
Corona-Neuinfektionen in Oberbayern pro Tag
Entwicklung der Corona-Kurve in Oberbayern
13.53 Uhr: Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach den Feiertagen
Mediziner sehen die Regelungen für Weihachten und Silvester kritisch und warnen vor der Gefahr einer dritten Corona-Welle. "Zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten zuzulassen, erscheint mir zu freizügig, gerade an Silvester, wo ein solches Szenario ja - anders als am Weihnachtsabend - durchaus nicht unrealistisch ist", sagte der Generalsekretär der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGÄI). Bernhard Zwißler, der Deutschen Presse-Agentur. "Hier könnte eine dritte Welle wieder Schwung nehmen."
Der Teil-Lockdown zeige Wirkung, wenngleich langsamer und weniger stark als erhofft. "Es sieht momentan so aus, als würde sich die Situation etwas beruhigen. Die Situation ist allerdings höchst fragil", sagte der Leiter der Klinik für Anästhesiologie am LMU Klinikum der Uni München.
Der Scheitel der zweiten Welle im Hinblick auch auf die Zahl stationär behandelter Patienten und Intensivpatienten scheine dieser Tage erreicht zu sein. Dennoch bleibe die Lage bedenklich. "Bei uns am Klinikum sind zwei komplette Intensivstationen nur mit Covid-Patienten belegt; andere Städte in Deutschland sind noch stärker betroffen." Deshalb müssten weiter andere medizinischen Aktivitäten reduziert werden. Das treffe nicht die ganz akuten Notfälle, aber auch nicht nur Eingriffe, bei denen es gar nicht auf den Zeitpunkt ankomme. "Das wird sicherlich noch über Wochen so weitergehen. Phasenweise findet sich beispielsweise in ganz München kein freies Intensivbett für Non-Covid-Patienten mehr, weil eben alle belegt sind."
11.54 Uhr: Kaum Schlange stehen beim Einkaufen in der Münchner Innenstadt
Beim Einkaufen in der Münchner Innenstadt war es am Samstagvormittag nur mäßig voll. Nur vor wenigen Läden mussten die Kunden etwa fünf bis zehn Minuten lang Schlange stehen beim Einkaufen, zum Beispiel vor den Filialen von Tk Maxx, Saturn und Apple. Die Kunden, die Schlange standen, nahmen es meist sehr gelassen und hielten vorbildlich Abstände ein. Sie bevorzugen persönliches Einkaufen, wo sie die Ware auch anfassen können. Auch in Nürnberg war der Andrang an diesem zweiten Adventswochenende relativ gering.
9.02 Uhr: 92 Standorte für Corona-Impfzentren in Bayern, davon 26 in Oberbayern
Für Impfzentren in den bayerischen Landkreisen und Städten sind bereits 92 Standorte gefunden worden, weitere befinden sich in Planung. Das gab die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) als Zwischenstand der Vorbereitungen für Corona-Massen-Impfungen in Bayern bekannt. Mit den bisher geplanten Impfzentren sei es möglich, mehr als 30.000 Menschen pro Woche zu impfen, so Huml. Es soll an sieben Tagen pro Woche geimpft werden. Mitte Dezember sollen die Impfzentren möglichst für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt einsatzbereit sein. Nach jüngster Planung verteilen sich die insgesamt 92 Impfzentren wie folgt auf die Regierungsbezirke: Oberbayern 26, Schwaben 17, Niederbayern 11, Oberpfalz 10, Unterfranken 9, Mittelfranken 9, Oberfranken 10.
Samstag, 5. Dezember 2020
17.45 Uhr: Corona: Appell an Ebersberger Pflegeheime
In den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis Ebersberg gibt es aktuell 89 mit Corona infizierte Bewohner und 37 ebenfalls betroffene Mitarbeiter. Der Krisenstab appellierte deshalb in der heutigen Sitzung an die Einrichtungen, für Besuche verpflichtende Regelungen zu treffen. Als mögliche Beispiele wurden eine Begrenzung der Besucherzahl pro Bewohner sowie Schnelltests und FFP2-Masken für Besucher genannt. Die 7-Tage-Inzidenz im Lkr. Ebersberg liegt aktuell knapp unter 200.
16.45 Uhr: Corona-Inzidenz um 300: Lkr. Erding schränkt Besuchsrechte ein - "Drive-In-Christkindlmarkt" darf starten
Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Erding liegt aktuell knapp unter 300. Gerade die Fallzahlen in Seniorenzentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen machen dem Landratsamt derzeit Sorgen. Deshalb werden ab Samstag die Besuchsrechte für die Angehörigen stark eingeschränkt. So darf nur noch eine vorab festgelegte Person kommen – alle zwei Tage für 30 Minuten. Menschen in stationären Behinderteneinrichtungen dürfen von beiden Elternteilen besucht werden, sofern diese in einem gemeinsamen Hausstand leben und feste Zeiten vereinbart werden. Vorher muss ein Antigen-Schnelltest gemacht oder ein maximal 48 Stunden alter negativer PCR-Test vorgelegt werden. FFP2-Masken sind Pflicht. Werkstätten für Behinderte und Förderstätten werden ganz geschlossen.
Ab Montag wird in den Schulen ab der 8. Klasse das Wechselunterricht-Modell eingeführt, sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Ganz verboten ist Präsenz-Unterricht in Musik- und Fahrschulen. Untersagt sind auch Märkte, außer es geht um den Verkauf von Lebensmitteln. Der „Drive-In-Christkindlmarkt“ auf dem Erdinger Volksfestplatz darf wie geplant heute starten. Zu den Buden darf man aber nur im Auto fahren, Radler und Fußgänger müssen draußen bleiben.
16.15 Uhr: 7-Tage-Inzidenz überschreitet im Lkr. Dachau den Wert 200
Ab Samstag treten deshalb strengere Corona-Regeln in Kraft. Zum Beispiel darf in Musik- und Fahrschulen kein Präsenzunterricht mehr stattfinden. Spätestens ab Dienstag wird in allen weiterführenden Schulen ab der achten Klasse Wechselunterricht durchgeführt, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht durchgehend eingehalten werden kann, An den öffentlichen Plätzen, auf denen bereits eine Maskenpflicht besteht, kommt nun ein ganztägiges Alkoholverbot dazu.
16.00 Uhr: Corona Inzidenzwerte für München weiter fast unverändert
Der Corona-Inzidenz-Wert in München bleibt nahezu unverändert. Heute liegt er laut Robert-Koch-Institut bei 179,6. Gestern war ein Wert von 179,4 gemeldet worden. Dieser beschreibt, wie viele Neuinfektionen es binnen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner gab. Die Reproduktionszahl ist von 1,21 auf 1,27 gestiegen. Das bedeutet, dass statistisch gesehen 100 Infizierte 127 Menschen neu anstecken. Laut LGL starben in der Stadt und im Landkreis München seit gestern 12 Menschen an oder durch die Folgen von Corona.
15.00 Uhr: LGL meldet 23 neue Todesfälle und 1.562 Neuinfektionen
Der 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner ist im Regierungsbezirk Oberbayern seit gestern zwar leicht gesunken – auf 168,99 Fälle. Die Zahl der Toten, die an oder mit Corona gestorben sind, bleibt mit 23 Verstorbenen aber weiterhin hoch. Insgesamt haben sich laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) seit gestern in Oberbayern 1.562 Menschen neu mit Corona infiziert. Die Gesamtzahl im Regierungsbezirk steigt damit auf 90.869 Fälle.
Den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert gibt es mit 282,96 Fällen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Erding. Gefolgt von Altötting (245,70) und der Stadt Rosenheim (242,83). Den niedrigsten Wert hat derzeit die Stadt Ingolstadt mit 88,07 Fällen.
13.30 Uhr: Flughafen-Betriebsräte fordern runden Tisch für Sozialpakt
Betriebsräte verschiedener Unternehmen am Flughafen München wollen einen Sozialpakt für die 35 000 Beschäftigten am Airport erreichen. Deshalb sollen Ministerpräsident Markus Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zu einem runden Tisch eingeladen werden. Darauf haben sich rund 40 Arbeitnehmervertreter bei einer gemeinsamen Tagung verständigt. Der Flughafen mit seinen Beschäftigten habe den Bund, Freistaat und Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren "gute Gewinne beschert", hieß es, jetzt müssten die Gesellschafter auch soziale Verantwortung zu übernehmen. Politisches Handeln sei gefragt.
Derzeit seien die Zukunftsperspektiven für die Beschäftigten unklar, so die Betriebsräte. "Man hangelt sich von Kurzarbeitsregelung zu Kurzarbeitsregelung", stellte eine Mitarbeiterin der Firma Eurotrade fest. Ob das aber wirklich dauerhaft die Arbeitsplätze sichere, bleibe fraglich: „Das Unternehmen äußert sich diesbezüglich nicht und wir werden weiter vertröstet.“ - „Nicht wenige Unternehmen beharren auf der gesetzlichen Mindestregelung, leisten also keine finanzielle Aufstockung, was den betroffenen Beschäftigten mit jedem Monat größere Sorgenfalten ins Gesicht treibt“, berichtete ein Vertreter von Verdi.
Freitag, 4. Dezember 2020
18.45 Uhr: Rosenheimer Klinikum öffnet betroffene Stationen wieder
Das Rosenheimer Klinikum hat am Donnerstag die von einem Covid-Ausbruch betroffenen Stationen im Haus 5 wieder für Neuaufnahmen geöffnet. Die Situation auf den Stationen habe sich stabilisiert, teilte das Krankenhaus am Abend mit. Es seien keine weiteren Patienten mehr positiv getestet worden. Die Mitarbeiter werden weiterhin routinemäßig getestet, sowie alle Patienten, die stationär aufgenommen werden und das in Wiederholung einmal wöchentlich, so das RoMed-Klinikum.
14.16 Uhr: Fast 1.500 Neuinfektionen und 20 Tote
In Oberbayern hat es laut LGL seit dem gestrigen Tag 1.487 Corona-Neuinfektionen gegeben. Insgesamt ist die Zahl der Coronafälle damit auf 89.307 gestiegen. In den letzten sieben Tagen gab es insgesamt 7.967 Neuinfektionen. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner auf Gesamt-Oberbayern bezogen liegt laut LGL jetzt bei 169,12.
Seit dem Vortag hat es durch oder mit Corona 20 neue Todesfälle gegeben. Insgesamt sind damit in Oberbayern 1.507 Menschen an oder mit Corona gestorben.
Die höchste 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner unter den oberbayerischen Städten und Landkreisen hat die Stadt Rosenheim, mit einem Wert von 278,52. Dahinnter folgt der Landkreis Erding mit einem Wert von 269,63. Den niedrigsten Wert von Neuinfektionen binnen sieben Tagen und 100.000 Einwohnern hat der Landkreis Weilheim-Schongau mit einem Wert von 99,65.
11.00 Uhr: Lkr. Miesbach errichtet Impfzentrum in Hausham
Das Impfzentrum im Landkreis Miesbach steht nun auch fest: Ein leerstehendes Autohaus an der Alten Miesbacher Straße wird dafür umgebaut. Ab dem 15. Dezember sollen die Impfzentren auch in Oberbayern einsatzbereit sein. Hier werden sich dann nach einer bestimmten Reihenfolge Menschen gegen das Coronavirus immunisieren lassen, zunächst Alte, Kranke und Personal in Kliniken. Die vom Bund bereit gestellten Impfstoffe werden über die Zentren dann regional verteilt.
8.20 Uhr: Corona in München: OB Reiter zu Krankenhäusern, Maskenpflicht und Oktoberfest
Von den 500 Notfallbetten in elf Münchner Kliniken sind aktuell noch etwa 20 Prozent frei – im Sinne von „reserviert für mögliche Covid-Patienten“. Diese aktuelle Zahl nannte Oberbürgermister Dieter Reiter (SPD) gestern Abend in einem SZ-Gespräch, das auf Youtube übertragen wurde. Die Kapazität sei also „sehr ausgereizt, aber nicht so, dass wir panisch werden müssten“. Von den 6500 Schulklassen in München sind derzeit rund 350 in Quarantäne. Vor diesem Hintergrund verteidigte Reiter auch erneut Versuche, die Münchner Grundschüler weiterhin von der Maskenpflicht am Platz zu befreien. Dass das von der Staatsregierung trotz vorheriger Absprachen wieder gekippt worden sei, habe ihn „sehr geärgert“. Zu den bereits jetzt beginnenden Diskussionen über das Oktoberfest 2021 erklärte der OB, er habe „immer Hoffnung“, dass es stattfinden könne: „Aber entscheiden kann man das jetzt nicht und mehr als eine Hoffnung ist es nicht.“ Vor kurzem habe er sich mit Brauerei-Vertretern getroffen und sie nach der „Deadline“ gefragt, bis zu der aus ihrer Sicht eine Entscheidung getroffen werden müsse. Einen möglichen Zeitpunkt dafür nannte Reiter in dem SZ-Gespräch dann aber nicht.
Donnerstag, 3. Dezember 2020
19.50 Uhr: Arbeiterunterkunft unter Quarantäne
Das Gesundheitsamt Freising hat für 69 Bewohner einer Arbeiterunterkunft in Hallbergmoos eine Quarantänezeit angeordnet. Zuvor waren 27 Arbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Quarantäne dauert bis einschließlich 9. Dezember.
15.15 Uhr: Münchner Impfzentrum kommt in die Riemer Messe
Bis zum 15. Dezember wird die Stadt in der Messe München ein Impfzentrum einrichten, damit die Impfungen unmittelbar starten können, sobald ein Corona-Impfstoff verfügbar ist. Wie die Stadt München mitteilt, wurde dazu mit der Aicher Ambulanz Union ein Vertrag abgeschlossen. Sie habe sich bereits bei Aufbau und Betrieb der Teststation auf der Theresienwiese bewährt. Aicher werde nun in Kooperation mit der MKT - Krankentransport OHG in einer Messehalle die erste Ausbaustufe des Impfzentrums aufbauen und bis zu 20 Impfteams bilden.
Auch wenn die abschließende Impf-Priorisierung der vulnerablen Gruppen durch die Ständige Impfkommission noch nicht vorliege, bereitet sich die Stadt laut Mitteilung darauf vor, zunächst vor allem mit mobilen Impfteams Bewohner und Personal von Alten- und Pflegeheimen zu impfen. Außerdem solle es, sofern anfangs bereits genügend Impfstoff zur Verfügung steht, auch den Münchner Krankenhäusern ermöglicht werden, vorrangig ihr Personal zu impfen.
Für die Messe als Standort des Impfzentrums hat sich der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter ausgesprochen, da hier neben einer guten Erreichbarkeit auch die nötige Infrastruktur vorhanden sei, um größere Personenströme gut und sicher bewältigen zu können.
14.30 Uhr: LGL meldet traurigen Rekord: 38 Tote, 1.084 Neuinfektionen in Oberbayern
Im Regierungsbezirk Oberbayern sind seit gestern 38 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben – 15 davon alleine in der Stadt München. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verzeichnet im Vergleich zum Vortag zudem 1.084 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Fälle im Regierungsbezirk auf 87.820. Der 7-Tage-Inzidenzwert in Oberbayern sank heute leicht auf 168,99. Den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert in Oberbayern verzeichnet nun der Landkreis Erding mit einem Wert von 276,00. Auf Platz zwei liegt die Stadt Rosenheim (271,00), gefolgt von Mühldorf am Inn (223,00).
10.00 Uhr: In Ingolstadt gilt ab sofort Maskenpflicht in der Altstadt
In Ingolstadt gilt in der Altstadt ab sofort eine Maskenpflicht - gemeint ist der gesamte Bereich innerhalb des Altstadtrings. Den Ausschlag dafür hatte unter anderem gegeben, dass sich Personenströme spürbar in Straßen und Wege ohne Maskenpflicht verlagert hatten.
9.40 Uhr: Nein zu Skibetrieb in Bayern vorerst richtige Entscheidung
Mediziner sehen die temporär beschlossene Schließung der Skilifte in Bayern und damit das vorläufige Aus für den Wintersport als richtigen Schritt. "Aus epidemiologischer Sicht sind das vernünftige Maßnahmen – so weh sie verständlicherweise vielen Menschen tun. Wir müssen jede Art von Massenveranstaltung vermeiden", sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing.
Es sei anzunehmen, «dass die Verbreitung des Virus über die Areosole auch im Freien gut funktioniert, wenn man am Skilift oder insbesondere in Skigondeln eng zusammen steht beziehungsweise sitzt», sagte Wendtner, der vor zehn Monaten die ersten Corona-Patienten Deutschlands behandelt hatte. Eine Verbreitung durch Après-Ski-Events wie im Frühjahr in Ischgl, obwohl eigentlich verboten, sei zudem bei Öffnung von Skigebieten nicht völlig auszuschließen. Auch auf Skitouren solle ausreichend Abstand zum Vordermann eingehalten werden, um nicht in der Aerosol-Fahne zu laufen. Wendtner riet, zu Tourengehern aus anderen Gruppen vorsorglich den bekannten Abstand mindestens zu verdreifachen, also rund fünf Meter einzuhalten.
Wendtner äußerte die Hoffnung, dass die Infektionszahlen bei Einhalten der Maßnahmen bis Weihnachten sinken. Allerdings sei bisher noch keine Trendwende zu sehen. "Wir müssen von dem hohen Level herunterkommen, weil wir keine unbegrenzten Krankenhauskapazitäten haben", sagte Wendtner.
Mittwoch, 2. Dezember 2020
15.00 Uhr: LGL meldet 23 Tote und 1.140 Neuinfektionen in Oberbayern
Im Regierungsbezirk Oberbayern sind seit gestern 23 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben - sieben davon alleine in der Stadt München, sechs im Landkreis Rosenheim. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verzeichnet zudem 1.140 Neuinfektionen in Oberbayern. Damit steigt die Gesamtzahl der Fälle in ganz Oberbayern auf 86.736. Der 7-Tages-Inzidenzwert im Regierungsbezirk liegt derzeit bei 175,19. Den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert in Oberbayern verzeichnet nach wie vor die Stadt Rosenheim mit einem Wert von 273,80, gefolgt von Erding (254,74) und Altötting (224,18).
13.15 Uhr: Corona-Impfzentrum des Landkreises Traunstein wird in Gemeinde Altenmarkt errichtet
Das Traunsteiner Impfzentrum wird auf dem Containergelände am Aubergtunnel in der Gemeinde Altenmarkt eingerichtet. Das hat Landrat Siegfried Walch mitgeteilt. Der Standort liege zentral im Landkreis und sei durch die Bundesstraße 299 günstig an den Verkehr angebunden. Auch Parkflächen seien ausreichend vorhanden. Zudem kann auf die bereits vorhandene Ausstattung und Infrastruktur der Containeranlage zurückgegriffen werden. Die Räumlichkeiten des Impfzentrums werden so ausgestaltet, dass es keinen Begegnungsverkehr der Patienten im Gebäude geben wird. Neben zwei Check-in-Bereichen wird es u.a. vier Aufklärungsräume und vier Impfräume geben. Außerdem könne der Biontech-Impfstoff im nahe gelegenen Klinikum Trostberg bei minus 70 Grad gelagert werden. Ab 15. Dezember wird das Impfzentrum in Altenmarkt einsatzfähig sein. Ein zweites Impfzentrum im Landkreis Traunstein ist nicht geplant.
5.00 Uhr: Münchner Infektiologe mahnt zu Forschung an Corona-Medikamenten
Trotz hoffnungsvoller Berichte über eine nahe Impfung gegen das Coronavirus mahnt der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner zur weiteren intensiven Forschung an Medikamenten. Um eine künstliche Herdenimmunität über die Impfung zu erreichen, müssten 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein - das werde bis weit ins Jahr 2021, vielleicht sogar bis Anfang 2022 dauern. Bis dahin werde man die Patienten medizinisch versorgen müssen, sagte der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der im Januar die ersten Corona-Patienten Deutschlands behandelt hatte.
Bisher gibt es kaum ein Medikament, das die Covid-19-Erkrankung wirksam bekämpft. Am häufigsten und effektivsten werden derzeit Kortison-Präparate eingesetzt, allen voran Dexamethason. Dieses Präparat spielt laut Wendtner in der Spätphase der Krankheit eine Rolle, um überschießende Entzündungsreaktionen zu verhindern.
Dienstag, 1. Dezember 2020
16.00 Uhr: Münchner Gesundheitsamt informiert jetzt auch enge Kontaktpersonen schriftlich
Ab sofort lässt das Gesundheitsamt München engen Kontaktpersonen von Menschen, die positiv auf Corona getestet wurden, zusammen mit der schriftlichen Quarantäne-Anordnung auch umfassende Informationen zukommen. Das Schreiben enthält wichtige Infos für die Kontaktpersonen 1. Grades (KP1) und wird verschickt, sobald die Infizierte Person die Kontaktpersonen-Liste mit Namen und Telefonnummer ihrer engen Kontaktpersonen ausgefüllt ans Gesundheitsamt gesendet hat. KP1 müssen sich derzeit bis zum Ablauf des 14. Tags nach dem letzten Kontakt mit einem bestätigten Covid-19-Fall in Quarantäne begeben. Als KP1 gilt, wer länger als 15 Minuten näher als 1,5 Meter ohne Mund-Nasen-Schutz Kontakt mit einer infizierten Person hatte.
15.30 Uhr: Volkshochschulen in OBB stellen Präsenzunterricht ein
Ab 1. Dezember müssen auch die Volkshochschulen in Oberbayern wegen der Corona-Regelungen ihren Präsenzunterricht komplett herunterfahren. Bisher waren hauptsächlich Bewegungs- und Entspannungskurse betroffen. Nun gibt es auch für alle anderen Kurse keinen Präsenzunterricht mehr. Die VHS Pfaffenhofen hat beispielsweise angekündigt, einige Kursgruppen auf Online-Unterricht umzustellen, so etwa Yoga-Kurse, Gymnastikkurse und Sprachkurse.
15.03 Uhr: 6 neue Todesfälle, 863 Neuinfektionen in Oberbayern
Laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gibt es in Oberbayern seit gestern sechs neue Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Oberbayern auf 1.426. Die Zahl der Corona-Infektionen erhöhte sich im Vergleich zum Vortag um 863 Fälle auf nun insgesamt 85.596. Die 7-Tage-Inzidenz – also die Fallzahl pro 100.000 Einwohner - liegt in Oberbayern bei 176,55. Den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert in Oberbayern hat immer noch die Stadt Rosenheim mit einem Wert von 278,52, gefolgt von Erding (274,28) und Altötting (239,43).
11.08 Uhr: 23 Coronafälle in Altenheim in Murnau
In einem Seniorenwohnheim in Murnau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gibt es 23 Fälle von Corona. Ein Reihentest bei Mitarbeitern und Bewohnern hat zu diesem Ergebnis geführt. Stephan Scharf der Sprecher des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen bestätigt dem Bayerischen Rundfunk heute den Coronaausbruch. Von den rund 130 Bewohnern wurden nach seiner Angabe 23 Bewohner positiv getestet.
Derzeit ist der Gesundheitszustand der Erkrankten unter Kontrolle und keiner musste bisher ins Krankenhaus eingeliefert werden. Alle Bewohner des Seniorenheims stehen jetzt unter Quarantäne und das Landratsamt hat ein Besuchsverbot angeordnet. Für die nächsten Tage sind weitere Reihentestungen geplant. Des weiteren sollen Hygienemaßnahmen überprüft und bei Bedarf nach gebessert werden.
Montag, 30. November 2020
Den Corona-Ticker Oberbayern der Vorwoche finden Sie hier.