So viel ist sicher: 2022 geht in die Geschichtsbücher ein. Leider nicht wegen besonders erfreulicher Ereignisse. Viele hatten sich von diesem Jahr mehr erhofft. Dennoch ist auch in Niederbayern Schönes, Irrwitziges und Unglaubliches passiert.
Hier lesen Sie den niederbayerischen Jahresrückblick 2022:
Januar: Freilaufend unter freiem Himmel
Corona ist weiterhin das bestimmende Thema. Wie in ganz Deutschland regt sich auch in Niederbayern Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen in Form von spazierengehenden Menschen. An einem Montag im Januar gehen laut Polizei niederbayernweit über 8.000 Menschen auf die Straße - darunter auch sogenannte Querdenker. Ein Hotspot ist dabei Vilshofen im Landkreis Passau.
Ein anderes Ereignis unter freiem Himmel begeistert im Januar alle Wintersport-Fans: die Biathlon-Europameisterschaft im Bayerischen Wald. Biathletinnen und Biathleten aus 38 Ländern nehmen im Biathlon-Stadion am Großen Arbersee an Wettkämpfen teil. Wegen Corona gelten jedoch strenge Regeln.
Freude auch bei einigen Gartenbesitzern im Landkreis Regen. Immer wieder tauchen Rehe in ihren verschneiten Gärten auf. Sie seien auf der Suche nach Ruhe und pflanzlichen Leckereien, erklärt der Kreisjagdberater.
Februar: Turbulenzen und ein Weltrekord
Im Februar weiten sich die Corona-Proteste auf ein Gerichtsverfahren aus, das gegen einen Passauer Arzt startet. Er soll Patienten mit Attesten von der Maskenpflicht befreit haben, ohne die Menschen jedoch vorher untersucht zu haben. Seine Maskenatteste waren in ganz Deutschland im Umlauf, heißt es. Der Arzt ist in der Corona-Skeptiker-Szene bekannt. Vor dem Gerichtsgebäude kommt es an manchen Prozesstagen zu tumultartigen Szenen zwischen Corona-Skeptikern und Gegnern des Arztes.
Turbulent bleibt es im Februar, denn Stürme und sogar ein Orkan fegen durch Niederbayern. Es fallen Dutzende Bäume um, heftige Schauer ergießen sich und zeitweise müssen Skigebiete und Freizeiteinrichtungen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.
In Kelheim diskutiert man unterdessen ernsthaft über den Bau einer Seilbahn über die Donau. Diese würde nämlich die beiden Städte Kelheim und Saal an der Donau komfortabel und zeitsparend für Pendler verbinden. Laut Landratsamt "ein zukunftweisendes Projekt" - für 28 Millionen Euro.
Spektakulär ist der Weltrekord, der von zwei jungen Frauen im Bayernpark im Landkreis Dingolfing-Landau aufgestellt wird: 115 Mal ist das Zwillingspaar mit dem Freefall-Turm hoch und runter gefahren - das sind über zehn Kilometer freier Fall.
März: Der Krieg ist da
Der Kriegsausbruch in der Ukraine und das Einmarschieren russischer Truppen auf europäischem Boden versetzt auch Niederbayern zunächst in einen Schockzustand. Schnell besinnt man sich und wird tätig: Es werden Flüchtlingsunterkünfte aufgebaut, Spenden gesammelt und bald die ersten flüchtenden Ukrainer in Niederbayern willkommen geheißen. Zum Beispiel in Mallersdorf-Pfaffenberg im Landkreis Straubing-Bogen: Dort kommen an einem März-Wochenende über 60 Menschen an. Sie werden in der Sporthalle des Gymnasiums untergebracht. Auch in Röhrnbach im Kreis Freyung-Grafenau oder in Dingolfing räumt man die Turnhalle leer und baut Feldbetten für Hunderte Geflüchtete auf.
Im Landkreis Rottal-Inn rollt im März eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft an: Möbelhäuser spenden Betten und Schränke, Gastwirte Essen, Privatleute Geld. Im leer stehenden Franziskanerkloster im Stadtzentrum von Eggenfelden finden Flüchtende Unterkunft.
Im Landkreis Landshut versucht man aus der Ukraine geflüchtete Kinder schnell in Schulklassen zu integrieren. So werden am Maristen-Gymnasium in Furth die ersten Geflüchteten unterrichtet. Sie sind erst vor einer Woche in Niederbayern angekommen.
Der Krieg zeigt auch schnell wirtschaftliche Auswirkungen. Weil Zulieferbetriebe in der Ukraine wichtige Bauteile nicht mehr liefern können, muss das BMW-Werk in Dingolfing im März die Fahrzeugproduktion für eine Woche einstellen.
Tankstellen in Niederbayern sind in Not, weil viele Autofahrer wegen der enorm gestiegenen Spritpreise über die Grenze fahren: nach Tschechien oder Österreich, denn dort sind die Steuern auf Benzin nicht so hoch wie in Deutschland.
April: Tanzender Priester und jubelnde Fans
Im April gibt es Anlass zur Freude. Für die Gastronomen im Bayerwald ist es zumindest ein kleiner Lichtblick, denn die strengen Corona-Maßnahmen enden. Die Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands im Landkreis Regen sagt dem BR: "Wir werden alle die Maske ablegen und sind sehr erleichtert".
Aus purer Lebensfreude und Begeisterung zum Glauben erheitert ein tanzender Priester die Gemüter. Am Ende eines Ostergottesdienstes begeistert er die Gläubigen in der Kirche Schweinhütt zusammen mit seinen Ministranten mit einem Tanz zum 90er-Jahre-Hit "Sing Hallelujah" von Dr. Alban. Das Video aus dem Landkreis Regen geht viral.
Die Stadt Straubing und alle Eishockeyfans in der Region sind aus dem Häuschen: Die Tigers spielen zum ersten Mal international. Es ist der größte Vereinserfolg ihrer Geschichte. In der Gäubodenstadt werden Banner an Brücken aufgehängt, Transparente an Brunnen gespannt und auf Pflastersteinen in der Stadt ist zu lesen: "Straubing Tigers international".
Mai: Überraschungen und keine Überraschungen
Der Mai überrascht Niederbayern das ein oder andere Mal. Im Nationalpark Bayerischer Wald ist ab sofort Zelten erlaubt - das gab es noch nie. Die ersten zwei Nächte auf ausgewiesenen Zeltplätzen im Landkreis Regen sind sogar kostenlos. Wildcampen ist weiterhin streng untersagt.
Eiskalt erwischt es 100 Raser in Niederbayern. Ihre Führerscheine sind nun weg. Eine Woche lang hatte die Polizei auf der A92 bei Landshut Temposünder geblitzt. Insgesamt wird gegen mehr als 3.000 Autofahrer ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Vielleicht nicht überraschend, aber im Mai bestätigt: Der ehemalige bayerische Wissenschaftsminister Bernhard Sibler (CSU) kommt aus München wieder nach Niederbayern zurück. Er beerbt den nach München gegangenen CSU-Politiker Christian Bernreiter als Deggendorfer Landrat. Bernreiter war von Parteichef Markus Söder zum neuen Verkehrsminister berufen worden.
Noch ein Politikum aus Niederbayern – jedoch mit Strahlkraft auf Europa: Der CSU-Politiker Manfred Weber aus dem Landkreis Kelheim wird zum EVP-Chef (Europäische Volkspartei) gewählt. Der 49-jährige Niederbayer folgt auf den früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk.
Und dann noch im Mai: ein Paukenschlag in Passau. Das dort ansässige international bekannte Dackelmuseum will dicht machen. Es gibt einen Streit zwischen der Stadt und den Betreibern. Es geht um das Aufstellen von Sonnenschirmen und Möbeln vor dem Gebäude. Die Auseinandersetzung und die Umzugspläne nach Regensburg werden sich noch weitere Monate hinziehen.
Juni: Von Klimaklebern, Kirchenglocken und Kindern
Kurioses hat auch der Juni zu bieten. Klimaaktivisten kleben sich in Passau auf einer Straße fest. Dabei kommt es im Berufsverkehr zu erheblichen Behinderungen und die Polizei hat jede Menge zu tun, erboste Autofahrer zu beruhigen. Gegen die fünf Aktivisten im Alter zwischen 21 und 25 Jahren wird daraufhin unter anderem wegen Nötigung ermittelt.
In Siegenburg im Landkreis Kelheim stört sich ein Mann an zu lautem Kirchenglockenläuten. Im Juni beendet das Verwaltungsgericht den Streit zwischen ihm und der Kirche und entscheidet - weil die Kirche zuerst da war - pro Läuten.
Eine Statistik hebt im Juni die Stimmung: Niederbayern ist Baby-Land. Vor allem im Kreis Dingolfing-Landau kamen laut den veröffentlichten Daten im vergangenen Jahr mehr Kinder zur Welt als 2020. 17 Prozent mehr – das ist mit Abstand der höchste Geburtenzuwachs in ganz Bayern, teilt das Bayerische Landesamt für Statistik mit.
In Wallersdorf im Kreis Dingolfing-Landau wird Ende Juni ein spektakulärer Fund öffentlich gemacht: eine rund 3.000 Jahre alte größere Siedlung aus der Bronzezeit. Das aus wissenschaftlicher Sicht Spektakulärste sind zwei gut erhaltene Reste von Brunnen aus etwa 3.000 Jahre altem Holz.
Juli: Heiß, trocken, kriminell
Im Juli ist es heiß in Niederbayern. Die Donau verzeichnet historische Tiefststände. In Pfelling bei Bogen drei Zentimeter weniger als der bisher niedrigste Wert. Und auch weiter donauaufwärts meldet das dortige Wasserwirtschaftsamt einen neuen, historischen Tiefststand des Donaupegels Kelheim. Dort liegt der Wert bei 1,88 Metern, das sind acht Zentimeter weniger als der bisher niedrigste Wert.
Bei den hohen Temperaturen und dem geringen Niederschlag - auch Klimawandel genannt - wundert es nicht, dass sich bislang "exotische Arten" in Niederbayern ansiedeln. So zum Beispiel Mohn. Für den Biobauern aus Mamming im Kreis Dingolfing-Landau ein Zukunftsprojekt, denn die Pflanze wurzelt tief und gedeiht im Isartal trotz Hitze und den seit Jahren sinkenden Grundwasserpegeln prächtig.
Im Landkreis Landshut stehen im Juli Wasserbüffel auf der Weide. Sie erinnern eher an Asien als an Niederbayern. Ein Landwirt wagt den Versuch, nennt die Züchtung der exotischen Wildtiere ein Herzensprojekt, das auch gut zur Biodiversitäts-Strategie der Stadt Rottenburg an der Laaber passt.
Heiß dürfte es auch den Insassen eines Autos auf der A3 bei Passau geworden sein, in dem die Polizei über eine Million Euro in Scheinen gefunden hatte. Weil die Herkunft vermutlich aus kriminellen Geschäften stammt, entscheiden die Passauer Justizbehörden im Juli, dass das Geld an den Staat geht.
Und noch eine vermutlich kriminelle Machenschaft kommt im heißen Juli ans Licht. Eine Baufirma aus Hengersberg im Kreis Deggendorf wird stundenlang von über 150 Polizisten durchsucht. Es besteht der Verdacht, dass die Firma Tausende Tonnen Bauschutt illegal entsorgt hat, um sich so Kosten zu sparen.
August: Licht aus, Licht an
Scheinbar ungerührt von den Kostenexplosionen in vielen Bereichen und trotz einer noch nicht ausgestandenen Pandemie, taumeln die Straubinger voller Freude ihrem Gäubodenfest entgegen. Endlich wieder ausgelassen Feiern - nach zwei Jahren Corona-Pause. Die Quittung kommt prompt: Ende August hat Straubing und der umliegende Landkreis die höchste Inzidenz Deutschlands. Andere niederbayerische Regionen werden nach ihren Festen - zum Beispiel dem Gillamoos oder dem Karpfhamer Fest - in Sachen hohe Corona-Fallzahlen nachziehen. Konsequenzen in den Kliniken hat das aber nicht.
Wegen der Energiekrise entscheidet Passau als eine der ersten Städte in Niederbayern, rigoros Einzusparen. Das bedeutet, ab sofort bleiben Passaus Wahrzeichen im Dunkeln, auch an Ampelanlagen soll gespart werden und auf öffentlichen Toiletten wird nur noch kaltes Wasser aus den Hähnen fließen. Die von der Bundesregierung ausgerufene "Gas-Alarmstufe" lässt auch Niederbayern nicht kalt - oder eben doch.
Während es in Passau "Licht aus" heißt, erhellen in Landshut Blitze den nächtlichen August-Himmel. Ein Blitz trifft das Wahrzeichen der Stadt, den höchsten Backsteinturm Europas. Daraufhin stehen Turmuhr und Glocken der Martinskirche erst mal still.
Aus und vorbei ist Ende August auch die Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket. In Niederbayern wurde das subventionierte ÖPNV-Ticket gut angenommen. Für Christoph Häusler vom Landshuter Verkehrsverbund jedoch eine zweischneidige Geschichte. Zum einen freut es ihn, dass so viele Menschen die Angebote des Landshuter Verkehrsbundes nutzten. Zum anderen sei das 9-Euro-Ticket ein "Strohfeuer" gewesen, so Häusler. Außerdem wurde bekannt, dass im Sommer - auch wegen des 9-Euro-Tickets - jeder dritte Zug in Landshut unpünktlich war.
September: Aus der Hitze in die Kälte
Der Trockensommer hält an. Die Schifffahrt auf der Donau ist eingeschränkt. Zwischen Straubing und Vilshofen im Kreis Passau können Frachter nur noch etwa ein Fünftel ihrer normalen Ladungskapazität aufnehmen. Außerdem laufen etliche Schiffe auf Grund, was wiederum Einbußen für die Reedereien und damit höhere Kosten für Kunden bedeutet.
Wer im September im Bayerischen Wald wandert, wundert sich: Trotz des heißen und trockenen Sommers gibt es sattgrüne Bäume und Brombeeren, die dicker sind als sonst. Der Wald ist "vergleichsweise glimpflich" durchgekommen, sagen Experten. In den Hochlagen über 1.000 Meter, wo es sonst eher kühl ist, hat die Wärme dem Baumwachstum sogar gut getan, stellt sich im September heraus.
Weiter wird gegrübelt, wie man der Energiekrise trotzen könnte. Gemeinden schließen ihre öffentlichen Schwimmbäder. Vor allem die Wellness-Branche ist besorgt. Doch der Außenpool eines Hotels in Kaikenried im Landkreis Regen wird 32 Grad warm bleiben - auch im Herbst. Das Hotel ist unabhängig vom Gas, denn es hängt seit 17 Jahren an der Hackschnitzelanlage eines Landwirts im Dorf.
Tierfreunde machen sich Sorgen, ob es die Tiere im Straubinger Zoo auch warm haben werden in der anstehenden kalten Jahreszeit. Ja, sagt der Kurator des Tiergartens dem BR. Man könne nicht einfach die Heizung herunterdrehen - das gelte vor allem für die tropischen Exoten wie zum Beispiel Faultier, Goldenes Löwenäffchen oder Nashornleguan.
Sorgen um Tiere machen sich im September auch in Plattling im Kreis Deggendorf breit. Denn wegen eines Lecks laufen Zehntausende Liter Heizöl in den Mühlbach im Kreis Deggendorf - eine Katastrophe für Pflanzen und Fische. Das Ausmaß ist noch unklar. Die Ursache steht fest: eine defekte Leitung in einem Heizöltank der Tierkörperbeseitigungsanlage in Plattling. Das Leck wird bei einer regelmäßigen Routinekontrolle entdeckt.
Oktober: Viel Arbeit und viele Jahre hinter Gitter
Die Gastronomie will sich von den Corona-Jahren mit Lockdowns und strengen Auflagen erholen, doch schnell stellt man fest: Es fehlen Hunderte Arbeitskräfte in Niederbayern. Eine Gastwirtin erzählt dem BR: "Gäste finden es selbstverständlich, dass ein Wirtshaus offen hat. In Deggendorf gibt es aber schon Betriebe, die Sonntags nicht mehr auf haben, und es gibt auch immer öfter mehr als nur einen Ruhetag pro Woche."
Hart gearbeitet wird auf der Riesenbaustelle des neuen Mega-Knasts in Passau. Mitte Oktober ist die Grundsteinlegung mit viel Polit-Prominenz. Gebaut wird unter anderem eine 800 Meter lange und sechs Meter hohe Mauer. Viele Anwohner sind nicht begeistert. In einigen Jahren sollen im neuen Knast 450 Häftlinge einziehen. 320 Menschen werden dort arbeiten.
Lebenslänglich in Haft muss ein junger Mann aus Freyung. Ihm wird im Oktober am Landgericht Deggendorf Mord nachgewiesen, denn er erstach offenbar seine Ex-Freundin im Schlaf. Es war ein viel beachteter, wenn nicht der Aufsehen erregendste Prozess in Niederbayern in diesem Jahr. In einem ersten Urteil war der heute 28-Jährige nämlich wegen Totschlags nur zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Wiederaufnahmeverfahren in solchen Fällen ist sehr selten.
November: Sparsam vorausblickend
Der November kommt sparsam und vorausblickend daher. Bayerwald-Skigebiete grübeln, wie und wo sie Energie einsparen könnten. Die Stadt Passau beschließt, Solaranlagen auf den Dächern der Altstadt zuzulassen. Und Urlauber entlasten ihre Urlaubskasse, in dem sie einfach "Urlaub ums Eck", beziehungsweise "Urlaub dahoam" machen.
Nicht nur wegen der Kosten, auch wegen des Klimas ist Sparen angesagt. Ein 26 Jahre alter Student aus Niederbayern will Druck auf die Mächtigen in der Klimakrise machen. Er ist bei der internationalen Klimakonferenz als als NGO-Vertreter im ägyptischen Sharm el-Sheikh dabei.
Zwiesel im Landkreis Regen braucht einen neuen Bürgermeister. Die Wahl im November fällt nicht eindeutig aus - es kommt zur Stichwahl zwischen zwei Bewerbern. Darunter ist die transsexuelle Künstlerin Gloria Gray. Käme sie auf den Bürgermeister-Posten, wäre das eine kleine Sensation: Sie wäre erst die zweite Transsexuelle in einem politischen Amt in Bayern - und das auch noch im eher traditionell eingefärbten Bayerischen Wald.
Dezember: Schlagzeilen, Schnee und ein Schuss
Im Dezember wird klar: Gloria Gray hat es nicht auf den Zwieseler Bürgermeisterstuhl geschafft. Sie unterliegt bei der Stichwahl Karl-Heinz Eppinger von der SPD. Die 9.000 Einwohner-Stadt im Bayerischen Wald dürfte aber durch den Wahlkampf etwas berühmter geworden sein.
Noch ein Vorfall aus dem Bayerischen Wald macht im Dezember deutschlandweit Schlagzeilen: Die Verhaftung eines mutmaßlichen Reichsbürgers im Landkreis Freyung-Grafenau. Es handelt sich um den ehemaligen Bundeswehr-Oberst Maximilian E. aus Eppenschlag. Die Menschen im Ort sind nicht verwundert, als die Polizei das Haus des Mannes umstellt. Später wird bekannt, der ehemalige Offizier war gar nicht zuhause, sondern wird in Italien festgenommen.
Am Stadtrand von Straubing verirrt sich im Dezember ein Projektil aus einer Jagdwaffe und schlägt in einen vorbeifahrenden Personenzug ein. Wie die Polizei berichtet, durchschlägt das Geschoss eine Fensterscheibe des Zugs und bleibt dann in der Wand eines Abteils stecken. Nur durch Glück wurde niemand verletzt. Nun ermittelt die Polizei gegen einen Jäger.
Außerdem zieht Mitte Dezember der Winter in Niederbayern ein. Es wird zapfig kalt und die ersten Skigebiete kündigen an, für Wintersportler zu öffnen. Diese Saison dürfte die Diskussion über Skifahren, Schneekanonen und den Klimawandel auch wegen der anhaltenden Energiekrise noch mal richtig Fahrt aufnehmen.
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