Mit einem knapp 28 Meter breiten Banner machten rund 50 Demonstrierende an der Ludwigstraße heute Mittag deutlich, wie ungerecht in ihren Augen die geplante Flächenaufteilung dort sei: insgesamt 18 Meter für Autos und nur je zwei Meter links und zwei Meter rechts für die Fahrradfahrer.
Diese Planung widerspreche dem Bürgerbegehren Radentscheid, das vom Stadtrat angenommen wurde, kritisiert Andreas Schön, Sprecher der Initiative Radentscheid München.
Vorwurf: Stadt hält Vorgaben des Radentscheids nicht ein
Hintergrund der Demonstration sind Planungen der Stadt München für den neuen Fahrradweg an der Ludwigstraße, die laut den Demonstranten nicht den Vorgaben des Radentscheids entsprechen. Diese würden Radwege mit einer Mindestbreite von 2,30 Meter und einer Regelbreite von 2,80 Meter vorsehen. An der Stelle, an der heute Mittag demonstriert wurde, soll das nach den vorliegenden Planungen allerdings nicht möglich sein.
Demonstranten fordern: Eine Autospur muss weg!
Die Initiative Radentscheid will das nicht akzeptieren und spricht von einer auto-zentrierten Flächenaufteilung. Mindestens eine weitere Fahrspur für den Autoverkehr müsse weg, fordert der Sprecher der Initiative Andreas Schön. "Wir haben der Verwaltung monatelang verschiedene Vorschläge gemacht, wie sich diese Stelle fußgänger- und fahrradfreundlich gestalten lässt und auch die Interessen des ÖPNV berücksichtigt werden können, allerdings nur absurde Ausflüchte als Reaktion erhalten", so Schön weiter.
Im Sommer 2019 reichte die Initiative Radentscheid zwei Bürgerbegehren zum Ausbau der Münchner Radwege bei der Landeshauptstadt ein. Im Dezember 2019 hatte der Stadtrat entschieden, die Forderungen aus dem Bürgerbegehren bis 2025 weitgehend umzusetzen.
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