Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat die Hüttensaison mit einer gemischten Bilanz beendet. Immer stärker seien die Alpen von extremen Wetterlagen betroffen – von Trockenheit und Hitze, aber auch von Unwettern und Starkregenereignissen.
Extremwetter in den Alpen spürbar
Andreas Ruech, Hüttenwirt vom Karwendelhaus im Karwendelgebirge, erinnert sich zum Beispiel an einen heftigen Sturm mit 160 km/h: "Wir hatten einen Sturm, wie ich ihn noch nie erlebt hatte."
Durch die Extremwetterereignisse werden laut DAV weggespülte Brücken zum Teil Hunderte Meter entfernt vom ursprünglichen Standort wiedergefunden. Muren reißen metertiefe Gräben durch das alpine Wegenetz. Der Klimawandel zeichne auch Wanderkarten mit erstaunlicher Geschwindigkeit neu.
Klimawandel beeinflusst Permafrost: Geröll ohne Halt
Ein weiteres Problem sei der zunehmend tauende Permafrost. Seine Funktion als "Kleber" für Schutt und Fels könne er mit den steigenden Temperaturen nicht mehr erfüllen.
Die Folgen: Schutthänge werden instabiler, die Steinschlaggefahr steigt und Felsen können ohne Halt ins Tal donnern, so der DAV. Der Verein geht davon aus, dass "punktuell extreme Regenfälle oder Stürme mit massiven Schäden an unserer Infrastruktur" in Zukunft zuverlässig zu erwarten sind.
Hüttenwirte positiv gestimmt – viele Übernachtungen
Trotz Extremwetter zieht der DAV eine positive Bilanz der Hüttensaison: "In diesem Jahr berichten viele Wirtsleute von einer sehr guten Saison mit teilweise doppelt so vielen Übernachtungen wie im letzten Jahr", so Miriam Roth, Hüttenreferentin beim Deutschen Alpenverein.
Ein kleines Aber gibt es auch hier: Einige Wirte hätten die steigenden Lebensmittelpreise teilweise auf ihre Gäste umlegen müssen. Andreas Ruech vom Karwendelhaus hofft, "dass sich diese Situation in Zukunft rasch wieder entspannt."
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