Sie zählen seit vielen Tagen zu den absoluten Corona-Hotspots in Deutschland: die niederbayerischen Landkreise Freyung-Grafenau, Rottal-Inn und Dingolfing-Landau. Mit Inzidenzwerten von zum Teil weit über 1.000 verschärfen sich nun die Corona-Maßnahmen ein weiteres Mal. Das bedeutet, dass das öffentliche Leben in diesen drei Regionen weitestgehend heruntergefahren wird. Laut aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (Stand 25.11.2021, 3.12 Uhr) sind ab Freitag auch die Landkreise Regen (1.042,5) und Passau (1.035,4) betroffen.
- Zum Artikel: "Hotspot-Lockdowns" in Bayern: Diese Corona-Regeln gelten dort
Öffentliches Leben wird heruntergefahren
Die neue Corona-Verordnung der Staatsregierung sieht vor, Gastronomie, Hotels und alle Sport- und Kulturstätten für drei Wochen geschlossen zu halten. Auch körpernahe Dienstleister dürfen während dieser Zeit nicht arbeiten. Friseurläden dürfen weiter offen haben. Veranstaltungen müssen dagegen entfallen. Hochschulen dürfen nur digitale Lehrveranstaltungen anbieten.
Der Handel ist davon nicht betroffen und darf weiterhin geöffnet bleiben. Allerdings muss hier pro Kunde 20 Quadratmeter Platz vorhanden sein. Das heißt, nur halb so viele Kunden wie in anderen Regionen dürfen sich hier in einem Geschäft aufhalten.
Aufgehoben werden die Lockdown-Maßnahmen, wenn eine Region fünf Tage in Folge den Wert von 1.000 unterschreitet.
Kritik vom Landrat aus Dingolfing-Landau
Der Landrat des Landkreises Dingolfing-Landau bedauert es sehr, dass den Landkreis erneut härtere Regelungen treffen. In einer Mitteilung schreibt Werner Bumeder (CSU), er erachte die Maßnahmen als absolut notwendig. Allerdings empfinde er es nicht als richtig, regionale statt bayernweite Maßnahmen zu verhängen. Die Kliniksituation und die Inzidenzen seien überall sehr angespannt und hoch.
"Meiner Einschätzung nach wäre es leichter zu vermitteln gewesen, bayernweite Regelungen zu treffen, als so den Lockdown-Tourismus in umliegende Landkreise zu befeuern." Werner Bumeder, Landrat des Landkreises Dingolfing-Landau
Dennoch appelliert der Landrat an die Bevölkerung, die neuen Regeln einzuhalten und das Impfangebot des Landkreises zu nutzen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
Neue Regelungen auch im Rest Niederbayerns
Auch die anderen Regionen in Niederbayern sind nicht weit weg von der 1.000er-Marke. Bis auf die Städte Straubing, Landshut, Passau und die Landkreise Kelheim und Straubing-Bogen haben alle anderen Regionen eine Inzidenz von über 900.
Die neuen Regelungen, die außerhalb der Lockdown-Gebiete gelten, können Sie hier nachlesen.
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