Von der Wolfratshauser Hütte blickt man auf das Wettersteingebirge mit der Zugspitze.
Bildrechte: DAV / Peter Taubert
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Die Wolfratshauser Hütte liegt idyllisch am Rande der Lechtaler Alpen mit Blick auf das Wettersteingebirge.

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Dringend gesucht: Wirtsleute für Berghütten

Dringend gesucht: Wirtsleute für Berghütten

Traumjob mit viel Arbeit: Für die nächste Hüttensaison suchen Alpenvereine neue Pächter. Mittlerweile findet auf den Berghütten mehr Wechsel statt als früher. Das hat unterschiedliche Gründe und bedeutet für alle Beteiligten mehr Aufwand.

Über dieses Thema berichtet: Für Bergsteiger am .

Einen Kaiserschmarrn auf einer gemütlichen Berghütte genießen, das gehört für viele Wanderer und Skifahrer zu einem gelungenen Tag in den Bergen einfach dazu. Am besten vor einer schönen Bergkulisse, dann ist die Idylle perfekt. Dahinter steckt jedoch ein hoher logistischer und personeller Aufwand, mit dem die Berghütten betrieben werden.

DAV sucht Wirtsleute für die Hüttensaison 2025

Für die Alpenvereine werden der Erhalt und die Bewirtschaftung schwieriger, unter anderem weil die Pächter häufiger wechseln. Für die Hüttensaison 2025 sucht beispielsweise die DAV Sektion Wolfratshausen neue Wirtsleute für ihre 1.752 Meter hochgelegene Vereinshütte am Rande der Lechtaler Alpen. Beliebt bei den Gästen, die sommers wie winters mit Blick auf das Wettersteingebirge bewirtet werden möchten.

"Knochenharter Job": Viel Idealismus gefragt

Der Wolfratshauser Hüttenreferent Peter Taubert versucht ein realistisches Bild von der Hüttenarbeit zu zeichnen, damit Interessenten wissen, was auf sie zukommt. Es sei ein knochenharter Job, der von außen gut aussehe, der aber viel Idealismus erfordere, sagt er. An schönen Tagen sei die Hütte voll, doch bei schlechter Witterung könne es sehr ruhig werden.

Hüttenwirtsleute müssen daher stressresistent und gelassen sein. "Die Suche nach Pächtern ist zurzeit nicht ganz einfach", stellt Taubert fest, "denn wie fast überall in der Gastronomie gibt es auch in den Bergen einige Kostensteigerungen und Personalmangel." An sich ist das Interesse von jungen Menschen groß, aber die Zahl der Bewerbungen geht tendenziell zurück. "Zudem ist die Zahl der Bewerber stark abhängig von der Attraktivität der Hütte", weiß Robert Kolbitsch, DAV-Ressortleiter Hütten und Wege.

Früher war der Hüttenbetrieb eine Familienangelegenheit

Derzeit stehen auf den Alpenvereinsportalen rund ein Dutzend Hütten, für die neue Pächter gesucht werden, von der Neuen Prager Hütte in Osttirol bis zur Sillianer Hütte am Karnischen Kamm. Trotz weniger Bewerbungen musste bislang noch keine DAV-Hütte längerfristig geschlossen bleiben. Man kann daher nicht von einem flächendeckenden Problem sprechen. Doch die Suche nach Hüttenwirten verändert sich, weil sich auch die Gesellschaft verändert: Weg von der Großfamilie hin zu mehr Individualisten.

Die Auswirkungen bemerkt auch Georg Unterberger, der die Abteilung Hütten und Wege im Österreichischen Alpenverein leitet: "Früher wurde ein Hüttenbetrieb von einer Generation an die nächste weitergereicht, was natürlich für den Alpenverein als Verpächter der Idealfall ist. Doch das hat sich in den vergangenen Jahren verändert." Wenn nicht mehr die ganze Familie mitarbeitet, bedeutet das oftmals weniger Flexibilität und höhere Personalkosten.

Pächterwechsel: Allrounder mit alpiner Erfahrung gesucht

Die Wolfratshauser Hütte wurde 32 Jahre von einem Ehepaar geführt, bis zur Rente. Die Nachfolger blieben vier Jahre und nun sucht Hüttenreferent Taubert erneut. Ein Pächterwechsel sei immer mit sehr viel Arbeit verbunden, sagt er. Denn zum einen muss ein umfangreicher Pachtvertrag erstellt werden, zum anderen müssen die neuen Pächter mit den Abläufen und der Technik auf der Hütte vertraut gemacht werden. Gefragt sind echte Allrounder.

Der Deutsche Alpenverein schreibt dazu auf seinem Hütten-Bewerbungsportal, dass Pächter möglichst über alpine Erfahrung verfügen und die Werte des Alpenvereins leben und vertreten sollen. "Die Herausforderungen sowie die Belastungen von Hüttenwirtsleuten waren schon immer hoch. Doch beides wird tendenziell noch anspruchsvoller, auch wegen den nicht abwendbaren Auswirkungen durch die Klimaerwärmung, beispielsweise was Wasserknappheit auf vielen Hütten angeht. Zudem werden die Gäste zunehmend anspruchsvoller", sagt DAV-Ressortleiter Kolbitsch. Er empfiehlt daher allen Interessierten, erst einmal Praxiserfahrung auf einer Hütte zu sammeln.

Gipfelglück und andere Glanzpunkte

Die Arbeit auf einer Hütte ist anstrengend, aber sie ermöglicht auch schöne Erlebnisse, ob mit zufriedenen Gästen, einer schönen Gipfeltour an einem freien Tag oder mit dem Anblick eines stimmungsvollen Sonnenaufgangs über den Bergen. Über die unterschiedlichen Beweggründe und Erwartungen sollten sich potenzielle Pächter und Verpächter austauschen, damit daraus im Idealfall eine jahrelange Verbundenheit entstehen kann.

Im Video: Traumjob Berghütte - Will ich so leben?

Arbeiten in den Bergen. Davon träumt Bergfreundin Kaddi Kestler schon lange. Aber ist das wirklich ein Traumjob?
Bildrechte: BR/Hans-Martin Kudlinski; Montage: BR/Alexandra Zolotykh
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Arbeiten in den Bergen. Davon träumt Bergfreundin Kaddi Kestler schon lange. Aber ist das wirklich ein Traumjob?

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