Eichstätt aus der Luft im Winter mit Schnee.
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Eichstätt im Altmühltal gilt als besonders familienfreundlich.

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Eichstätt - die familienfreundlichste Kleinstadt in Deutschland

Eichstätt - die familienfreundlichste Kleinstadt in Deutschland

Eine Studie ist der Frage nachgegangen, wo Familien in Deutschland besonders gut leben. Dabei wurden rund 900 Kleinstädte bundesweit unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Auf Platz 1 liegt Eichstätt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Bei der bundesweiten Studie von Contor und Kommunal spielten vor allem Kriterien wie Arbeitslosenquote, Geburtenzahl und Einwohner unter 20 Jahren eine Rolle. Bei diesen Punkten kann die 14.000-Einwohner-Stadt Eichstätt punkten. Schon seit Jahrzehnten gibt es hier quasi Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquote liegt unter zwei Prozent. Das liegt zum einen an der Nähe zu Ingolstadt und Audi. Zum anderen gibt es in der Stadt selbst mit der Katholischen-Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Bischöflichen Ordinariat viele Arbeitsplätze.

Kindergarten, Schule, Uni - gutes Angebot

Neben den guten beruflichen Aspekten ist auch das Bildungsangebot für die Kinder in Eichstätt gut. Von Kita über Schulen und Berufsschule bis hin zur Uni ist in der Stadt alles da. Man bekomme auch noch relativ gut Plätze in Krippe und Kindergarten, meint eine Mutter. Vielerorts im Freistaat gibt es große Lücken bei der Betreuung. "Die Wartezeiten könnten aber natürlich kürzer sein", meint eine andere junge Mutter.

Hoher Freizeitwert

Die gute Arbeitsmarktsituation macht es den Familien leicht - gleichzeitig profitieren sie von der Kleinstadt mitten im Altmühltal. Sicherheit ist kein Problem - und der Freizeitwert hoch. Wander- und Radwege, Steinbrüche, Bäder, Vereine - das Angebot ist gerade für Familien groß. "Wir haben hier viele Möglichkeiten, Sport zu machen. Es gibt das Hallenbad und im Sommer das wunderschöne Inselbad, direkt an der Altmühl gelegen. Und wir wohnen hier einfach sehr schön", erzählt eine Mutter. Ein Vorteil für eine andere ist, dass es hier einfach viele Kinder gibt - und viele Großfamilien: "Dadurch entsteht automatisch eine kinderfreundliche Atmosphäre."

Uni spielt große Rolle

Einen großen Einfluss auf das Leben in der Kleinstadt hat die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie schafft Arbeitsplätze, lockt junge Menschen in die Stadt und bietet auch ein Angebot für die Bevölkerung mit verschiedenen Veranstaltungen. Und natürlich beeinflusst sie auch die Studie. Über 5.000 überwiegend junge Menschen sind derzeit eingeschrieben und beeinflussen so stark die Altersstruktur der Stadt. Außerdem gilt auch sie als familienfreundlich mit beispielsweise eigener Kinderkrippe auf dem Campus, die von einem Verein getragen wird. Die Uni beschäftigt sich derzeit vor allem damit, wie es die Mitarbeiter schaffen können, die Pflege von Angehörigen und den Beruf unter einen Hut zu bekommen. Dafür gibt es nun eine Pflegelotsin, die direkt weiterhelfen und vermitteln kann.

Neues Baugebiet in Eichstätt

Ein Problem ist der Wohnraum vor allem für Familien mit mehreren Kindern. Wohnungen sind in der Region um Ingolstadt allgemein knapp und relativ teuer. Die Tallage der Stadt begrenzt das Angebot. Aber derzeit wird gebaut. Die Bagger sind bereits angerückt, die ersten Straßen gebaut. "Es entsteht quasi ein ganz neues Stadtviertel", berichet Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU). Es liegt etwas oberhalb der Stadt. Blumenberg nennt es sich, dort wird Wohnraum für etwa eintausend Menschen geschaffen - mit Wohnungen, Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäusern.

Bayern auf den vorderen Plätzen im Ranking

Doch Eichstätt ist keine bayerische Ausnahme. Familien leben laut der Contor und Kommunal-Studie in Bayern sehr gut. Weitere Kleinstädte aus dem Freistaat haben es nämlich auf gute Plätze geschafft: 25 der ersten 50 Plätze im Ranking liegen im Freistaat. Mindelheim auf Platz 7, Gaimersheim, im Landkreis Eichstätt gelegen, auf Platz 12, Donauwörth auf Platz 17, gefolgt von Füssen auf Platz 18 und Prien am Chiemsee auf Platz 23.

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