Sonderausstellung zu Elvis 90. Geburtstag im Kultur- und Militärmuseum in Grafenwöhr.
Bildrechte: BR/Margit Ringer
Audiobeitrag

Sonderausstellung zu Elvis 90. Geburtstag im Kultur- und Militärmuseum in Grafenwöhr.

Audiobeitrag
>

Elvis wäre 90: Die Oberpfalz feiert und erinnert an den "King"

Elvis wäre 90: Die Oberpfalz feiert und erinnert an den "King"

Elvis Presley, der "King of Rock ’n’ Roll", wäre am Mittwoch 90 Jahre alt geworden. Weil er während seiner Militärzeit auch in der Oberpfalz war, wird auch dort gefeiert: mit einer Sonderausstellung, einer Erinnerungstafel und Besuch aus den USA.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Am 8. Januar wäre Elvis Presley, der "King of Rock ’n’ Roll", 90 Jahre alt geworden. Er hat auch in der Oberpfalz Spuren hinterlassen, bis heute nachklingen und jetzt zu sehen sind: ein schwarzer Flügel, leere Schnitzelteller oder jede Menge Fans in Ekstase. Eine Sonderausstellung im Kultur- und Militärmuseum in Grafenwöhr zeigt Elvis' Spuren bis zum 23. März.

Geheimes Privatkonzert von Elvis in Grafenwöhr

Fürchterlich verstimmt ist er, aber behaftet mit dem Flair von Weltruhm: Auf dem schwarzen Flügel, der im Kultur- und Militärmuseum in Grafenwöhr steht, hat Elvis Presley sein einziges Konzert in Europa gegeben – es war ein geheimes Privatkonzert.

Sein Vater und er nächtigten 1958 während der Armeezeit des Superstars in der legendären "Micky Bar" in Grafenwöhr. Die Wirtin erließ ihm sämtliche Kosten. Zum Dank sollte sie das Personal zusammenrufen und Elvis spielte über zwei Stunden am schwarzen Flügel. "Hound Dog" ziemlich sicher, "Heartbreak Hotel" vielleicht - auf jeden Fall aber viele seiner damals berühmten Hits, erinnern sich Zeitzeugen.

Armee-Dienst in Hessen und Besuche in der Oberpfalz

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere trat der "King of Rock ’n’ Roll" als 23-Jähriger seine Zeit in der US-Armee an. Stationiert wurde er im hessischen Friedberg, wohnte aber auf eigenen Wunsch außerhalb der Kaserne, in der Nachbarstadt Bad Nauheim. Zwei Mal führte ihn ein Manöver für wenige Wochen auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr in die Oberpfalz.

Konzerte waren ihm während seiner Militärzeit verboten. Der Traum aller Schwiegermütter in den 1950er-Jahren sollte als braver Soldat inszeniert werden. PR-Fotografen lichteten ihn auch in der Oberpfalz fleißig in Uniform ab.

Elvis-Fanauflauf auch in Hirschau

Auch außerhalb der Kaserne sprach sich die Anwesenheit des Superstars schnell herum. Als "GI Elvis" mit seinem Jeep auf dem Marktplatz in Hirschau hielt, um auf eine Militärkolonne zu warten, stieg er kurz aus und ging ins Gasthaus "Goldenes Lamm". Ein spontaner Fanauflauf war die Folge.

Am 25. Januar wird die Cousine des Superstars, Donna Presley, in Hirschau eine Erinnerungstafel an dem Gebäude des ehemaligen Gasthauses enthüllen und auch das Museum sowie ein Konzert in Grafenwöhr besuchen.

Zeitzeugen erinnern sich an den "King"

Zeitzeugen erinnern sich gerne an die sechs Wochen 1958 und die wenigen Tage 1960, in denen der "King" zu Gast in der Oberpfalz war. Schnitzel mit Bratkartoffeln habe Elvis fast täglich verputzt; keinen Alkohol getrunken, nur Wasser, Milch und Cola. "Ganz normal", "wirklich sehr angenehm", "überaus freundlich, zuvorkommend", beschreiben Zeitzeugen ihn.

Dennoch zeigte sich auch in der Oberpfalz die dunkle Seite des Superstars. Während der Armeezeit begann seine Tablettensucht. Der damals 23-Jährige vermisste das Showgeschäft, der kalte Oberpfälzer Winter machte ihm zu schaffen, ebenso ein drohender Einsatz im Kalten Krieg und nach wie vor die Trauer um seine Mutter, die kurz vor seiner Einberufung gestorben war.

Sonderausstellung zeigt Elvis-Andenken

Ein kleines Mädchen soll Elvis auf dem Truppenübungsplatz einen damals neu erfundenen Hulahoop-Reifen in die Hand gedrückt haben. Und der "King of Rock’n’Roll", der Meister des Hüftschwungs, soll kläglich versagt haben.

Anekdoten wie diese, aber auch viele Fotos, Briefe, Autogramme auf Bierdeckeln und vieles mehr sind in einer Sonderausstellung im Kultur- und Militärmuseum Grafenwöhr bis März zu sehen. Am schwarzen Flügel im ersten Stock des Museums sitzt inzwischen eine Elvis-Puppe. Ein Glas deckt die Tasten ab. Das Stimmen der Saiten wurde aus den USA untersagt.

"GI Elvis" in Stein geritzt

Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr werden bis heute Soldaten und Besucher zum Bleidornturm geführt, eine Beobachtungsstelle für das Militär. In den roten Backsteinen steht "GI Elvis" eingeritzt. Ob der Superstar das allerdings selbst gemacht hat, ist historisch nicht belegt. Möglicherweise hat auch jemand anderes den damals berühmtesten US-Soldaten der US-Armee in der Oberpfalz in Stein gemeißelt.

Bildrechte: BR/Margit Ringer
Bildbeitrag

"Elvis GI" in Stein gemeißelt – auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

90 Jahre alt wäre er heute geworden, der "King of Rock 'n' Roll" Elvis Presley. Er hat auch in Bayern Spuren hinterlassen, vor allem rund um den Truppenübungsplatz Grafenwöhr, eine Ausstellung erinnert an den "King".
Bildrechte: BR
Videobeitrag

90 Jahre alt wäre er heute geworden, der "King of Rock 'n' Roll" Elvis Presley.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!