Eine Rakete steht auf einer Abschussrampe in Nordnorwegen, umgeben von einer verschneiten Bergkette. Auf der norwegischen Insel Andøya wartet die erste Rakete des bayerischen Startups Isar Aerospace auf ihren Start.
Bildrechte: Simon Fischer/Isar Aerospace, Photo Wingmen Media/AP/dp
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"Spectrum" steht bereit: Auf der norwegischen Insel Andøya wartet die erste Rakete des bayerischen Startups Isar Aerospace auf ihren Start.

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Erste bayerische Rakete von Isar Aerospace: Klappt der Start?

Erste bayerische Rakete von Isar Aerospace: Klappt der Start?

Auf der norwegischen Insel Andøya soll die erste Rakete des bayerischen Start-ups Isar Aerospace in Richtung All abheben. Mehrfach wurde der Start verschoben - heute ab 12:30 Uhr soll es so weit sein. Das Unternehmen zeigt den Start im Livestream.

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Seit Tagen schauen Raumfahrtexpertinnen und -experten gespannt in Europas höchsten Norden: Auf dem Raketen-Startplatz auf der norwegischen Insel Andøya steht die erste Rakete des bayerischen Weltraum-Startups Isar Aerospace bereit für ihren ersten Testflug. Der Abschuss musste mehrfach verschoben werden. Doch diesmal soll es klappen. Isar Aerospace will einen Livestream zur Verfügung stellen, der den Raketenstart zeigt.

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Der Start der Trägerrakete "Spectrum" wäre eine doppelte Premiere: Zum einen wäre es der erste Raketenstart für Isar Aerospace, das 2018 gegründete Start-up mit Sitz in Ottobrunn bei München - und damit der erste Start einer komplett in Bayern entwickelten Rakete. Zum anderen wäre es auch der erste Start einer orbitalen Trägerrakete - also einer Rakete, die einen Satelliten auf eine Umlaufbahn im Weltall bringen könnte - von Westeuropa aus.

Bisher haben europäische Raketen von Südamerika aus Satelliten ins All transportiert; vom Weltraumbahnhof in Kouru im französischen Übersee-Département Französisch-Guyana. Auch vom Weltraumbahnhof Plesetsk im europäischen Teil Russlands seien bereits orbitale Raketen ins All geschossen worden. Darauf weist der Raumfahrtexperte des norwegischen Rundfunks NRK, Hallvard Sandberg, hin.

Rakete wird vermutlich explodieren

Der Flug der Rakete wird - wenn er zustande kommt - vermutlich nach kurzer Zeit schon wieder enden: Die Rakete wird ziemlich sicher explodieren. Damit rechnet man bei Isar Aerospace. Wichtiger ist die Frage, wann sie explodiert: "Jede Sekunde, die wir fliegen, ist gut", sagte eine Unternehmenssprecherin dem BR. Um die Erdumlaufbahn zu erreichen, bräuchte die Rakete knapp acht Minuten. Der Testflug sei lediglich dazu da, Erfahrungen und Daten zu sammeln.

Hoffnung auf gute Startbedingungen

Vom Weltraumbahnhof auf Andøya sind bisher nur sub-orbitale Raketen ins All gestartet, die nicht schnell genug werden, um in eine Erdumlaufbahn eintreten zu können. Der Start der bayerischen Rakete wird deshalb auch dort mit Spannung erwartet. Nun hofft man vor Ort auf gutes Wetter, was an der Küste des Europäischen Nordmeers nicht selbstverständlich ist; heftiger Wind und viel Niederschlag sind eher die Regel als die Ausnahme. Sollte das Wetter zu schlecht sein für den geplanten Start, muss er erneut verschoben werden. Die Starterlaubnis der norwegischen Luftfahrbehörde galt laut dem NRK-Experten Sandberg ursprünglich nur bis einschließlich 31. März. Eine erneute Starterlaubnis, so seine Einschätzung, sei aber eher Formsache und innerhalb kurzer Zeit zu erwarten - und so kam es auch: Am Freitag habe die Luftfahrtbehörde die Frist bis einschließlich 6. April verlängert, so NRK.

"Spectrum" viel kleiner als "Ariane"

"Spectrum" ist 28 Meter lang, hat einen Durchmesser von zwei Metern und gehört zu den sogenannten Microlaunchern. Zum Vergleich: Die europäische Trägerrakete Ariane 6 ist mehr als 60 Meter lang und hat einen Durchmesser von mehr als fünf Metern. Je nachdem, welche Umlaufbahn "Spectrum" erreichen soll, liegt die kommerzielle Last, die sie befördern kann - im Raumfahrtjargon Payload genannt - bei 700 bis 1.000 Kilo. Beim zweiten Flug soll sie der aktuellen Planung zufolge bereits durch Satelliten genutzt werden.

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