- Direkt zum aktuellen Artikel: Mord ohne Leiche: Angeklagte im Fall Alexandra R. schweigen
Der Fall erregte viel Aufsehen und gibt noch immer Rätsel auf: Am 9. Dezember 2022 war die damals hochschwangere Alexandra R. spurlos verschwunden – bis heute. Auch ein Leichnam der Frau konnte bisher nicht gefunden werden. Unterdessen wurden jedoch ihr ehemaliger Lebensgefährte und dessen Geschäftspartner verhaftet. Die Vorwürfe unter anderem: Geiselnahme und Mord.
Nun hat das Landgericht Nürnberg-Fürth die Anklage der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zur Hauptverhandlung zugelassen. Der Prozess gegen die beiden Angeklagten soll am 9. April beginnen, teilte eine Justizpressesprecherin am Donnerstag mit.
Tat aus persönlichen und wirtschaftlichen Motiven?
Alexandra R. hatte am Tag ihres Verschwindens ihre Pflegetochter in die Kita gebracht. Seither fehlt von der 39-Jährigen, die damals im achten Monat schwanger war, jede Spur. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern, die seit Anfang September vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sind, unter anderem Geiselnahme und Mord vor, aus persönlichen und wirtschaftlichen Gründen.
Mord und Geiselnahme
Die Anklage geht davon aus, dass die beiden Alexandra R. getötet haben. Zuvor sollen die Beschuldigten sie dazu gezwungen haben, ihre Strafanzeigen in zwei laufenden Ermittlungsverfahren gegen die Männer durch einen handschriftlichen Brief zurückzunehmen. Nach dem mutmaßlichen Mord sollen sie vorgetäuscht haben, dass sich Alexandra R. ins Ausland abgesetzt hat. Dazu sollen sie Abschiedsnachrichten von ihrem Handy verschickt und das Telefon nach Italien gebracht haben.
Soko "Am Hammer"
Die Polizei ermittelte intensiv in dem Fall, bildete eine eigene Sonderkommission, die Soko "Am Hammer", benannt nach der Straße, in der die Vermisste wohnte. Die Ermittlungen führten die Beamten unter anderem auch nach Rumänien, dem Heimatland der Vermissten.
Beschuldigten schweigen zu Vorwürfen
Der 50-jährige ehemalige Lebenspartner und sein 48 Jahre alter deutscher Geschäftspartner haben bisher zu den Vorwürfen geschwiegen. Da die Leiche der Frau bislang nicht gefunden wurde und sich die Beschuldigten nicht äußern, beruft sich die Staatsanwaltschaft für das Verfahren auf zahlreiche Zeugenaussagen. Für den Prozess am Landgericht Nürnberg-Fürth hat sie mehr als 100 Zeugen und zehn Sachverständige benannt. Nach dem Prozessbeginn am 9. April sind weitere Prozesstermine bis in den Juli geplant.
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