Fitnessstudio "Fit-Lounge" mit Sportgeräten und Besuchern
Bildrechte: BR24/Eleonore Birkenstock

In der Nürnberger "Fit-Lounge" stehen Desinfektionsmittel bereit.

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Fitnessstudios bangen um wichtiges Geschäft im Januar

Der Januar ist für Fitnessstudios ein starker Monat: Nach Weihnachtsbraten und Silvestervöllerei steht bei vielen Menschen Bewegung an. Doch die Pandemie und die damit verbundenen Regeln dämpfen das Geschäft.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im zweiten Corona-Winter bangen viele Fitnessstudios in Deutschland erneut um ihr Geschäft. Zwar gilt nun kein harter Lockdown mehr, doch wegen strenger Vorschriften fürchtet die Branche um den Zuwachs neuer Mitglieder. Dort wo die 2G-Plus-Vorschriften gelten, also in Bayern, würden die Neuanmeldungen wegbrechen, erklärt der Deutsche Industrieverband für Fitness und Gesundheit (DIFG).

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Mitgliederzahlen sinken bundesweit

Deutschlandweit sind die Mitgliederzahlen in den Fitnessstudios seit dem ersten Lockdown gesunken. Der Branchenverband zählte vor zwei Jahren 11,6 Millionen Mitglieder. Inzwischen rechnet er mit zwei Millionen weniger. Viele Betreiber leiden deshalb unter Existenzangst, heißt es. Dabei läuft es zu Jahresbeginn normalerweise sehr gut für die Sport-Anbieter. Die Leiterin der Nürnberger "Fit-Lounge", Anna Wellein, gibt noch keine Prognose für den Januar ab. "Es ist natürlich weniger als wir 2018, 2019 noch hatten. Aber es nimmt trotzdem wieder zu. Die Leute wollen Sport machen", sagt Wellein.

Wenn Fitnessstudios zumachen

Die "Fit-Lounge" in Nürnberg gehört zum Sportverein Post SV und ist deshalb nicht so abhängig von den Mitgliederzahlen wie private Betreiber. Bei diesen blieb wegen staatlicher Hilfen die große Pleitewelle bisher aus. Dennoch schließen manche Studios – auch in Nürnberg. Deshalb trainiert beispielsweise Heiko Menn seit Oktober in der "Fit-Lounge". Sein Fitness-Anbieter hatte vergangenes Jahr seine Niederlassung coronabedingt geschlossen und er musste sich etwas Neues suchen. Der 47-Jährige fühlt sich in der "Fit-Lounge" wohl: "Ich hab das seit Oktober lieb gewonnen, find ich echt Klasse."

Hygiene-Regeln müssen eingehalten werden

An diesem Abend verteilen sich rund 30 Männer und Frauen auf 500 Quadratmeter Fitnessstudio an den unterschiedlichen Geräten. Sie trainieren ohne Maske. Dafür mussten sie am Eingang ihren Impf- oder Genesenen-Nachweis sowie ein Testzertifikat vorweisen. Wem ein Testnachweis fehlt oder wer keine Zeit dafür hatte, kann einen Schnelltest vor Ort machen. Wer geboostert ist, braucht keinen Test. Zudem liegen Tücher und Desinfektionssprays bereit, damit die Geräte abgewischt werden können. "Wir sind da sehr pingelig“, sagt Studio-Leiterin Anna Wellein. Das scheint aber die Mitglieder nicht zu stören.

Lieber 2G-Plus im Fitnessstudio als Training im Keller

In der "Fit-Lounge" sitzt Jonas an einem Tisch. Er holt einen Corona-Schnelltest aus der Packung. Für Jonas ist das kein Problem. Es diene dem Schutz der Mitglieder. Jonas freut sich, dass er wieder ins Studio kommen kann und nicht zuhause trainieren muss: "Ich hatte mir im Keller ein bisschen was zusammengebastelt. Aber mit alten Skischuhen ist es auch ein bisschen muffig da unten. Deshalb bin ich ganz froh, dass man hier wieder trainieren kann."

Wie geht es mit Omikron weiter?

Mit der Omikron-Variante dürfte das erste Quartal mindestens so schlimm werden wie vergangenes Jahr, befürchtet der Branchenverband. Dabei sei nicht der Trend zum Heimsport die Konkurrenz für die Fitnessstudios. Vielmehr sei die "Entwöhnung von körperlicher Betätigung an sich" eine Gefahr.

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