Mann hält alte Limoflasche und betrachtet sie.
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Flaschenpost nach 57 Jahren gefunden.

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Flaschenpost in Moosburg gefunden – nach 57 Jahren

Flaschenpost in Moosburg gefunden – nach 57 Jahren

Nach 57 Jahren hat jetzt in Moosburg eine Flaschenpost ihre Leser erreicht. Vier Bauhof-Mitarbeiter hatten sie am Aschermittwoch 1968 in einem zugemauerten Raum versteckt – einer der vier lebt noch.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Der Bauunternehmer Manuel Rust staunte nicht schlecht: Bei Umbauarbeiten im Moosburger Rathaus öffnete er einen Schacht, der vorher zugemauert war. Im Schacht hing an einem Nagel eine Flasche – mit einem Zettel drin. Inhalt: Fein säuberlich abgetippt eine Botschaft aus dem Jahr 1968, unterschrieben von vier Mitarbeitern des Moosburger Bauhofs.

Gute Erinnerungen an Kollegen: "Wir wollten uns verewigen"

Was die vier der Nachwelt unbedingt mitteilen wollten: Sie hätten "am Aschermittwoch, 28. Februar 1968, vormittags, wieder frisch und munter nach der langen Faschingszeit, die an dieser Stelle befindliche frühere Klosettüre ordnungsgemäß" vermauert. Den Zettel rollten sie ordentlich zusammen und steckten ihn in eine Limo-Flasche.

Von den vieren lebt noch Ernst Thuma. Er ist mittlerweile 85 Jahre alt und wohnt immer noch in Moosburg. Thuma sagt, sie hätten sich gedacht: "Wir verewigen uns im Rathaus". So ganz genau kann er sich an den Aschermittwoch vor 57 Jahren nicht mehr erinnern, aber an seine Kollegen hat er viele gute Erinnerungen – sie müssen eine lustige Truppe gewesen sein. Ein ganz anderes Arbeiten sei das damals gewesen, sagt er, nicht so hektisch wie heute.

Zeitkapsel fürs Heimatmuseum

Die historische Limo-Flasche mit der Botschaft soll ins Moosburger Heimatmuseum. Dessen Leiter Michael Kerscher hat schon einen Platz: Er richtet gerade eine Ecke mit Fundstücken rund ums Rathaus ein, mit einem Brett, das von einem Brand im 19. Jahrhundert übrig geblieben ist, und der Flaschenpost, die wieder genau so am Nagel hängen wird, wie sie gefunden wurde. Kerscher nennt die Flaschenpost einen "sensationellen Fund, eine Zeitkapsel".

Übrigens nicht die einzige im Museum: Gleich nebenan liegt ein Pergament von 1953, das eigentlich in der Turmkapsel der Pfarrkirche liegen sollte. Ob es irgendwer von dort wieder rausgeholt hat, oder ob man vergessen hat, das Pergament überhaupt reinzulegen – niemand weiß es. Sicher ist nur: Botschaften aus der Vergangenheit werden allmählich zu einer Moosburger Spezialität.

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Die Flaschenpost aus dem Moosburger Rathaus

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