Das Wichtigste für Igor Lisowskyi ist, dass seine Töchter, seine Frau und seine Schwiegermutter jetzt Kiew verlassen haben. In dem Vorort von Kiew, in dem Lisowskyi mit seiner Familie wohnte, fänden viele Straßenkämpfe statt, erzählt er. Und der 41-Jährige hofft, dass seine Familie bald die Ukraine hinter sich lassen kann. Die Nachrichten, die er heute bekommen hat, sind zumindest sehr ermutigend.
"Sie richten Waffen auf das Auto"
Als er zuletzt mit seiner Frau telefonierte, erfuhr er, dass seine Familie es bis zu einer Tankstelle geschafft hat, an der es noch Benzin gibt. Sie wird also wohl bald weiterfahren können.
Die Situation dort ist allerdings alles andere als ermutigend, wie seine Frau ihm am Telefon erzählt hat: "Igor, es ist schrecklich", sagte sie. Bewaffnete Leute stehen am Straßenrand, erzählt sie: "Sie richten die Waffen auf das Auto. Wir wissen nicht, müssen wir stoppen oder eher noch mehr Gas geben, sind es die ukrainischen Soldaten oder die belarussischen Streitkräfte."
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Wie Igor Lisowskyi nach Augsburg kam
Lisowskyi ist Übersetzer. Letzte Woche war er in Polen, um dort Freunde, unter anderem aus Augsburg, zu treffen, als russische Truppen in seine Heimat einmarschierten. Zurück wollte er nicht. Deshalb fuhr er mit seinen Freunden nach Augsburg, in der Hoffnung, seine Familie bald nachholen zu können.
Heute war laut Lisowskyi die Lage in Kiew so, dass seine Frau es wagen konnte, mit ihrer Mutter und den Kindern ihr Zuhause zu verlassen. "Die russischen Militärs kommen eher vom Norden und meine Familie ist mehr in Richtung West-Süd gefahren", so Lisowskyi.
Die lange Fahrt durch die Ukraine
Aber selbst wenn bei der Fahrt durch die Ukraine alles gut geht, wird es noch einige Tage dauern, bis Lisowskyi seine Familie wieder in den Arm nehmen kann. Von Freunden hat er gehört: "Die Strecke, die man normalerweise, in friedlichen Zeiten, an einem Tag schaffen würde, für die Strecke braucht man jetzt zwei oder manchmal sogar drei Tage."
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