Passagiere bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen München.
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Passagiere bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen München.

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Flüssigkeiten im Handgepäck: Änderungen auch in München

Gegen Ende der Sommerferien werden die Flüssigkeitenregeln für das Handgepäck auch am Flughafen München verändert: Ab 1. September sind wieder ausschließlich Behälter mit bis zu 100 Millilitern erlaubt. Eine Ausnahmeregelung wird abgeschafft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

An den Flughäfen wird die "Flüssigkeiten-Mitnahmeregelung" für das Handgepäck ab 1. September wieder verschärft. Für die Passagiere am Flughafen München hat das teilweise Folgen. Wer zuletzt von einer Ausnahmeregelung profitiert hat, muss sich umstellen.

Derzeit noch teilweise mehr als 100 Milliliter Flüssigkeit erlaubt

Wie groß die Flüssigkeitsbehälter im Handgepäck sein dürfen, hängt derzeit noch von der technischen Ausstattung der jeweiligen Kontrollspur ab: Wo Rucksäcke und Taschen mit herkömmlichen Scannern durchleuchtet werden, sind nur Behälter bis 100 Milliliter erlaubt. Wo dagegen schon die neuen CT-Scanner installiert sind, die Flüssigkeiten automatisch auf mögliche Sprengstoffe untersuchen, können auch größere Flaschen derzeit noch ausnahmsweise im Handgepäck bleiben. In den beiden Terminals am Flughafen München ist das aber nur an zwölf von rund 60 Kontrollspuren der Fall.

Schon bisher wurde deshalb empfohlen, sich nicht darauf zu verlassen, dass man durch eine modernisierte Kontrollspur geleitet wird. Nichts falsch machen konnte man dagegen, wenn man nur kleinere Behälter dabei hatte und diese in einem transparenten Beutel separat scannen ließ – und künftig ist genau das auch wieder für alle vorgeschrieben.

Regelung zur Terrorabwehr

Die entsprechende Regel war 2006 zur Terrorabwehr eingeführt worden. Die Ausnahmeregelung für größere Behälter in den modernisierten Kontrollspuren gilt erst seit April 2024. Jetzt nimmt sie die EU-Kommission zurück. Das trifft nicht nur deutsche Flughäfen. Die neuartigen Gepäckscanner werden zum Beispiel auch in Rom, Amsterdam und London eingesetzt.

Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) gibt es aber Zweifel bei der EU an der Zuverlässigkeit der Geräte. Das Branchenportal "Aerotelegraph" berichtete von technischen Mängeln bei bestimmten Baureihen eines Herstellers. Die Regierung von Oberbayern, die für die Sicherheitskontrollen am Flughafen München zuständig ist, äußert sich dazu auf Nachfrage nicht. Es ist lediglich von "nicht herstellerspezifischen EU-Regularien" die Rede, die auch in Deutschland umgesetzt werden müssten. Weiter teilte ein Sprecher auf BR24-Anfrage mit: "Die gesetzlichen Vorgaben der EU betreffen sämtliche CT-Geräte sämtlicher Hersteller im Handgepäckbereich und damit auch die in München eingesetzten Geräte."

Höhere Sicherheit und schnellere Abfertigung

Die Planungen für die letztlich flächendeckende Ausstattung mit CT-Scannern am Flughafen München würden aber "nach derzeitigem Stand unverändert fortgeführt". Die Modernisierung der Kontrollspuren wird seit einigen Jahren und sukzessive vorgenommen. 45 Millionen Euro lässt sich die Regierung von Oberbayern das kosten. Bezahlt machen soll sich die Investition nicht nur durch eine erhöhte Sicherheit. Vielmehr sollen die Fluggäste auch deutlich schneller vorwärtskommen – auch weil sie keine Gegenstände mehr aus dem Handgepäck herausräumen müssen.

Wer auch nach dem 1. September unbedingt größere Flaschen oder Behälter mitnehmen will, kann sich übrigens nach wie vor behelfen: Man kann solche Sachen auch weiterhin mit dem normalen Koffer beim Einchecken abgeben.

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