Ein Flieger steht auf dem Rollfeld des Flughafen München.
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Einem Norweger ist es am Münchner Flughafen gelungen, zweimal ohne Ticket in ein Flugzeug zu kommen.

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Flughafen München: Mann schafft es zweimal ohne Ticket an Bord

Die Geschichte klingt kurios und auch etwas beängstigend: Gleich zweimal hat sich ein Mann am Flughafen München ohne Ticket in Flugzeuge geschlichen. Inzwischen wurden erste Konsequenzen aus den Vorfällen gezogen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen ist ein Mann am Flughafen München in Flugzeuge gelangt, obwohl er gar keine Tickets hatte. Eine Gefahr habe nicht bestanden, versichern die Airline und die Airport-Betreiber gegenüber BR24. Dennoch haben sie reagiert, um solche Vorfälle künftig zu verhindern.

Mann passiert sowohl Bordkartenkontrolle als auch Gate zum Flieger

Der blinde Passagier war beide Male ohne Ticket zuerst durch die automatische Bordkartenkontrolle gekommen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hatte er sich so eng hinter einen anderen Reisenden gestellt, dass beide zusammen den Durchgang passieren konnten, als sich dieser nach dem Scannen der Boardkarte öffnete.

Dann habe er sich auch im Gate beim Boarding am Airline-Personal vorbeigeschlichen. Aufgefallen sei der Schwindel beim ersten Versuch nur, weil der Flug nach Hamburg ausgebucht war und der Norweger keinen Sitzplatz hatte.

Flughafen beteuert: Keine Gefahr für andere Passagiere

Zwischen Bordkartenkontrolle und Boarding durchlaufen Passagiere die Sicherheitskontrolle, bei der ohnehin kein Ticket vorgezeigt werden muss. Dort sei der Norweger nicht aufgefallen, und er habe keine gefährlichen Gegenstände bei sich gehabt, betont Flughafensprecher Henner Euting: "Es bestand keine Gefahr für den Luftverkehr."

Am darauffolgenden Tag unternahm der Passagier mit der gleichen Masche einen zweiten Anlauf, und diesmal flog der Mann tatsächlich nach Schweden. Das war offenbar gelungen, weil der Lufthansa-Flug nicht ausgebucht war. In Stockholm fiel der Mann dennoch dem Flughafenpersonal auf und wurde der Polizei übergeben. Die genaueren Umstände sind noch unklar.

Wie konnte es so weit kommen? Aufklärung läuft

Am Flughafen München versucht man nun aufzuklären, wie es dazu kommen konnte, dass der Mann die Bordkartenkontrolle vor der Sicherheitskontrolle umgehen konnte. Außerdem wurde "auch in Folge des Vorfalls" (Euting) das Personal aufgestockt, das dort trotz der automatisierten Durchgänge zusätzlich im Einsatz ist.

Bei der Aufklärung arbeite man eng mit der Polizei und der Airline zusammen, so der Flughafen-Sprecher. Die Lufthansa betont gegenüber BR24 ebenfalls, dass man "mit den Behörden und Partnern im engen Austausch" sei. Die Aufklärung sei in vollem Gange und werde noch einige Zeit benötigen. "Aus ermittlungstaktischen Gründen können keine Details kommuniziert werden", heißt es in dem Statement weiter: "Festzuhalten ist, dass die Luftsicherheit zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt wurde". Die Polizei ermittelt nun gegen den 39-jährigen Norweger wegen Hausfriedensbruchs und Beförderungserschleichung.

Mit Informationen von dpa

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