#fragBR24💡 Wie wirkt Nowitschok?
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Eine kurze Berührung – und das Nervengift Nowitschok schlägt zu. Die normalen Körperfunktionen können nicht mehr wie notwendig stattfinden. Oft endet eine Kontamination mit dem Tod. Wie wirken Nervengifte wie Nowitschok auf den Körper?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen.

Nowitschok ist ein Gift, das die Nervenzellen angreift. Es enthält Phosphorverbindungen, wie sie auch in Insektiziden vorkommen. Diese Verbindungen hemmen das für die Kommunikation zwischen Nervenzellen und Muskeln notwendige Enzym Cholinesterase.

Aufgenommen werden kann das Gift über die Atemwege, Hautkontakt oder Nahrung. Schon in kleinsten Minimaldosen fängt es an, auf die Nervenzellen zu wirken.

Vorgang in den Nervenzellen – und dessen Störung durch Nowitschok

Signale werden von einer Nervenzelle auf eine andere an den Synapsen mit Hilfe eines Neurotransmitters übertragen. Nachdem das Signal weitergegeben wurde, muss dieser Botenstoff wieder abgebaut werden. Dies übernimmt das Enzym Cholinesterase.

Ein Cholinesterase-Hemmer wie Nowitschok blockiert dieses Enzym und verhindert so den Abbau des Neurotransmitters. Die Transmitter verbleiben im synaptischen Spalt und es kommt zu einer Überreizung der Nerven. Die Folge sind Lähmungen zum Beispiel der Atemmuskulatur oder unkontrollierte Muskelkrämpfe, die zum Herztod führen können. Ein Gift wie Nowitschok ist potentiell immer tödlich.

Gegenmittel müssen schnell eingesetzt werden

Mittel, die einer Nowitschok-Vergiftung entgegenwirken, helfen nur, wenn sie schnell eingesetzt werden - und natürlich in Abhängigkeit von der Dosis Nowitschok, mit der der Vergiftete in Kontakt gekommen ist. Sonst kann es zu Langzeitschäden kommen, da das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Schäden an den Nervenzellen bleiben.

Ein Gegenmittel heißt Atropin. Es kommt in dem Nachschattengewächs Belladonna vor. In der Augenheilkunde dient es zur Pupillenerweiterung. Auch bei Herzrhythmusstörungen mit verlangsamtem Herzschlag wird es eingesetzt.

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