Eine fliegende Wasserfledermaus in der Dunkleheit.
Bildrechte: Stephan Thomas / LBV Bildarchiv

Wasserfledermaus im Flug.

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Exkursionen am Wochenende: Fledermäuse besser schützen

Die meisten der in Bayern vorkommenden Fledermausarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Wie man Abendsegler, Mausohren oder Große Hufeisennasen besser schützen kann, erfährt man auf zahlreichen LBV-Bayern-Exkursionen an diesem Wochenende.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Sie flattern lautlos durch die Nacht, sie sind Jäger und mancher hat Angst vor ihnen: die Fledermäuse. Viele der 25 in Deutschland lebenden Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Damit die Tiere besser bekannt und geschützt werden können, veranstalten Naturschutzverbände jedes Jahr im August die "Europäische Fledermausnacht" mit vielen Veranstaltungen. In diesem Jahr findet die "BatNight" an diesem Wochenende vom 26. bis 27. August statt.

Fledermäusen auf der Spur

Es ist gar nicht einfach, wenn man Fledermäuse am Abend oder in der Nacht beobachten möchte. Denn in der Dunkelheit sind sie nicht nur schwer zu erkennen, sondern sie jagen auch lautlos durch die Luft – zumindest für das menschliche Gehör. Deshalb bietet der Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) an diesem letzten August-Wochenende bayernweit Entdeckungstouren an, bei denen Naturbegeisterte den Fledermäusen mit Taschenlampen und Bat-Detektoren auf die Spur kommen können. Damit will der LBV Bayern auf den notwendigen Schutz für die Säugetiere aufmerksam machen.

Umweltgifte schaden den Tieren

Die meisten der in Bayern vorkommenden Fledermausarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Einer der Gründe ist das sinkende Nahrungsangebot für die Fledermäuse, die vor allem Insekten fressen. Doch durch den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden gibt es davon immer weniger. "Darüber hinaus macht der Einsatz von Umweltgiften in der Landwirtschaft, aber auch in Privatgärten die Fledermäuse krank. Denn sie nehmen die Gifte über die Nahrung auf", sagt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Sie appelliert an die Menschen, nicht nur auf die Umweltgifte zu verzichten, sondern auch insektenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon anzubauen, die in den Abendstunden blühen wie beispielsweise die Nachtkerze. Das ziehe Insekten an, die von Fledermäusen gefressen werden können.

Unterschlupf für Fledermäuse ermöglichen

Viele heimische Fledermausarten wie Abendsegler oder Mausohren suchen ab Ende August nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen in den kalten Monaten ausreichend Schutz bieten. Sie finden Unterschlüpf in Höhlen, aber auch in Scheunen, Dachböden und Kellern. Daher sei es wichtig, dass dort Eingänge für sie offenbleiben und die Tiere im Winter dort ungestört sind, so die Biologin vom LBV Bayern. Insgesamt 24 verschiedene Fledermausarten konnten laut LBV bisher in Bayern nachgewiesen werden. Darunter die vom Aussterben bedrohte Große Hufeisennase, deren letztes Vorkommen sich deutschlandweit im LBV-Fledermaushaus im oberpfälzischen Hohenburg befindet.

Zahlreiche Veranstaltungen in ganz Bayern

Egal ob Dracula oder Batman: Die schaurig schönen Geschichten über Fledermäuse faszinieren Menschen seit Jahrzehnten. Mit Superhelden und Vampiren haben die kleinen Säugertiere in der Realität zwar nichts zu tun, dennoch besitzen sie viele spannende Talente: Fledermäuse sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 60 Kilometern pro Stunde durch die Dunkelheit.

All dies kann man auf den kostenlosen Fledermaus-Exkursionen des LBV Bayern erfahren. Sie finden im Rahmen der 27. Europäischen Fledermausnacht am 26. und 27. August statt, beispielsweise auf einer nächtlichen Schifffahrt auf dem Altmühlsee oder bei einem Spaziergang in der Eremitage in Bayreuth. Im Englischen Garten in München veranstaltet der LBV Bayern ein Fledermausfest für Familien. Weitere Infos und Veranstaltungsorte finden Interessierte hier. Die Veranstaltungen des NABU in Bayern zur "Bat-Night" finden Sie hier.

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