Er ist etwa so groß wie eine Taube, hat metallisch grüne oder violette Federn und ist stark bedroht: der Kiebitz. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) hat ihn zum Vogel des Jahres 2024 gekürt. Den Winter verbringen Kiebitze in der Regel auswärts – in Frankreich oder Spanien. Aber demnächst werden sie zurückerwartet.
Läuft es wie geplant, starten sie Anfang März die Suche nach einem Platz für ihre Bodennester. Die Weibchen legen dort dann im April ihre Eier – meist vier Stück. Rund 40 Kiebitz-Paare waren es zuletzt noch im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.
Ausschau halten nach Paaren, Nestern und Küken
Damit es nicht noch weniger werden, gibt es seit einigen Jahren ein Artenhilfsprojekt – und hier kommen auch die sogenannten Gelegeschutzhelfer ins Spiel. Sie halten nach Kiebitz-Paaren, Nestern und Küken Ausschau, dokumentieren ihre Funde, markieren die entsprechenden Bereiche auf Ackerflächen mit Fähnchen und informieren die Landwirte. Diese können dann bei der Bewirtschaftung Rücksicht nehmen und die Nestbereiche aussparen.
Spektakuläre Balzflüge der Männchen
Wer ehrenamtlich Gelegeschutzhelfer oder -helferin werden möchte, kann sich an das Landratsamt wenden – und wird nicht zuletzt mit besonderen Eindrücken belohnt: zum Beispiel von den spektakulären Balzflügen der Männchen. Diese drehen Schleifen über ihrem Revier und lassen sich dann akrobatisch Richtung Boden fallen. Das beeindruckt die Kiebitz-Weibchen und ganz bestimmt auch die Gelegeschutzhelfer.
LBV: Kiebitz-Bestände um 90 Prozent geschrumpft
Bei der Abstimmung zum Vogel des Jahres war der Kiebitz mit dem Slogan "Wasser marsch!" im Rennen. Denn der Kiebitz braucht feuchte Wiesen und Moore zum Leben. Früher sei er ein "Allerweltsvogel" gewesen, man habe ihn überall beobachten können, erklärt Franziska Back vom LBV. Doch in den vergangenen 25 Jahren seien die Bestände um 90 Prozent geschrumpft, weil viele Wiesen und Moore trockengelegt worden seien.
Aktuell geht man beim LBV von weniger als 4.000 Brutpaaren in Bayern aus. Aus Mangel an Alternativen brüten die Vögel auch auf Äckern und bewirtschafteten Wiesen. Das macht sie aber angreifbarer.
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