Ende Juni treffen sich zum zweiten Mal treffen die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Es gilt eine ähnliches Sicherheitskonzept wie 2015 - auch damals wurde der Tagungsort weiträumig abgeriegelt. Dazu wird derzeit ein 16-Kilometer langer Zaun errichtet.
Sicherheitszone mit Gesamtfläche von vier Quadratkilometern
Die Absperrung entsteht teils aus Maschendrahtzaun, teils aus Lawinenschutzverbauungen. Teilweise mit dem Hubschrauber werden nun Zaunelemente in unwegsames Gelände geflogen. An Bäumen werden - auf Matten zum Schutz der Stämme - Drahtschleifen gelegt, an denen der Zaun befestigt werden soll. So soll eine Sicherheitszone mit einer Gesamtfläche von vier Quadratkilometern entstehen. Zutritt hat nur, wer eine Akkreditierung vorweisen kann. Für Touristen ist der Bereich tabu.
Schon bei dem ersten G7-Gipfel auf Schloss Elmau vor sieben Jahren hatte es einen solchen Zaun geben - schon damals sorgte das für Unmut bei den Einheimischen. Er behindere nicht nur den freien Zugang zur Natur, sondern sorge auch für viele Umwege und Staus. Auch diesmal wollen Gipfel-Gegner auf die Straße gehen, unter anderem in Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen. Die größte Kundgebung mit mindestens 20.000 Teilnehmern soll aber in München stattfinden.
Bund Naturschutz: Zaun behindert Tier- und Pflanzenwelt
Dieser Zaun gehöre nicht an diesen Ort - vor allem nicht in dieser Jahreszeit, kritisiert der Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz In Bayern (BN), Axel Doering. "Das ist die Kinderstube der Natur in dieser Zeit", sagt Doering, der auch Präsident des Umweltdachverbandes Cipra Deutschland ist.
Auch die Hubschrauberflüge, die zur Gipfelzeit stark zunehmen werden, störten die sensible Natur rund um das Schloss mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt. "Das passt hier nicht hin - genau wie der ganze Gipfel nicht hinpasst." Vieles sei im Ort schon jetzt abgeriegelt - darunter auch öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektroautos.
Sicherheitsbereich sei nötig und verfassungskonform
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat erst kürzlich versichert, dem Naturschutz werde bei den Maßnahmen Vorrang eingeräumt. Ein Wanderparkplatz in der Nähe des Schlosses müsse etwa zu einem Hubschrauberlandeplatz umfunktioniert werden. Die im Weg stehenden Bäume würden aber nicht gefällt, sondern ausgegraben und an anderer Stelle wieder eingesetzt.
"Dass ein solcher Sicherheitsbereich angesichts des hohen Gefährdungsgrades der Gipfelteilnehmer verfassungskonform ist, hat das Bundesverfassungsgericht in seinen Entscheidungen zum zurückliegenden G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm bestätigt", teilte der Planungsstab G7 der Polizei auf Anfrage mit.
Sperrzone um den Tagungsort ab 19. Juni
Ab dem 19. Juni soll die Sperrzone um den Tagungsort geschlossen werden, wie kürzlich bei einer Bürgerinformation mitgeteilt wurde. Zudem wird es einen engeren Sicherheitsbereich rund um das Luxushotel geben, in dem sich vom 26. bis 28. Juni die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder treffen.
Bereits 2015 war Elmau Austragungsort des G7-Gipfels. Für das Sicherheitskonzept sind laut Innenminister Herrmann Haushaltsmittel in Höhe von 180 Millionen Euro veranschlagt - die Bayern vom Bund als Gipfel-Veranstalter zurückfordern will.
Von dpa.
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