Das Bundeswehrfahrzeug "Boxer" fährt durch ein künstlich angelegtes, drei Meter tiefes Wasserhindernis.
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Das Bundeswehrfahrzeug "Boxer" fährt durch ein künstlich angelegtes, drei Meter tiefes Wasserhindernis.

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Gebirgsjäger-Training: Mit dem "Boxer" durch das Wasserloch

Auf dem Standortübungsplatz der Gebirgsjäger in Kammer bei Traunstein ist eine sogenannte KFZ-Geländelehrbahn gebaut worden: ein Parcours, auf dem die Gebirgsjäger mit ihren Fahrzeugen sicher fahren lernen. Der neue Übungsort spart Zeit und Sprit.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Über das erste Hindernis – die Wellenbahn – geht es steil hinauf und wieder hinunter, über drei Wellen. Die letzte und größte Welle ist vier Meter hoch. Diese müssen die Fahrschüler der Gebirgsjägerbrigade 23 überwinden, wollen sie in ihrer Zeit bei der Bundeswehr eine Führerscheinprüfung ablegen oder künftig sonstige Bundeswehrfahrzeuge steuern - wie den gepanzerten "Boxer" mit seinen acht Rädern, oder das kleine Kettenfahrzeug "Wiesel".

Neue Geländelehrbahn der Gebirgsjäger spart Sprit und Zeit

Auf insgesamt 15 verschiedenen Stationen können auf dem Gelände in Traunstein-Kammer unter anderem das Durchqueren eines schlammigen, bis zu drei Meter tiefen Wasserlochs und das Fahren über ein Schienenstück oder auf einer steilen Holperstrecke mit Felsblöcken trainiert werden.

Früher musste die Truppe dafür weite Strecken zurücklegen und zu anderen Truppenübungsplätzen fahren, wie nach Hammelburg oder noch weiter, in den Osten Deutschlands. Jetzt ist das Fahrtraining sozusagen "vor der Haustür" der Hochstaufen-Kaserne möglich.

Ein Bundeswehrfahrzeug an einem steilen Anstieg
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Auf dem neuen Gelände gilt es unter anderem, steile Anstiege zu meistern.

Fahrtraining für unwegsames Gelände

Projektoffizier Oswald Wagner ist froh darüber, dass die Gebirgsjäger am Standortübungsplatz unter anderem auch für Einsätze üben können. Denn im Gelände, egal ob bei Übungen in Norwegen oder bei Auslandseinsätzen, gibt es nicht immer gut asphaltierte Straßen, sondern unwegsames Gelände zu überwinden. Wer darauf tonnenschwere Militärfahrzeuge wie "Fuchs" oder "Boxer" sicher fahren will und nicht stecken bleiben möchte, muss das trainieren.

Spezieller Auftrag für Bauamt Traunstein

Die Geländelehrbahn der Gebirgsjägerbrigade 23 ist in Oberbayern einzigartig. Das Staatliche Bauamt Traunstein hat die Maßnahme in nur einem halben Jahr umgesetzt und rund drei Millionen Euro dafür investiert. Das sei auch für die Behörde ein besonderer Auftrag gewesen, sagt Benedikt Gasteiger vom Staatlichen Bauamt Traunstein.

Artenschutz- und naturschutzrechtliche Belange mussten berücksichtigt und vom Bauamt Ausgleichsflächen geschaffen werden. Und weil die Bundeswehrfahrzeuge mehrere Tonnen schwer sein können, mussten zum Teil im Bereich der Geröllstrecke Granitsteine einbetoniert und Betonplatten mit Stahlträgern verankert werden, damit die Hindernisse gesichert sind.

Gebirgsjäger-Training: Mit dem "Boxer" durch das Wasserloch
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Gebirgsjäger-Training: Mit dem "Boxer" durch das Wasserloch

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