Mit einem Gewichtheber-Turnier wird am Sonntag in Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) an Yossef Romano erinnert. Der israelische Sportler ist bei dem Attentat während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München ums Leben gekommen. Die Veranstaltung ist Teil des Erinnerungsprojekts "Zwölf Monate – Zwölf Namen", das jeden Monat die Biographie eines Opfers des Anschlags in den Mittelpunkt stellt.
Sehnenriss machte Teilnahme am Wettkampf unmöglich
Yossef Romanos Familie war 1946 aus Libyen wegen antisemitischer Ausschreitungen nach Palästina geflohen. Sein Gewichtheber-Talent wurde in der neuen Heimat zufällig entdeckt, als er 20 Jahre alt war und am Strand einen Freund in die Luft stemmte. In den 1960er Jahren dominierte Romano die israelischen Meisterschaften im Mittelgewicht. Er qualifizierte sich für die Olympischen Sommerspiele, reiste nach München, konnte dann aber wegen eines Sehnenrisses nicht mehr an den Wettkämpfen teilnehmen.
Erschossen, als er sich wehrte
Als am 5. September palästinensische Terroristen in das Olympische Dorf eindrangen, setzte er sich zur Wehr und wurde angeschossen. Er starb im Apartment an seinen schweren Verletzungen.
Bei dem Gedächtnisturnier messen sich Sportler aus Bayern und Israel in der Friesenhalle in Eichenau. Die Halle war 1972 bereits Olympiastützpunkt, die israelischen Gewichtheber hatten sich dort auf die Sommerspiele vorbereitet.
Erinnerungsprojekt des Jüdischen Museums und des NS-Dokuzentrums
Das Erinnerungsprojekt "Zwölf Monate – Zwölf Namen“ wurde vom Jüdischen Museum und dem NS-Dokumentationszentrum München in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat des Staates Israel konzipiert. Umgesetzt wird es auch mit Kooperationspartnern wie dem Landkreis Fürstenfeldbruck.
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