Zu den Verletzten des Oktoberfest-Attentats gehörte auch der damals zwölfjährige Robert Höckmayr, zwei jüngere Geschwister von ihm starben.
"Der Terror hat mein Leben und das vieler anderer im Bruchteil einer Sekunde für immer verändert." Robert Höckmayr, Hinterbliebener in seiner Ansprache
Vom Staat hätte sich Höckmayr nach dem Anschlag mehr Unterstützung gewünscht, sagte er.
"Die Wiesn sieht mich nicht mehr"
Höckmayr fordert nun einen von Bund und Ländern getragenen Hilfsfonds für Terroropfer – und für die Opfer des Oktoberfestattentates eine andere Gedenkstätte.
"Ich fühle mich von dieser rostigen Eisenwand wie erdrückt." Robert Höckmayr, Hinterbliebener in seiner Ansprache
Höckmayr sagte, er habe das Gefühl, es werde damit eher der Bombe, ihrer Splitter und der brutalen Druckwelle ein Denkmal gesetzt. Zum stillen Gedenken lade das Mahnmal jedenfalls nicht ein. Höckmayr kehrt nur für die Gedenkfeier jedes Jahr an den Ort des Anschlags zurück: "Die Wiesn sieht mich nicht mehr."
Reiter fordert mehr Aufklärung
Der Bombenleger Gundolf Köhler war Anhänger der rechtsextremistischen "Wehrsportgruppe Hoffmann" und wurde lange als Einzeltäter hingestellt. Inzwischen hat die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen wieder aufgenommen. Die weitere Aufarbeitung sei angesichts des neu erstarkenden Rechtsextremismus wichtiger denn je, betonte heute Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.
"Die juristische Aufarbeitung muss weitergehen - allein schon aus Respekt vor den Opfern und ihrer Angehörigen." Dieter Reiter, Oberbürgermeister Münchens
Die Opfer hätten Anspruch darauf, dass "alles Menschenmögliche" getan werde, damit der Grund für ihr Schicksal nicht im Dunkeln bleibe, so Reiter weiter.