Gleich drei Mal hatte es eine mutmaßliche Diebesbande in den vergangenen Tagen bei Feuerwehren im Raum Regensburg auf teure Rettungswerkzeuge abgesehen. Das bestätigte das Polizeipräsidium Oberpfalz auf BR-Nachfrage. Zuerst hatte die Mittelbayerische Zeitung darüber berichtet.
Wertvoller hydraulischer Rettungssatz gestohlen
Die Diebe stiegen zunächst in der Nacht auf Dienstag bei der Feuerwehr in Harting ein. Hier stahlen sie jedoch nichts. Zwei Nächte später brachen die Täter dann bei der Feuerwehr Hauzenstein ein. Sie brachen dabei eine Tür auf und stahlen Rettungsspreizer, -schere sowie ein Aggregat. In derselben Nacht schlug die Bande außerdem nur wenige Kilometer weiter in Tegernheim zu.
Kripo sucht nach Zeugen
Insgesamt wurden bei den Feuerwehren Geräte und Werkzeuge im Wert von mehreren zehntausend Euro gestohlen, so die Polizei. Dazu kommt noch ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt. Zeugen, die in den beiden Nächten verdächtige Personen oder Fahrzeuge feststellen konnten oder andere Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg zu melden.
Polizei kritisiert Diebstahl von lebensrettenden Geräten
Außerdem wird geprüft, ob es sich bei den Tätern um dieselbe Diebesbande handeln könnte. Ob diese auch außerhalb der Oberpfalz agiert, stehe noch nicht fest. Derzeit gäbe es aber keine Hinweise aus anderen Regionen, so ein Polizeisprecher. Er sieht diese Diebstähle besonders kritisch, da "Rettungsgeräte entwendet wurden, die man zur Lebensrettung bei Verkehrsunfällen braucht".
Feuerwehr nur eingeschränkt einsatztauglich
Die Neubeschaffung des hydraulischen Rettungssatzes dauere voraussichtlich acht Wochen, teilt der Kommandant der Feuerwehr Hauzenstein, Christian Ederer, dem BR mit. So lange sei die Freiwillige Feuerwehr nur eingeschränkt einsatztauglich. Zwar könnten umliegende Feuerwehren bei Einsätzen einspringen, es könnte aber durchaus sein, dass es bei Unfällen dadurch zu Verzögerungen komme, so Ederer. "Das ist absolut bitter. Jeder von uns investiert viele Stunden und seine Freizeit für die Feuerwehr. Wenn da ein Einbruch stattfindet, dann ist das fast so, als wenn daheim im Wohnzimmer eingebrochen wird."
Die Feuerwehr Hauzenstein überlegt jetzt, ihr Gerätehaus gegebenenfalls mit Videoüberwachung und Bewegungsmeldern zu sichern.
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