Im Englischen Garten in München hat sich am Sonntagnachmittag ein Unfall ereignet, bei dem eine Frau schwer verletzt wurde und eine weitere einen Schock erlitt. Der Ort des Geschehens war im Bereich des Parkeingangs an der Veterinärstraße auf Höhe der Ludwig-Maximilians-Universität.
18 Meter langer Ast bricht vom Baum ab
Wie die Polizei mitteilte, brach ein 18 Meter langer Ast einer Pappel ab. Er hatte einen Durchmesser von bis zu 85 Zentimetern. "Man kann eigentlich sagen, dass das ein Baum ist, der da runtergefallen ist", sagte ein Sprecher.
Hinweise auf eine Manipulation, dass der Ast beispielsweise angesägt wurde, gebe es nicht, erklärte der Polizeisprecher. Ein Gutachter soll nun die Unglücksursache untersuchen.
Verletzte Frau in Klinik
Eine 27-jährige Frau, die sich im Uferbereich des Schwabinger Bachs im Wasser befand, wurde von dem Ast am Kopf getroffen. Sie wurde mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma in eine Münchner Klinik gebracht. Sie wurde dort auch am Montag weiter stationär behandelt.
Eine zweite Frau, die Zeugin des Unfalls war, erlitt einen Schock. Sie wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Zeugen: Bis zu zehn Menschen unter Baum begraben
Zeugen hatten über den Notruf ursprünglich von bis zu zehn Menschen gesprochen, die von einem umgestürzten Baum begraben worden seien. Deshalb war ein Großaufgebot an Rettungskräften alarmiert worden. Auch ein Rettungshubschrauber stand zur Verfügung, wurde aber schlussendlich nicht benötigt.
Gutachter untersuchen Baum: Noch keine Erkentnisse
Einen Tag nach dem Unfall haben Gutachter heute die betroffene Pappel untersucht. Das Ergebnis bleibt abzuwarten, teilte die zuständige Bayerische Schlösserverwaltung auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks mit. Das Team des "Kompetenzstützpunkts Baummanagement" kontrolliere grundsätzlich jeden Baum beziehungsweise jede Baumgruppe einmal pro Jahr. Bäume an Verkehrswegen würden immer einzeln und besonders sorgfältig kontrolliert, so eine Sprecherin.
Die Pappel, von der am Sonntag der unterste Ast abgebrochen war, sei das letzte Mal am 11. Januar 2024 geprüft worden. Dabei habe man keine sicherheitsrelevanten Auffälligkeiten festgestellt. Auch an dem abgebrochenen Ast seien keine Vorschäden erkennbar, so die Schlösserverwaltung. Er sei möglicherweise durch witterungsbedingte Veränderungen der Holzfestigkeit abgebrochen. Man werde den betroffenen Baum zukünftig besonders engmaschig kontrollieren.
Im Video: Ast verursacht Großeinsatz im Englischen Garten
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