Bildrechte: Katholisches Pfarramt Waldsassen

Die Heiligen Leiber in der katholischen Pfarrei Waldsassen

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Halloween - Waldsassener Pfarrer zieht mit Kindern in die Gruft

Morgen wird Halloween gefeiert. Überall zu sehen gibt es dann kleine Monster, die die Straßen unsicher machen. Gruselfaktor gibt es auch in der katholischen Pfarrei Waldsassen. Hier zieht der Pfarrer mit Kindern zu den Heiligen Leibern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die acht Ganzkörperskelette sind nach der vierjährigen Innenrenovierung der Basilika jetzt wieder zu sehen. Mit Kerzen geht es für die Kinder zu den Seitenaltären, wo die Heiligen Leiber eingebaut sind und anschließend hinunter in die Gruft der Basilika. Pfarrer und Gemeindereferentin werden die Skelette und deren Verehrung erklären. "Halloween - das Original!", lautet die Veranstaltung. Denn Halloween geht zurück auf die Verehrung aller Heiligen am Vorabend des Feiertages "Allerheiligen".

Skelette aus der Zeit der Christenverfolgung

Aus dieser katholischen Verehrung entwickelte sich im Lauf der Geschichte durch vielerlei Einflüsse in den USA das amerikanische Halloween, das mit Kürbislaternen und "Trick or Treat" verbunden ist. Die Kinder gehen dabei verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Süßigkeiten ein. Das amerikanische Halloween-Fest ist aber eine Verschmelzung von mehreren Einflüssen im Lauf der Geschichte und kam vor mehreren Jahren wieder nach Europa. Mit der original-katholischen Verehrung der Heiligen am Vorabend von "Allerheiligen" hat es nicht mehr viel zu tun.

In der päpstlichen Basilika Waldsassen gibt es acht Ganzkörperskelette und zwei Heilige Leiber, die noch in Teilen erhalten sind. Sie stammen aus der Zeit der römischen Christenverfolgung und kamen im 18. Jahrhundert nach Waldsassen, als das Kloster noch von Mönchen des Zisterzienser-Ordens geführt wurde.

Sonst nur für Gruppen

Seitdem sind die Skelette in den Seitenaltären der Basilika und teils im Hochaltar zu sehen. Kunstvoll verziert und reich gekleidet sind die frühchristlichen Märtyrer wie der Heilige Maximus, der Heilige Valentinus, Theodosius oder auch Sankt Vitalinus oder Sankt Gratianus zu sehen.

Die Waldsassener Basilika gilt als die Kirche mit den meisten Heiligen Leibern nördlich der Alpen. Zugleich hat sie eine der größten Klostergruften Deutschlands. Auch sie ist frisch renoviert. Begraben sind dort Zisterzienser-Mönche. Zugänglich ist die Gruft mit ihren Hallengängen und Gräberwänden sonst nur für angemeldete Gruppen.