Havarie bei Himmelstadt: Ein Arbeitsschiff vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main (WSA) hat am Montagnachmittag einen stählernen Schleusensteg um 1,40 Meter verschoben. Es war mit dem Ausleger einer Baggerschaufel, die auf dem Schiff montiert war, hängengeblieben.
Der Steg hing in Schieflage auf dem Ausleger des Arbeitsschiffs und drohte abzukippen. Das Problem: Strom- und Hochspannungskabel sowie Steuerungstechnik läuft durch den Wehrsteg. Diese wurden beschädigt, es kam zu einem Kurzschluss.
1.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom
Weder die Schleuse selbst noch das Wehr und das Kraftwerk hatten Strom. Betroffen waren für rund eine Stunde auch geschätzt 1.000 Haushalte in Karlstadt, Himmelstadt und Zellingen.
Bis in die späten Abendstunden sicherte ein 130-Tonnen-Autokran den nicht-öffentlichen Fußgänger-Schleusensteg und setzte ihn wieder auf die alte Position zurück. Zudem wurde er zur Sicherung noch unterbaut.
An dem Steg selbst ist laut einem Sprecher des WSA nach ersten Schätzungen ein Schaden von rund 150.000 Euro entstanden. Wie hoch der Schaden an der darin verbauten Technik und an dem Bagger ist, sei jedoch noch unklar. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zum Unfall aufgenommen.
Schleuse bis Mittwoch gesperrt: Zehn wartende Schiffe
Das 40 Meter lange Arbeitsschiff konnte die Schleusenkammer mittlerweile verlassen. Dennoch bleibt diese bis Mittwoch, 12 Uhr, gesperrt, weil die in dem Steg verlaufende Elektronik überprüft werden muss. Aktuell (21.01.25, 15.30 Uhr) warten bereits zehn Güterschiffe, die auf dem Main weiterfahren wollen in Richtung Schweinfurt beziehungsweise Aschaffenburg.
Elektriker sind seit dem Vormittag bereits dabei, alles durchzumessen. Das sei schwierig, weil die Elektrobündel zwar am Anfang und Ende, aber nicht im Steg selbst beschriftet sind und Arbeitssicherheitsaspekte berücksichtigt werden müssen. Es wird auch geprüft, ob nur Teile des stählernen Stegs ersetzt werden müssen oder ob er komplett ausgetauscht werden muss. Dafür habe man aber Zeit, so WSA-Pressesprecher Sebastian Roger. Erst ein Unfallbericht gebe Auskunft über die Ursache und warum der Ausleger des Arbeitsschiffs nicht weiter eingezogen war und dadurch den Steg touchierte.
Erst im Dezember war der Main nach der Havarie eines Güterschiffs für die Schifffahrt vorübergehend gesperrt.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!