Havariertes Schiff auf dem Main bei Karlstadt
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Havariertes Schiff auf dem Main bei Karlstadt

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Güterschiff liegt quer: Schifffahrts-Sperre auf dem Main

Güterschiff liegt quer: Schifffahrts-Sperre auf dem Main

Nichts geht mehr auf dem Main in Unterfranken: Bei Karlstadt im Landkreis Main-Spessart steht ein Güterschiff quer und hängt am Ufer fest. Die starke Strömung erschwert eine Bergung. Wie sie trotzdem gelingen soll.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Auf dem Main bei Karlstadt ist am Dienstag ein Güterschiff mit dem Bug aus der Fahrrinne gekommen und hängt nun am Ufer fest. Am havarierten Schiff kommt derzeit kein anderes Schiff vorbei. Deswegen gilt derzeit bis zum 11. Dezember um 17 Uhr eine Schifffahrtssperre. Im Laufe des heutigen Vormittags soll das Schiff aber freigeschleppt werden.

Bergung mit Schleppschiff und Eisbrecher

Nach Auskunft des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) liegt bereits ein Schubschiff vor Ort. Der Eisbrecher des WSA aus Richtung Würzburg soll am Vormittag eintreffen. In einer gemeinsamen Aktion soll das zwischen den zwei Ufern feststeckende Güterschiff "Nautilia" gleichzeitig geschoben und gezogen werden. Dafür soll zuvor der Main noch einige Zentimeter aufgestaut werden. Das geschieht in Rücksprache mit dem Kraftwerksbetreiber Uniper, zuständig für die Schleuse Himmelstadt.

Schiff vor Weiterfahrt auf Schäden überprüfen

Das Ruder des Güterschiffs soll beschädigt sein, der Propeller aber nicht. Die Schiffsführerin habe gut reagiert, als das Schiff durch die starke Strömung bei der Ausfahrt aus dem Hafen abgetrieben wurde. Sie hat das quer liegende Schiff sofort geankert. Wenn die "Nautilia" wieder frei ist, muss sie zunächst auf ihre Fahrtüchtigkeit untersucht werden. Dazu muss das Schiff entweder in einen Vorhafen oder zurück ins Hafenbecken des Zementwerks.

Dort hatte es vor der Havarie 2.000 Tonnen Zementklinker geladen und war durch die starke Strömung des Mains abgetrieben worden. Vermutlich werden Taucher eingesetzt, um mögliche Schäden festzustellen, so ein Sprecher der WSA.

Deutlich schwererer Unfall an Mosel-Schleuse

Die Havarie bei Karlstadt ist jedoch deutlich kleiner und mit geringeren Auswirkungen als ein Vorfall auf der Mosel. Ein Frachter hatte am Sonntag die Schleuse bei Müden gerammt und schwer beschädigt. Es wurden etwa beide Torflügel aus ihrer Verankerung gerissen. Die Mosel bleibt voraussichtlich bis Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt.

Etwa 70 Schiffe steckten bis Mittwoch auf der Mosel fest und stauen sich zurück bis zur französischen Grenze und der Saar. Laut dortigem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt wurde ein Krisenstab eingerichtet, der sich auch darum kümmern soll, wie diese "gefangenen" Schiffe freikommen können.

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