Die sieben Regierungsbezirke des Freistaats Bayern - Niederbayern in blau
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Heute ist Wahl: Wen wählen die Niederbayern in den Landtag?

Heute ist Wahl: Wen wählen die Niederbayern in den Landtag?

Seit 8 Uhr sind die Wahllokale in Bayern geöffnet. Wer nicht schon per Briefwahl gewählt hat, kann dies nun bis 18 Uhr in seinem zugewiesenen Wahllokal tun. Wo es in Niederbayern besonders spannend werden könnte, erfahren Sie hier.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Mit Spannung werden heute ab 18 Uhr die Prognosen und ersten Hochrechnungen zur Landtagswahl erwartet. Wie haben die Menschen in Niederbayern gewählt?

Wahllokale schließen um 18 Uhr – erste Prognosen

Die ersten Prognosen zum Wahlausgang basieren auf repräsentativen Umfragen, die vor den Wahllokalen gemacht werden. Dabei werden Wähler gebeten, anonyme Fragebögen zu ihrer Wahlentscheidung auszufüllen. Im weiteren Verlauf des Abends kommen die Hochrechnungen dazu, in die die ausgezählten Stimmen in den insgesamt 91 Stimmkreisen einfließen. Diese werden laufend aktualisiert.

Neun Direktmandate in Niederbayern

In Niederbayern werden neun Direktmandate vergeben. Bei der letzten Wahl im Jahr 2018 gingen alle an die CSU. Dazu kamen zwölf Abgeordnete, die über die Parteilisten den Sprung in den Landtag schafften.

In diesem Jahr wird vor allem das Ergebnis eines niederbayerischen Stimmkreises mit großem Interesse erwartet.

Spannung im Wahlkreis Landshut

Im Stimmkreis Landshut treten zwei Kandidaten gegeneinander an, bei denen es schon 2018 ein enges Rennen gab: CSU-Politiker Helmut Radlmeier und der Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Letzterer hat nun fünf Jahre als bayerischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident hinter sich – war jedoch in den vergangenen Wochen aufgrund der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt des Öfteren negativ in den Schlagzeilen. Wie sich das auf das Wahlergebnis auswirkt, wird mit besonders großem Interesse beobachtet.

Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller will wieder ins Parlament, wohingegen die bislang vierte Abgeordnete aus dem Stimmkreis, die Grünen-Politikerin Rosi Steinberger, nicht erneut antritt.

Insgesamt bewerben sich zehn Kandidatinnen und Kandidaten im Stimmkreis Landshut, darunter für die AfD Bernhard Kranich, der 2018 Bewerber um das Direktmandat im Stimmkreis Freising in Oberbayern war.

Neue Namen in Deggendorf, Passau und im Bayerwald

Das Direktmandat im Stimmkreis Deggendorf wird sicher neu vergeben. Der vor fünf Jahren gewählte Direktkandidat, CSU-Mann Bernd Sibler, ist mittlerweile Landrat und macht den Platz frei für seinen Vorgänger in diesem Amt, Christian Bernreiter.

Zehn andere Frauen und Männer wollen für den Stimmkreis Deggendorf ebenso ins Maximilianeum: darunter auch wieder Katrin Ebner-Steiner von der AfD.

In den Stimmkreisen Passau-West und Passau-Ost treten neue CSU-Kandidaten an: der 38 Jahre alte Stefan Meyer aus Vilshofen und der heute 41 Jahre alte Josef Heisl aus Salzweg.

Meyer tritt nun gegen neun weitere Kandidaten und eine Kandidatin an, Heisl gegen vier Frauen und sechs Männer. Darunter sind mit Ralf Stadler (AfD) und Christian Flisek von der SPD zwei amtierende Landtagsabgeordnete. Mit Agnes Becker, die 2019 mit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" bekannt wurde, schickt die ödp ihre Landeschefin in Rennen.

Auch im Stimmkreis Regen/Freyung-Grafenau setzt die CSU nicht auf den bisherigen direkt gewählten Abgeordneten. In einer Kampfabstimmung gewann Stefan Ebner aus Viechtach, der als Direktkandidat in den Bayerischen Landtag will.

Ebner sieht sich acht anderen Bewerbern und einer Bewerberin gegenüber, darunter mit Toni Schuberl von Bündnis 90/Die Grünen, Oskar Atzinger von der AfD und Alexander Muthmann von der FDP drei aktuellen Landtagsabgeordneten.

Parallel zur Landtags- und Bezirkstagswahl findet im Landkreis Regen auch die Landratswahl statt.

Bekannte Namen in Straubing und Dingolfing

Bereits seit 2003 sitzt Josef Zellmeier aus Laberweinting für die CSU im Landtag. Und der 59-Jährige will auch in diesem Jahr wieder das Direktmandat im Stimmkreis Straubing. Er stellt sich acht Männern und Frauen, die ebenfalls kandidieren.

Eine Besonderheit gibt es dabei beim AfD-Mann Johann Müller: Er bewirbt sich sowohl um das Landtags-Direktmandat im Stimmkreis Straubing als auch um das Amt des Landrats im Landkreis Regen, wo er wohnt.

Der Stimmkreis Dingolfing wurde in den vergangenen fünf Jahren von Petra Loibl aus Eichendorf vertreten. Die CSU-Kandidatin hatte sich 2018 gegen Jutta Widmann von den Freien Wählern durchgesetzt. Beide Frauen kandidieren auch jetzt wieder gegeneinander, obwohl Jutta Widmann eigentlich aus Landshut kommt. Dort aber will Hubert Aiwanger das Direktmandat.

Beide Frauen treten im Kampf um das Direktmandat gegen sieben Männer an.

Starke Frauen in Kelheim und Rottal-Inn

Im Stimmkreis Rottal-Inn versucht dagegen nur eine Frau, das Direktmandat zu erringen: Die Grüne Mia Goller, die auch an der Spitze der Niederbayern-Liste ihrer Partei steht. Neben ihr stehen acht Männer auf dem Wahlzettel, darunter der amtierende Stimmkreis-Abgeordnete Martin Wagle.

Vier Frauen und fünf Männer bilden die Kandidatenliste im Stimmkreis Kelheim. 2018 holte Petra Högl aus Volkenschwand das Direktmandat – damals gegen den ehemaligen Landrat Hubert Faltermeier (Freie Wähler). Beide saßen in den vergangenen fünf Jahren gemeinsam im Landtag, in diesem Jahr tritt Faltermeier aber nicht wieder an. Seinen Platz als Direktkandidat nimmt Dennis Diermeier, der zweite Bürgermeister von Kelheim ein.

Frauen schicken neben der CSU auch SPD, FDP und Die Linke ins Rennen, Männer treten für Bündnis90/Grüne, AfD, Bayernpartei und ödp an.

Auch Mitglieder der Bezirkstage werden gewählt

Wie bei der Landtagswahl üblich werden parallel dazu auch die Mitglieder der Bezirkstage in den sieben bayerischen Bezirken gewählt. Das Wahlsystem der Bezirkswahlen entspricht im Wesentlichen demjenigen der Landtagswahlen.

Grafik: Checken Sie die Aussagen Ihrer Direktkandidatinnen und Direktkandidaten

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