In der Küche der Kräuterpädagogin gibt es jede Menge Hausmittel für die Erkältungszeit.
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In der Küche der Kräuterpädagogin gibt es jede Menge Hausmittel für die Erkältungszeit.

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Hilfe bei Erkältung: Mittel gegen Husten selbstgemacht

Hilfe bei Erkältung: Mittel gegen Husten selbstgemacht

Hustensaft und andere Mittel gegen Erkältung sind in vielen Apotheken Mangelware. Man kann sich ein pflanzliches Hustenmittel aber auch selbst machen. Eine Kräuterpädagogin gibt Tipps für die Erkältungszeit.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Mit einem Esslöffel höhlt Kräuterpädagogin Christina Wendt einen Schwarzen Rettich aus. Das ist sozusagen die Wintervariante des länglichen Brotzeitrettichs aus dem Sommer.

Zucker entzieht dem Rettich Scharfstoffe

"Im Rettich sind Scharfstoffe und ätherische Öle drin. Scharfstoffe sind für unser Immunsystem unheimlich wichtig, wirken aber auch antibakteriell und desinfizieren unsere Atemschleimhäute", sagt die Kräuterpädagogin. Der Rettich soll zum pflanzlichen Hustensaft werden – als Alternative zum oft ausverkauften Hustensaft in vielen Apotheken.

Nach dem Aushöhlen schichtet Christina Wendt das Fruchtfleisch und Kandiszucker immer im Wechsel in den ausgehöhlten Rettich. Wichtig: Vorher noch mit einer Gabel oder einem Schaschlikspieß ein paar Löcher in die Unterseite stechen. Schließlich den Rettich auf ein Glas stellen und warten – ein bis zwei Tage. "Der Zucker entzieht dem Rettich die Scharfstoffe und die ätherischen Öle", sagt Wendt.

Immunsystem mit einem Gesamtpaket stärken

Als Kräuterpädagogin gehe es ihr darum, die alten Schätze von der Oma oder Ur-Oma zu bewahren, genauso wie das Wissen der Pioniere auf diesem Gebiet wie Sebastian Kneipp oder Hildegard von Bingen, sagt die 27-jährige Bäuerin aus Ehringen im Nördlinger Ries.

Um fit durch den Winter zu kommen, brauche es ein Gesamtpaket: Viel draußen bewegen, gesund ernähren und zum Beispiel Kalt-Warm-Bäder. Und kündigt sich mit einem Kratzen im Hals doch die nächste Erkältung an, hat Christina Wendt eine lange Liste an Tipps.

Kräuter mehrere Wochen in Honig einlegen

Die einfache Variante: Linden- und Holunderblüten im Reformhaus oder Bioladen kaufen und als Tee aufgießen. Etwas aufwendiger, aber dafür sofort griffbereit, wenn mal ein Vorrat angelegt ist: Kräuter-Honig! "Salbei ist das typische Halskraut, wirkt entzündungshemmend und gegen Bakterien und Viren. Und Thymian ist verdauungsfördernd, aber auch schmerzlindernd", sagt Christina Wendt.

Die Kräuter in Honig einlegen und mehrere Wochen ziehen lassen. Den Kräuter-Honig dann löffelweise pur einnehmen oder als Tee. Ganz genauso funktioniert es mit einer frischen Zwiebel: In dünne Scheiben aufschneiden und einige Wochen in Honig ziehen lassen.

Fichtenspitzensirup selbstgemacht

Das persönliche Lieblingsrezept der Kräuterpädagogin für die Erkältungszeit: Fichtenspitzensirup. Das wäre ein Projekt für den nächsten Winter. Dafür im Mai im Wald die frischen, hellgrünen Triebe an Fichten sammeln. Wichtig: Nicht die kleinen, nachwachsenden Bäume rupfen – das tut dem Wald nicht gut und ärgert den Waldbauern.

Das Rezept für den Sirup: Zwei, drei Hände voll Fichtentriebe fünf Minuten in einem Liter Wasser aufkochen lassen. Über Nacht bei geschlossenem Deckel ziehen lassen, damit die ätherischen Öle nicht entweichen. Tags drauf die Fichtenspitzen abseihen und gut ausdrücken. Den Saft einer Zitrone und ein Kilo Zucker in die Flüssigkeit geben, langsam aufkochen und dann 45 Minuten einkochen, bis der Sirup entsteht.

Malven-Wasser gegen Husten

Wer genug vom Teetrinken hat und zwischendurch etwas Kaltes braucht, mixt sich ein Malven-Wasser. Getrocknete Malvenblüten gibt es im Reformhaus oder man sät selbst welche im Garten und trocknet die Blüten.

Die Malven-Blüten einfach für eine halbe Stunde in ein Glas kaltes Wasser geben und es entsteht ein echter Hingucker: Das Wasser färbt sich blau, schmeckt aber neutral und hat trotzdem seine Wirkung. Die Inhaltsstoffe der Malve seien genau richtig, um einen verschleimten Husten zu lösen, sagt die Kräuterpädagogin.

Mit dem Spaten Löwenzahnwurzeln ausstechen

Gut für das Immunsystem ist eine vitaminreiche Ernährung. Die Empfehlung der Kräuterpädagogin Christina Wendt: Möglichst bittere Salate wie Radicchio oder Endivien essen. Da stecken besonders viele Vitamine drin. Die Bitterstoffe sind außerdem gut für die Verdauung.

Wer mag, kann auch jetzt im Winter im Garten Löwenzahnpflanzen ausstechen und die Wurzeln trocknen. "Die Wurzeln kann man dann beim Kochen ins Essen geben. Der Löwenzahn hat eine bittere Note, aber angenehm", sagt Christina Wendt.

Wer richtig krank ist, sollte zum Arzt gehen

Zurück zum Rettich-Hustensaft. Davon hat die Kräuterpädagogin schon am Vortag einen zweiten angesetzt. Eine klare, braune Flüssigkeit ist ins Glas getropft. Die schmeckt vor allem süß und nach Rettich und legt sich beim Trinken gleich auf den gereizten Rachen.

Die Tipps aus der heimischen Küche sind gut bei Erkältungen, sie lindern die Symptome – wer aber richtig krank ist, der sollte auch zum Arzt gehen, sagt Christina Wendt.

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