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Die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml (CSU)

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Huml lehnt SPD-Vorschlag zur Bürgerversicherung ab

In der Debatte über die mögliche Einführung einer Bürgerversicheruing hat sich nun auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zu Wort gemeldet. Sie riet der Bundes-SPD dazu, von der Idee einer solchen Bürgerversicherung Abstand zu nehmen.

Über dieses Thema berichtet: Bayern.

"Das Wort 'Bürgerversicherung' klingt zwar schön - Tatsache ist aber, dass damit längere Wartezeiten und eine schlechtere medizinische Versorgung für alle drohen. Die SPD sollte deshalb jetzt mehr auf Vernunft und weniger auf Ideologie setzen." Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU)

"Riskantes Experiment"

Nach Ansicht der bayerischen Gesundheitsministerin sichert das derzeitige Nebeneinander von privater und gesetzlicher Krankenversicherung gerade die hohe Versorgungsqualität in Deutschland. Deshalb wäre es "völlig falsch, unser gut funktionierendes System ohne Not zu zerschlagen" und durch ein riskantes Experiment zu ersetzen.

"Lange Wartezeiten auf Arzttermine oder Operationen wie bei Ländern mit bestehender Einheitsversicherung möchte ich den Versicherten in Deutschland ersparen." Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU)

Eine Bürgerversicherung sei außerdem nicht geeignet, die Beiträge der Versicherten zu reduzieren.

Reform ja, Bürgerversicherung nein

Notwendig sei allerdings eine Reform der gesetzlichen Krankenkassen. Aus Humls Sicht muss ein sogenannter Regionalfaktor eingeführt werden, um "die Benachteiligung von Hochlohn- und Hochpreisregionen wie Bayern" zu beenden.

Erst gestern hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Forderung der SPD nach einer Bürgerversicherung abgelehnt.